»Persönliche Erklärung«:
In einer „persönlichen Erklärung” kündigte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl wider Erwarten von Beobachtern einen erneuten Antritt bei den AK-Wahlen 2024 an.
Wien, 11. Mai 2022 | Die Ankündigung einer “persönlichen Erklärung” wird hierzulande mit Rücktritten assoziiert. Dass die Präsidentin der Arbeiterkammer (AK) Renate Anderl just nach den Rücktritten in den vergangenen Tagen auch eine „persönliche Erklärung“ ankündigte, führte zu Spekulationen. Es warf die Frage auf, ob Anderl die nächste Person sein könnte, die sich von ihrem Posten zurückzieht, zumal die AK Zusammenlegung der Ministerien für Wirtschaft und Arbeit mit Skepsis betrachtet. Anderl löste die Gerüchte auf und kündigte lediglich ihren Antritt bei den AK-Wahlen 2024 an.
Der Zeitpunkt dieser Ankündigung sei schon lange festgelegt und unabhängig von den Ereignissen der vergangene Tage gewählt worden. Vielmehr sei die Terminauswahl der AK-Vollversammlung am Mittwoch geschuldet. Immerhin könne man mit einer „persönliche Erklärung“ auch eine Wiederkandidatur bekanntgeben, rechtfertigte Anderl sich. In ihrer Entscheidung sei sie von ihrer Fraktion unterstützt worden.
Instabilität als Antrieb
Die Herausforderungen der jüngsten Geschichte und die Instabilität durch wechselnde Minister seien für sie ein Antrieb gewesen, weiterzumachen. Als Vertreter der Arbeitnehmer und als Teil der Sozialpartner nehme die AK eine wichtige Rolle ein. Österreich soll “zum besten Sozialstaat” für alle Menschen werden, die in Österreich leben.
Wir stehen vor vielen Herausforderungen: Armut, Arbeitslosigkeit, Pflegekrise, Rückschritte bei der Gleichberechtigung, Bildungsgerechtigkeit, Klimakatastrophe; jetzt noch Krieg und #Teuerung.
— Renate Anderl (@renate_anderl) May 11, 2022
Die Zusammenlegung der Ressorts Arbeit und Wirtschaft findet sie bedenklich. Es handle sich um zwei Bereiche mit gegensätzlichen Interessen. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hätte die Aufgabe, einen Konsens zu finden. Laut der AK hätten die Ministerien Arbeit und Soziales mehr Gemeinsamkeiten. Letzteres haben die Grünen inne.
(nb)
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