Freitag, Januar 17, 2025

Neue Omikron-Varianten: Nächste Corona-Welle könnte früher kommen als gedacht

Neue Omikron-Mutationen:

Auch in Österreich gibt es erste Fälle mit den zwei neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Experten vermuten, dass die nächste Welle früher als gedacht auftreten könnte. Denn die neuen Varianten dürfte ansteckender sein als die aktuell dominante BA.2-Variante.

Wien, 06.Mai 2022 | Seit Mittwoch ist bekannt, dass die neuen Corona-Varianten BA.4 und BA.5 bereits in Österreich aufgetreten sind. Nach ersten Einschätzungen von Experten “sorgen die beiden neuen Omikron-Subvarianten für etwas mehr Ansteckungen als die derzeit dominierende Variante BA.2”, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

BA.4 und BA.5 weisen Mutationen auf, die schon bei anderen Varianten aufgetreten sind, etwa bei Delta, und die mit einer gewissen Immunflucht in Verbindung stehen könnten. Das erklärte der Virologe Andreas Bergthaler am Mittwoch im “Ö1”-Morgenjournal.  Die beiden neu festgestellten Varianten sind in Südafrika gerade für die mittlerweile fünfte Corona-Welle verantwortlich. Die Impfung und auch vorhergegangene Infektionen mit anderen Varianten dürften also wiederum schlechter gegen Infektion und Erkrankung schützen. Hinweise, dass die neuen Varianten zu schwereren Krankheitsverläufe führen, gibt es bisher keine.

Nächste Corona-Welle womöglich früher als gedacht

Die Stadt Wien hat dem Gesundheitsministerium erste Fälle der Variante BA.4 und einen Fall der Variante BA.5 gemeldet, berichtete das Ministerium am Mittwoch. Dabei handelt es sich laut Stadt Wien aber um „lokal sehr begrenzte“ Ausbrüche. Auch in der Steiermark und in Salzburg wurden einzelne Fälle identifiziert. Im Abwasser hatten sich bis dahin noch keine Spuren der neuen Virus-Varianten gefunden.

Dennoch: Der Molekularbiologe Ulrich Elling schätzt aufgrund einer chinesischen Studie, dass wir mit den neuen Mutationen früher als gedacht mit einer weiteren Corona-Welle rechnen müssen. Bei der Studie handelt es sich allerdings um eine Vorab-Publikation, die Studie wurde also noch nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet. Generell ist die Studienlage zu den neuen Mutationen bisher dünn. Vorab-Veröffentlichungen bieten die Möglichkeit, neue möglicherweise wichtige Erkenntnisse der Öffentlichkeit schneller zugänglich zu machen. Denn die wissenschaftliche Begutachtung von Studien kann Monate dauern.

Omikron ebenso gefährlich wie vorherige Varianten

Die Omikron-Variante ist einer Studie zufolge genauso gefährlich wie vorherige Mutanten des Corona-Virus. “Wir haben festgestellt, dass die Risiken für Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit nahezu identisch waren”, erklären vier an der US-Studie beteiligte Wissenschafter des Massachusetts General Hospital, der Minerva University und der Harvard Medical School. Die Analyse basiert auf 130.000 Covid-19-Patienten in den vergangenen zwei Jahren in verschiedenen Ländern.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) rechnet indes damit, dass es bis September Omikron-Impfstoff geben wird. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich dabei um angepasste mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam. Die erforderlichen klinischen Studien seien im Gange. Cavaleri appellierte auch an ungeimpfte Menschen, sich noch vor der kalten Jahreszeit impfen zu lassen. „Oberste Priorität muss die Schließung der Impflücke haben“, sagte Cavaleri. Nur 50 Prozent der Europäer seien bisher vollständig geimpft und geboostert, während 15 Prozent der über 18-Jährigen noch keine einzige Impfung gegen Covid-19 erhalten hätten.

(apa/pma)

Titelbild: Pixabay

Autor

  • Pia Miller-Aichholz

    Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich

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