Freitag, April 19, 2024

Droht jetzt Sitzplatz-Reservierungspflicht? ÖBB überlegen

Auch über das lange Christi-Himmelfahrts-Wochende droht es in österreichischen Zügen wieder eng zu werden. Bei den ÖBB wird nun über verschiedene Optionen nachgedacht. Eine davon: eine mögliche Reservierungspflicht für Fahrgäste.

Wien, 26. Mai 2022 | Immer wieder war in den vergangenen Wochen publik geworden, dass Fahrgäste ohne Sitzplatzreservierung aus überfüllten ÖBB-Zügen vom Personal hinausgeschmissen worden seien. Wer etwa für die kommenden, traditionell starken Reisetage ein Ticket buchen will, wird auf der ÖBB-Homepage und in der App bereits gewarnt: „Keine Mitnahmegarantie ohne Reservierung“.

Nachdem die Auslastung der ÖBB-Züge derzeit vor allem im Fernverkehr wieder anzieht und die Staatsbahn speziell vor starken Reiseterminen Sitzplatzreservierungen dringend empfiehlt, gibt es nun offenbar auch kein Denkverbot in Richtung einer Reservierungspflicht mehr, schreibt die APA.

“Wir schauen uns alle Möglichkeiten an”, sagte ein ÖBB-Sprecher diese Woche im “Kurier”. Zuletzt seien verschiedene internationale Modelle analysiert und eigene Fahrgäste zum Thema Reservierungen befragt worden.

Viele Ideen am Tisch

In den nächsten Wochen werde alles zusammengeführt und dann entschieden, wie es weitergeht. Von einer Reservierungspflicht bis zu Maßnahmen, um Kurzstreckenreisende von Fern- in Nahverkehrszüge zu bringen und dadurch Kapazitäten freizumachen, lägen alle Optionen auf dem Tisch. Die Echtzeit-Information über die Belegung von Zügen soll jedenfalls ausgebaut werden. Hier geht es beispielsweise auch um konkrete Infos über Alternativzüge mit geringerer Auslastung.

“Ehrlicherweise muss man auch sagen, dass es mehr ein Lenkungsthema als ein Kapazitätsthema ist”, so der Sprecher. “Auch die Tangente ist am Freitagnachmittag immer zu, egal wie viele Spuren man baut.”

Auslastung über Vor-Corona-Niveau

Auf allen Strecken über den Tag verteilt gibt es laut ÖBB-Angaben wie berichtet zwar ausreichend Kapazitäten. Das Abflauen der Corona-Pandemie, hohe Spritpreise und die Klimaticket-Jahreskarte haben die Zahl der Bahnreisenden nach dem coronabedingten Einbruch 2020 und 2021 heuer wieder kräftig steigen lassen. Im Fernverkehr lag die Auslastung in den vergangenen Wochen bereits leicht über dem Vorkrisenniveau. Vor allem im grenzüberschreitenden Fernverkehr – sowohl in den Tag- und Nachtzügen – gebe es “besonders starke Nachfrage”, hieß es dieser Tage von den ÖBB zur APA.

An den starken Reisewochenenden wie nun zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam stellen die ÖBB mit mehr Garnituren und Extrazügen bis zu 10.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung. Mehr soll laut Sprecher aus Kostengründen nicht drin sein, zitiert ihn der “Kurier”.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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24 Kommentare

  1. Liebe Foristen, ich verziehe mich mal für ein paar Tage nach Spanien.
    Da ich nicht weiß, ob mir die Internetcafes da Kredit gewähren ( wie ein Poster namens Toni annimmt) hört ( lest) Ihr in nächster Zeit weniger von mir.
    Manche wirds freuen……ich weiß….

      • Hast Du Zahlen über den Co2 Ausstoss von Frachtschiffen?
        Ich denke das würde mein Gewissen beruhigen, wenn ich in den Flieger steige.
        Und ich meine das wirklich ernst.

        • … geht ja nicht nur um die CO2 Bilanz, da geht’s ja auch um Umweltverschmutzung horrenden Ausmaßes! (Schwerdiesel, Müll ins Wasser geworfen, Lärm unter Wasser). Alles locker vermeidbar, Technologies sind da, aber für Reedereien offenbar (noch) zu teuer / Margen schmälernd… (und auf hoher See, unter Wasser sieht’s ja niemand – selbst da gäb’s schon Satelliten, die das auch beobachten / messen können – Klagen zur Unterbindung bleiben aber aus – Seerecht ist ganz kompliziert in jeweils kontinentale Landesgesetze bzw. Umweltgesetze zu bringen)

    • Lieber Samui,

      ich wünsche Dir einen schönen Urlaub! Laß es Dir gut gehen.

      Und falls das Geld knapp wird, dann schrei, ich weiß, einige hier schicken Dir sofort was.

