Freitag, März 29, 2024

Studie: US-Kinder sterben am häufigsten durch Schusswaffen

Studie

Tod durch Schusswaffen ist nun die häufigste Todesursache unter US-Kindern und Jugendlichen. Das zeigen Daten von 2020. Erst diese Woche starben wieder 19 Schulkinder bei einem Amoklauf in Texas. 

Washington, 27. Mai 2022 | Vergangene Woche erschien eine Studie in einem Fachmagazin, die sich auf Daten der Gesundheitsbehörde CDC aus dem Jahr 2020 bezieht. Sie zeigt: Schusswaffen sind die häufigste Todesursache für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre in den USA. Erst diese Woche wurden 19 Volksschulkinder bei einem Schulmassaker in Texas getötet.
Damit haben Schusswaffen Autounfälle als häufigste Todesursache von Kindern und Jugendlichen abgelöst.  Insgesamt starben im Jahr 2020 4.368 Menschen in dieser Altersgruppe durch Schusswaffen. Im Vergleich dazu gab es 4.036 Todesfälle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen. Fast zwei Drittel der Todesfälle durch Schusswaffen waren Tötungsdelikte.

Verbesserte Verkehrssicherheit, laschere Waffengesetze

Dass Todesfälle durch Kraftfahrzeuge an der Spitze abgelöst wurden, liege laut Studie wohl auch daran, dass sich die Maßnahmen zur Verkehrssicherheit in den USA im Laufe der Jahrzehnte verbessert haben. Unterdessen wurden Waffengesetze eher gelockert. Die Trendlinien kreuzen sich im Jahr 2020. Jüngere Daten liegen noch nicht vor.

Die Daten decken sich mit Belegen, wonach Waffengewalt während der Corona-Pandemie aus nicht eindeutigen Gründen zugenommen hat. Experten sagen, es könne allerdings “nicht davon ausgegangen werden, dass sie später wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeht”.

Großteil Suizide, kleiner Teil Schul-Amokläufe

Bei den meisten Todesfällen durch Schusswaffen handelt es sich um Suizide. Schulmassaker wie im texanischen Uvalde machen nur einen kleinen Teil der Todesfälle durch Schusswaffen im Kindesalter aus. Bei Buben war die Wahrscheinlichkeit, durch eine Waffe zu sterben, sechsmal höher als bei Mädchen.

Die Todesfälle betreffen überproportional oft schwarze Kinder und Jugendliche, die mehr als viermal so häufig sterben wie weiße Kinder. Für Letztere stellen immer noch Fahrzeuge eine größere Bedrohung dar. Nach Regionen aufgeschlüsselt, war die Todesrate durch Schusswaffen in der Hauptstadt Washington am höchsten, gefolgt vom Bundesstaat Louisiana und Alaska.

Mehr Forschung für politische Änderungen

Holden Thorp, Chefredakteur der führenden Fachzeitschrift “Science”, forderte in einem Leitartikel von Donnerstag mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit, um politische Veränderungen zu erreichen. “Wissenschaftler sollten nicht tatenlos zusehen, wie andere diese Sache ausfechten”, schrieb er.

“Mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit wird weitere Beweise für die tödlichen Folgen liefern”, fuhr er fort. Thorp argumentierte, dass schwere psychische Erkrankungen, die oft für Schusswaffen-Angriffe in den USA verantwortlich gemacht werden, in anderen Ländern ähnlich häufig vorkommen. Dort käme es aber nicht regelmäßig zu Amokläufen.

(sm/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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23 Kommentare

  1. Glaube nie eine Statistik die man nicht selbst gefälscht hat.

    kA was der Zweck dieser Nachrichten ist. Entwaffnung der amerikanischen Zivilbevölkerung?

    Die klare Todesursache für Teens und Kinder waren bis 2020 Unfälle im Straßenverkehr. Danach kam die Pandemie. Wie in Ö. hat es in USA wahrscheinlich auch veränderte Verhaltensweisen gegeben. Auf jeden Fall ist diese Todesursache dann deutlich gesunken. 2022 bzw. Folgejahre wird die Statistik anders aussehen.

    Conclusio aus der Sache: möchte man die Todesraten wirklich senken sollte man sich auf die Verkehrsunfälle fokusieren. Hier ist der Hebel ganz klar höher.

