Mittwoch, April 24, 2024

Statt U-Ausschuss: Sobotka verteilt Rosen in London

Statt U-Ausschuss:

“Rosen sind rot, Veilchen sind blau, mit dem UA-Vorsitz nehm ich´s dann doch nicht so genau.” Wolfgang Sobotka war am Dienstag nicht im Untersuchungsausschuss zugegen. Er war mit einer Lieferung von selbstgezüchteten Produkten in London beschäftigt.

 

Wien/London, 24. Mai 2022 | Untersuchungsausschussvorsitzender Wolfgang Sobotka war am Dienstag verhindert. Seinen Platz auf dem Vorsitzsessel musste stattdessen Selma Yildirim (SPÖ) übernehmen. Denn Sobotka, der seinen U-Ausschussvorsitz trotz Ermittlungen gegen sich stets mit seiner Verpflichtung als Parlamentspräsident begründete – die gar nicht besteht –, reiste bereits am Montag nach London. In seiner Funktion als Präsident der Bewegung “Natur im Garten” besuchte er den britischen Thronfolger Prinz Charles, der ebenfalls leidenschaftlicher Gärtner ist.

Sobotka bringt Selbstgezüchtetes

Ein Gastgeschenk Sobotkas durfte natürlich nicht fehlen: Der Parlamentspräsident brachte einen selbstgezüchteten “nachhaltigen und robusten” Rosenstock sowie ein Buch zum naturnahen Gärtnern mit. Retour bekam er von Charles Produkte aus den Highgrove Gardens.

Im Vier-Augen-Gespräch zwischen Sobotka und Charles ließ man die allgemeine Politik, laut Parlamentskorrespondenz, außen vor: “Neben einem Rundgang in den Highgrove Gardens standen in dem eineinhalb Stunden lang dauernden Vier-Augengespräch vor allem die Themen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien sowie Biodiversität am Programm. Über die allgemeine Politik wurde nicht gesprochen, sehr wohl aber über den Krieg in der Ukraine.”

Der Rosenkavalier Sobotka sparte nicht mit Blumen für Charles. Der Prinz sei „unprätentiös, humorvoll und habe viel Tiefgang.“

Bild: Parlamentsdirektion / Nick Cole

Am Dienstag im Londoner Parlament

Im Londoner Parlament traf Sobotka auch Ex-Regierungschefin Theresa May und Außen-Staatssekretär Tobias Ellwood, wie die Parlamentskorrespondenz am Dienstag meldete.

Im Rahmen eines Empfanges habe Sobotka auch gemeinsam mit Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) Staatsbürgerschaftsbescheide an Nachkommen von NS-Verfolgten überreicht. Im Gespräch mit dem Unterhausvorsitzenden Hoyle am Dienstag hob Sobotka die Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien hervor. Auch nach dem Brexit würden nämlich “einigende und gemeinsame Interessen überwiegen”, so Sobotka.

Konkret nannte er das Interesse an der Sicherheit und Stabilität Europas. Sobotka bekräftigte zugleich die Position der EU, wonach eine Neuverhandlung des von London kritisierten Nordirland-Protokolls zum Brexit-Abkommen “keine Option” sei. Möglich seien aber “Umsetzungserleichterungen”.

Die konservative Regierung will die im Protokoll vorgesehenen Zollkontrollen zwischen Nordirland und dem Rest des Landes wieder abschaffen. Diese waren im Zuge des Brexits eingeführt worden, um das Entstehen einer Wirtschaftsgrenze zur Republik Irland zu verhindern. Eine solche birgt nämlich die Gefahr eines Wiederaufflammens des mit dem Karfreitagsabkommen im Jahr 1998 beendeten jahrzehntelangen blutigen Konflikts zwischen Unionisten und irischen Nationalisten.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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9 Kommentare

  1. |Im Londoner Parlament traf Sobotka auch Ex-Regierungschefin Theresa May und Außen-Staatssekretär Tobias Ellwood, wie die Parlamentskorrespondenz am Dienstag meldete.|
    … und wenn ihn dort jemand über diese(!) kolportierten “Zustände” in seiner Heimat befragte, würde er sicherlich dieselbe Antwort gegeben haben, wie Peter Klien vor laufender “Gute-Nacht-Österreich-Kamera”:
    Nämlich die abfällig schulterzuckende Antwort: “Was wollen Sie denn mit dieser Frage? Die Politik in diesem Lande ist doch nur ein getreues Abbild der Gesellschaft? Nichts Beunruhigendes also, oder?” Worauf P. Klien in professioneller Standup Geistesgegenwärtigkeit rückfragte: “Sie bezeichnen also alle Österreicher als korrupt?” … Die Antwort war dann nicht mehr im Bild … 😉

  2. Sehr begeistert schaut er ja nicht drein, der scharlie, bei dem besuch.
    Der sobo schlüpfte sogar in tweed. Leider schaut er drin aus wie ein abzwickter security.
    Den plan, meinen garten fit für eine “natur im garten” plakette zu machen, muss ich bei sobo als präserl, wieder ad acta legen.
    Sorry, sobo, von dir brauch ich nix, nicht einmal eine plakette.

  3. Dieses politische Unkraut schicken wir ernsthaft als Garten Botschafter ins Ausland???

    Sobotka dürfte eigentlich nur die bestialisch stinkende Penis Pflanze mitnehmen dürfen. Die würde passen zu ihrem politisch schwer angeschlagenen Überbringer.

  4. Vielleicht behalten ihn ja die Briten und wir sind ihn los? Er soll doch ein begnadeter Gärtner sein und darauf stehen die Briten. Bitte, bitte……..

  5. Sein Rosenstock wurde ja mit den Hinterlassenschaften öster . Mitbürger gedüngt.😉
    Da muss er ja prachtvoll sein.

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