      Aber ich weiß, daß da kein Schrei von Dir kommen wird, also kann ichs leicht anbieten 🙂

    • Hab nicht gewusst, dass Internetcafes Kredit gewähren – aber dennoch schöne Ferien in Spanien.

  2. Ich fliege….und hab kein bisschen Flugscham.
    Was zb. Container Schiffe verbrennen, wird gerne verschwiegen.
    Der Pöbel soll die Klimakrise meistern. Die Wirtschaft schweigt.
    Ich fahre auch ein Diesel Auto.
    Nur so am Rand erwähnt.

  3. Warum ist es nicht möglich, dass Fernreisetickets automatisch eine Sitzplatzreservierung ohne Mehrkosten beinhalten?

    • ganz einfach: Weil die ÖBB dann “die Hosen runter lassen müssten”, um KONKRETE Kapaziätsanforderungen ans Verkehrsministerium zu richten, was wiederum eine Kauf-Entscheidung im Bundes-Beschaffungswesen bedingte! -> Warum ist das so? Weil Budgets interministeriell übergreifend beschlossen werden müssten (der Finanzminister – welcher Parteifarbe?) Geld für Neubeschaffungen locker machen müsste; Geld, dass offenbar für andere (Clientel-gebundene) Zwecke vorgesehen / zurückgehalten ist … ÖBB, und der öffentliche Verkehr waren noch nie Kernkompetenz bürgerlicher Eliten … (erwähnte Reservierungen sind logistisch kein Problem, brächte aber politische Entscheidungsträger in öffentlichen Zug(!)zwang – und wie allgemein bekannt, hassen die reaktionären Überbürgerlichen / Entscheidungsträger nichts mehr, als öffentlichen Druck eingestehend nachzugeben, um operativ etwas für ein Volkswohl in die Umsetzung bringen zu müssen – weil dann die präferierte Ideologie-Taktik “Butterbrot&Peitsche” entgegen sonstig üblich gängiger Praxis unterlaufen würde…)

      • … mir ist aber inzwischen eingefallen, dass tatsächlich eine Bestellung über +/- 250 Regionalzug-Garnituren im Laufen ist (die in heimischer Produktion schon abgearbeitet wird). Liefertermine weiss ich aber nimmer…

  4. Im internat. Standard könnte man es mit “Lokal Austrian system relevant contemporary Project Management with political awareness” bezeichnen
    -> auf Deutsch: Dillitanden Verkehrs-/Energie-/Umweltpolitik …
    -> weil ein Blick in die unmittelbar westlich gelegene Nachbarschaft, wie es denn mit wirklich(!) modern zeitgemäßem Management funktionieren könnte, AUF GAR KEINEN FALL und unter jeder Würde zu schaffen ist…
    -> Warum? Weil der genetisch verwandte Balkan (inhärente mafiöse Strukturen) unmittelbar an unserer östlichen und südlichen Grenze liegt
    -> wir uns noch viel zu viele cash raising vip’s in der fossilen Petrolindustrie leisten wollen / müssen…
    -> die Gewinne dort jedoch weiterhin privatisiert (Stw. aktuelle Rekorddividenten Ausschüttungen), die Systemerhaltungskosten in der Infrastruktur aber weiterhin sozialisiert bleiben sollten …
    -> Kein Problem! Entscheidungsträger samt VIP-Anhang und Mittelschicht müssen ihre SUV’s ohnehin “bewegen”…

    • … mit persönlicher Widmung des 2’ten “i’s” im Dillitanten für Prof. DDr. O_ungido 😉

      • Wenn’s nur das wäre…
        1. “Dilettant”….
        Fun fact: lat. “dilectare” bzw. später ital. “dilettare” hatte eine durchaus positive Bedeutung iS. von “sich an etwas erfreuen”.
        Erst später gab es die (heute leider übliche) Konnotation von Dilettant iS. von
        Amateur, Nichtskönner, Pfuscher, Anfänger.

        2. Rekorddividenden

        3. SUVs weil Plural

        Halten zu Gnaden.

        • … ich sollt’ mir wirklich mehr Zeit nehmen beim Schreiben … 🙄
          Besten Dank für die kundige Nachhilfe!

  5. Das ist Gewesslers Beitrag zur Klimapolitik. Die Menschen sollen mit dem Zug fahren, aber das Zugfahren ist höchst unangenehm geworden. Bin selber im Mai zwei mal nach Wien mit dem Zug, die Züge sind hoffnungslos überfüllt. Die ÖBB spart und sahnt ab, die Zugpassagiere sind die Geleckten. Ich fahre jedenfalls nun wieder mit dem Auto in Zukunft, das tue ich mir nicht mehr an. Die ÖBB können mich kreuzweise. Und die Gewessler sowieso.

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