    • Sind die Einwohner der USA nun eine Zivilbevölkerung, wie sie ja anführten, oder doch quasi eine bewaffnete Eingreiftruppe die in Gefahr läuft entwaffnet zu werden.
      Wünschen sie sich solche Selbstjustizler auch für unser Land? So wie sie ticken – orientiere mich da an ihre gewohnt schrägen Stellungnahmen – würds mich nicht wundern.

  2. abtreibung ist mord! dass die usa so asozial sind, dass leute dann nicht die hilfe bekommen, welche sie brauchen und dass kinder sich mit waffen dafür rächen ist aber vollkommen ok, wegen recht auf verteidigung und so, macht sinn… 🤦🏼

  3. Die USA, das Land der Freiheit. Freiheit, so reich werden zu können, wie man will und erschießen zu können, wen man will.

    • Constitution of the United States
      Second Amendment

      A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.
      https://constitution.congress.gov/constitution/amendment-2/

      Wenn es um die Ukraine geht sind wir alle: USA! USA! USA!
      Wenn es um die US amerikanische Verfassung geht sind wir alle: Yankee! Yankee! Yankee!

      Also was denn jetzt? Orwellscher Double Think schießt durch die Decke und das Woche für Woche mehr.

      • Alter, warum drischst du immer so derart depperte Parolen? Das hast du eigentlich nicht nötig. Diese Verallgemeinerungen sind doch wirklich albern. Als würden Personen, die in Konflikt Russland/Ukraine auf Seiten der Ukraine stehen, alle Freunde des Imperialismus sein. Du wirst ständig alles in einen Topf, rührst um, kochst auf und servierst die Pampe als Kritik.

      • Alles spricht davon dass eine reaktionär konservative Minderheit die ganze USA bez. Waffengesetz etc. in Geiselhaft hält und sie würden gleich wieder alle in den selben Topf werfen? 🤷🏼‍♂️

  4. “….. sterben am häufigsten durch Schusswaffen”. Echt jetzt? Wir wurden doch zwei Jahre lang dahingehend instruiert, dass so viele Kinder an Covid sterben.

    • Du schämst dich für nix. Eigentlich ein netter Zug, aber bei dir irgendwie nicht wirklich sympathisch. Zumal Deinesgleichen eher Massensterben durch Impfung und Gesundheitsschäden durch Masken propagier(t)en. Du bist ein alberner Propagandaaffe, der seine Deppenagenda bei jedem, noch so unpassenden Thema in die Runde rotzen muss, weil du sonst einfach nix auf der Pfanne hast.

      • Tu dich nicht ärgern, Peterle, ist nicht gut für den Blutdruck. Tief durchatmen, Frust loslassen … einen Tee trinken … usw., entspann dich ein wenig, Peterle, ich mein’s gut mit dir.

  5. Es ist einfach unerträglich dass eine Minderheit mit Hilfe der NRA und dem unfassbar liberalen Waffengesetz, ganz USA in Geiselhaft halten kann. In Texas ist’s meiner Meinung nach noch schlimmer als im wilden Westen im 18. Jhd. – wo noch viele von dessen Freiheit in Nostalgie zerfließen- da Waffenarsenal noch zerstörerischer, der Rassismus schlimmer denn je und es den Leuten heutzutags’s noch viel mehr den Vogel raushaut als in früheren Zeiten. Donald Trump mit seinen Neocons und Evangelikalen finden dass jedoch alles prima und zeitgerecht. Dafür sind sie aber allzeit bereit für die Opfer ein kleines Gebet sprechen zu lassen. Es sei denn es handelt sich um Personen mit falscher Hautfarbe, mit dem falschen Glaubensbekenntnis oder gar um Atheisten. Da werden natürlich auch dabei Abstriche gemacht. Dass diese bigotten Gestalten den Namen von Gott und Jesus Christus überhaupt noch in den Mund nehmen ist an sich schon etrem gotteslästernd und eigentlich ein unverzeihliches Sakrileg.

    • Luke 22:36

      “Then said he unto them, But now, he that hath a purse, let him take it, and likewise his scrip: and he that hath no sword, let him sell his garment, and buy one.”

      King James Version (KJV)

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