Sonntag, Februar 16, 2025

ÖVP ruft wieder mal »Silberstein«

„Silberstein, Dirty-Campaigning, Schmutzkübel“: Nein, sie sind nicht im Jahr 2017 stecken geblieben. Die ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner ist nur wieder einmal böse auf die SPÖ – wegen einer Dating-Plattform.

 

Wien, 27. Mai 2022 | Am Mittwoch präsentierte die Junge Generation in der SPÖ eine neue Dating-Plattform: ElitenPartner. Die satirisch gemeinte Seite, die ÖVPler und Superreiche zusammenführen soll, stößt allerdings auf keine Gegenliebe bei der Volkspartei.

https://www.youtube.com/watch?v=0EA3xfM-z9M&feature=emb_title

Dirty-Campaigning, Schmutzkübel, Silberstein. Bingo!

ÖVP-Generalssekretärin Laura Sachslehner kritisierte in einer Aussendung, dass die SPÖ „übelstes Dirty-Campaigning“ betreibe. „Mit der Website ‚Elitenpartner‘ beweist die SPÖ ihre Vorliebe für den politischen Schmutzkübel“, ist Sachslehner empört. Neben „Schmutzkübel“ und „Dirty-Campaigning“ darf im Dreifaltigkeitsbingo einer ÖVP-Presseaussendung natürlich ein Name nicht fehlen: Tal Silberstein. „Das notwendige Knowhow hat die Partei wohl von Ex-Berater Tal Silberstein, der im Wahlkampfjahr 2017 für ein beispielloses Dirty-Campaigning gegen die Volkspartei verantwortlich war“, beschwört Sachslehner die Geister aus 2017. Die Generalsekretärin fordert eine Entschuldigung und Konsequenzen von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

Die Junge Generation, die die Dating-Plattform online stellte, reagierte postwendend auf Sachslehners Aussendung. „Nichts ist ‘Dirty’ daran, den Scheinwerfer auf potentiellen Amts- und Machtmissbrauch zu richten und aufzuzeigen, für welches Klientel die ÖVP Politik macht. Gegen dutzende Repräsentant*innen der ÖVP laufen Ermittlungsverfahren zu den unterschiedlichsten Vorwürfen. Für Sachslehner sind diese Verfahren, sowie die Tatsache, dass sich Großspender*innen anscheinend auf Knopfdruck Gesetze bestellen können anscheinend kein Problem – darüber zu sprechen allerdings schon“, so die JG-Bundesvorsitzende Claudia O’Brien.

Nehmen es morgen von Netz, wenn…

Auch erneuerten die Vorsitzende ihr Angebot an Karl Nehammer. Sie würden die Seite wieder vom Netz nehmen, wenn der Kanzler eingestehen würde, dass die ÖVP ein Korruptionsproblem habe:„Generalsekretärin Sachslehner wäre gut beraten, sich kritisch mit dem Machtmissbrauch, der in den eigenen Reihen blüht, auseinanderzusetzen. Denn dahinter steckt ein System: Privilegien für einige Wenige auf Kosten der Allgemeinheit. Unser Angebot steht nach wie vor: Wenn Karl Nehammer endlich eingesteht, dass die ÖVP ein Korruptionsproblem, nehmen wir die Seite morgen aus dem Netz.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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