Donnerstag, April 25, 2024

Stadtstraße-Baustelle wieder besetzt und wieder geräumt

Räumung im Gange

Dutzende Aktivisten haben am Mittwochvormittag erneut die Stadtstraße-Baustelle in der Wiener Hausfeldstraße besetzt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Wien, 25. Mai 2022 | Erst im Februar wurde die Stadtstraßen-Baustelle und das dortige Klimaschützer-Camp “Wüste” in Wien-Donaustadt geräumt, am Mittwoch um 7.00 Uhr besetzten nach Angaben der Protestbewegung “LobauBleibt” circa 150 bis 200 Aktivisten erneut die Baustelle bei der Hausfeldstraße.

“Der Kampf für eine klimagerechte Welt ist kompromisslos”, ließ die Aktivistin Lena Schilling in einer Videobotschaft auf Twitter ausrichten. Man werde immer wieder kommen, denn man sei “gekommen, um zu bleiben”, sagt sie, während im Hintergrund schon die Polizei mit dutzenden Einsatzfahrzeugen vorfährt.

Berichte über Gummiknüppel-Einsatz

Denn lange blieb das Geschehen nicht ohne Reaktion: Gegen 9.40 Uhr hat die Polizei mit der Räumung des besetzen Areals begonnen. Nach erfolgten, aber erfolglosen Aufforderungen der Polizei via Lautsprecher, die Aktivisten mögen von selbst das Gelände verlassen, sind die Einsatzkräfte – mit Unterstützung der Sondereinheit Wega – zur Tat geschritten. “Wir tragen jeden Einzelnen mit der gebotenen Vorgehensweise weg”, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich der APA.

Bild: APA/Hans Punz

Bild: LobauBleibt

Aktivisten wurden von einem besetzten Baufahrzeug geholt, später sollten die ebenfalls besetzten Baucontainer folgen. Überdies seien Menschen angekettet gewesen.

Im Zuge der Räumung soll die Polizei auch Gummiknüppel gegen Aktivisten eingesetzt haben, berichtet der Journalist Michael Bonvalot, der vor Ort ist, auf Twitter. Der Frage einer Ö1-Journalistin unter dem Video, warum die Polizei nun “Gummiknüppel gegen Kids einsetze”, entgegnete die Polizei, dass drei Personen den Zaun überkletterten und infolge zu einer Identitätsfeststellung angehalten wurden. Eine soll daraufhin Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben und festgenommen worden sein. Über den Einsatz von Waffen könne derzeit noch “keine gesicherte Information abgegeben werden”.

Dittrich schätzte, dass der Einsatz mehrere Stunden dauern werde. “Wir stehen und sitzen, einige sind angekettet, und wir verhindern die Bauarbeiten an der Stadtautobahn”, beschrieb “LobauBleibt”-Aktivistin Lucia Steinwender der APA die Situation.

“SPÖ gießt Klimakrise in Beton”

Nur wenige Tage vor dem Wiener SPÖ-Parteitag am Samstag gehen die Aktivisten nun erneut mit Bürgermeister Michael Ludwig und der SPÖ hart ins Gericht. Grund für die neuerliche Besetzung dürfte auch Unmut im Vorfeld des SPÖ-Landesparteitags sein, zu dem die Klimaaktivisten gerne eine Demo vor der Messe, dem Austragungsort des Parteitags, angemeldet hätten, die von der Polizei nicht genehmigt wurde, da bereits die SPÖ eine eigene Kundgebung am selben Ort angemeldet hatte.

“Wir stellen uns heute der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und der Betonpolitik der Wiener SPÖ in den Weg. Hier, auf den Baustellen der Stadtautobahn, gießt die SPÖ die Klimakrise in Beton. Dabei stellt sie erneut die Interessen von Baukonzernen und der Autolobby vor die Bedürfnisse der Menschen in der Donaustadt”, so Steinwender.

Die Demonstranten zogen am Mittwochmorgen in roten Regenoveralls gekleidet zum Gelände, kletterten auf Baucontainer und befestigten das Transparent “Bagger & Macker blockieren!”. Gefordert wurden der sofortige Baustopp und der Ausbau von Radwegen und Öffis im Bezirk.

Bei dem wieder besetzten Areal handelt es sich um jenen Ort, wo sich einst das Protestcamp mit der hölzernen Pyramide, quasi das Wahrzeichen des Protestcamps, befunden hatte. Aktivisten hielten sich dort über Monate hinweg auf, um den Start der Bauarbeiten für die Stadtstraße zu verhindern. Am 1. Februar wurde das Camp im Zuge eines stundenlangen Polizeieinsatzes geräumt. Es gab damals 48 Festnahmen, die Pyramide wurde gleich nach der Räumung abgerissen.

Update, 14.24 Uhr: Der Artikel wurde nach der abgeschlossenen Räumung der Baustelle aktualisiert.

(mst/apa)

Titelbild: APA/Hans Punz

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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7 Kommentare

  1. Man fragt sich, warum hat Frau Schilling und Konsorten noch keine Bekanntschaft mit der guten alten Gummiwurst gemacht? Auch vermisse ich den Probebetrieb der nagelneuen Wasserwerfer, welche Nehammer noch als Innenminister beschafft hat. Diese hochmodernen Anti-Aktivisten-Bomber können angeblich notfalls sogar verflüssigtes Tränengas verspritzen……

  2. betoniert den scheiss zu

    ich erleb den dreck e nimma und mein neffe kann sich noch “frei” kaufen

    scheiß am rest

  3. Frau Schilling (kenne ich zufällig von einem Flug aus den USA nach Wien) Fliegen ist sehr umweltfreundlich gell Frau Schilling!

  4. Ich glaube der Frau Schilling ist sehr langweilig.
    Was macht die junge Dame sonst?
    Scheinbar verfügt sie über sehr viel Freizeit und dem Geld ihrer Eltern.

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