Donnerstag, März 28, 2024

Oligarchen-Villa am Attersee von Aktivisten besetzt

Eine mögliche Oligarchen-Villa in St. Gilgen-Burgau ist am Samstagvormittag von etwa 40 Aktivisten besetzt worden. Es dürfte sich um die Villa des ehemaligen stellvertretenden Präsidialverwalter Putins handeln.

St. Gilgen-Burgau, 21. Mai 2022 | Die Polizei war von der Aktion noch nicht informiert, als die APA von der Gruppe über die Besetzung in Kenntnis gesetzt wurde. Eine Sprecherin erklärte, man sei ein “loses Bündnis anarchistischer Aktivistinnen und Aktivisten”. Man fordere eine Enteignung des russischen Besitzers.

“Wir haben uns nicht verschanzt sondern sind vorerst recht entspannt”, sagte die junge Frau, die anonym als Sprecherin bleiben möchte. Die Besetzung werde “nicht komplett widerstandslos” aufgegeben. In welcher Form man sich den polizeilichen Anweisungen widersetze, würde jeder Einzelne aus dem Bündnis für sich entscheiden.

Aus den Fenstern der Villa hängen Transparente mit Aufschriften wie “Solidarity with all refugees and deserters” und “Freier Seezugang”. In einer Presseaussendung üben sie Kritik an dem Krieg in der Ukraine und fordern die Nutzung privatisierten Leerstandes, für Geflüchtete, Deserteure und Wohnungslose. Auch dass viele Seezugänge in privater Hand sind, ist der Gruppe ein Dorn im Auge. Man forderte einen “Stopp der Privatisierung des Attersees”.

Die Villa soll den Aktivisten zufolge dem russischen Oligarchen und Ehemaligen stellvertretenden Präsidialverwalter Wladimir Putins Igor Schuwalow gehören. Er ist derzeit Vorsitzender der Wneschekonombank.

(bf/apa)

Titelbild:  twitter: Oligarchenenteignen

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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14 Kommentare

  1. Die aktuellen Erfolge der ukrainischen Armee sind ermutigend.
    Dennoch befindet sich V. Putin aufgrund der substantiellen Flächenanteile, die vor allem im Osten und Südosten der Ukraine weiterhin gehalten werden, in einer für die Ukraine unangenehmen Verhandlungsposition.
    Hier stellt sich die Frage, ob neben den nördlichen ukrainischen Vorstössen auch eine südliche Angriffsfront in Richtung Cherson für die Ukraine Sinn machen würde. Auf diese Weise würden ukrainische Truppen direkt vor der Krim stehen, dem Herzstück von V. Putins Feldzugs. Er wäre dann gezwungen Truppen aus dem Donbass abzuziehen, was wiederum die Truppenstärke um Donezk und Luhansk ausdünnen würde.
    V. Putins Armee muss geschlagen werden. Das wäre auch ein abschreckende Beispiel für China, welchem es seit langem in den Fingern juckt, sich Taiwan einzuverleiben.

  2. Was ist eigentlich nun der Stand im Rechtsstreit um das Europacamp und Seegrundstück in Weissenbach dass die ÖVP der sozialistischen Jugend abluchsen möchte? Seitdem monatelang Flüchtlinge im Camp untergebracht waren, die dann auch noch den See zum Schwimmen benutzen durften 😱 hat ja die schwarzbürgerliche Brut alles unternommen um solche Umtriebe in Zukunft zu verhindern und diese Ressourcen einem erwünschteren Klientel zukommen zu lassen. Vielleicht ja einem gstopftem Oligarchen?. Denn freier Seezugang zum Attersee? So weit kommts noch…

  3. … “nach eigenen Angaben erringt Russland die komplette Kontrolle über das Asow-Stahlwerk.”

    Kontrolle über blutige Erde, ohne Stahlwerk.
    Vielleicht bauen die Russen eine Autobahn über die Leichen oder die Ermordeten!

    • Geht es noch etwas theatralischer?
      Es herrscht Krieg.
      Es gab jederzeit die Möglichkeit die absolute Ausweglosigkeit anzuerkennen, die zivilen menschlichen Schutzschilde freizulassen und sich zu ergeben.
      Die Russen hätten das Stahlwerk einnehmen können wie es die USA in solchen Fällen machen: Mit einem schweren Bomber drüberfliegen und tonnenweise bunkerbrechende Bomben abwerfen.
      Dann wäre das “Problem” Asow-Stahlwerk ein Problem von maximal 90 Minuten gewesen.

      Zur Relativierung:
      Im Jemen krepieren – mit freundlicher Unterstützung unseres Wertewestens – jede Woche mehr Kinder als in der Ukraine im gesamten Kriegsverlauf auf allen Seiten Soldaten und (bewaffnete) Zivilisten.

      Menschenleben bedeuten Ihnen offensichtlich nur dann etwas, wenn sie geostrategisch nutzbar sind.
      Also sparen Sie sich ihre Krokodilstränen.

  4. Wer nichts weiß muß alles glauben…
    Im Übrigen ist es im neutralen Österreich unter Strafe verboten, Parteien bewaffneter, fremder Konflikte zu unterstützen – sei es durch Kampfeskraft, finanzielle Zuwendung oder durch die Bereitstellung von Kriegsmaterialien (§320 StGB). Das Strafmaß liegt bei bis zu fünf Jahre Haft.

    • Da sind wir ja froh das die Glock nur an friedliche Partner geliefert wird. Vor allem auch die Glock die mit einem Gürtel von Patronen wie ein Maschinengewehr funktioniert….

      • So toll ist die Lage in Burgau nicht, im Winter gibt es dort kaum bzw. gar keine Sonne und bzgl. des Seezugangs dürfte die Strassenmeisterei regional der größte Blockierer sein. Hier hat Herr Schuwalow übrigens ein kleines Wunder geschafft, die Bundesstrasse wurde um einige Hundert Meter vom See weg verlegt. Wenn man also den freien Seezugang fordert, ist man an die falsche Adresse geschickt worden.

        • Mach dir keine Sorgen, irgendwann wird der Russe eine Brücke bauen zu seinem erweiterten Seegrundstück und FPÖVP-Funktionäre werden sich die Finger abschlecken wenn sie mit von der Partie sind.

      • Wir hatten schon einmal mitten in Europa die Situation, daß Menschen gegeneinander aufgehetzt wurden. Herr Schuwalow hat nichts mit dem Kriegsausbruch in der Ostukraine 2014 zu tun.

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