Mittwoch, April 24, 2024

Rabensteiner: Dr. Lüssel

Das ist eine Unterüberschrift

„Gegen all euer Leiden verschreibe ich euch Lachen“, sagte der französische Arzt und Humanist François Rabelais. Die wöchentliche Dosis Medizin verabreicht Fritz Rabensteiner.

Fritz Rabensteiner

Wien, 28. Mai 2022 | Was war das damals für eine tolle Truppe. Lüssel, Lasser, Laider und Warzenschwein. Oder Wartenstein. Das muss ich noch googeln. Stellen Sie sich einmal vor, dieser Dr. Lüssel hätte damals die Eurofighter nicht gekauft. Wie viele Kick-backs und Provisionen, also Wertschöpfung, da manchen Personen durch die Lappen gegangen wären.

Daran darf man gar nicht denken. Das wäre ein wirtschaftlicher Super-GAU gewesen. So aber standen einem Kaufpreis von circa zwei Milliarden Euro Gegengeschäfte in Höhe von vier Milliarden Euro gegenüber. Vier Milliarden. Unfassbar. Dieser Lüssel ist ein Genie.

Und dieses Geld hat gearbeitet. Denken Sie nur an die knapp 100.000 Euro, die Gernot Rumpold für eine Pressekonferenz verrechnet hat. Heutzutage wäre das gar nicht mehr möglich, wo doch alles so teuer geworden ist. Allein die Brötchen kosten jetzt so viel. Auf jeden Fall wurde Geld in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Nur wenig in den österreichischen, aber man muss das ohnehin global sehen. Nur Kleingeister nörgeln da herum.

Das waren damals goldene Zeiten für Lobbyisten und Waffenhändler. Wenn man die Zeit nur zurückdrehen könnte, um das nochmal erleben zu dürfen. Diese kollektive Freude. Ich habe die Eurofighter schon mehrfach live gesehen. Meistens in Zeltweg bei einem Grand Prix. Sensationell, wie diese Flieger senkrecht nach oben schießen. Wie die Schmiergelder bei den Kaufverhandlungen. Und heute? Ständig wird an den Eurofightern herumgenörgelt. Sie wären nicht einsatzfähig, ein anderes Mal sind sie im Unterhalt zu teuer, dann sollen sie nach Indonesien verkauft werden und Klaudia Tanner will sich bei Airbus vorstellen.

Kennen Sie Klaudia Tanner? Das ist unsere Verteidigungsministerin. Wirklich. Ich habe es zuerst auch nicht glauben können. Solche Blindgänger hätte es unter Jörg Laider nicht gegeben. Mein Gott, der Jörgl selig. Angeblich hat er jeden Kärntner mit Vornamen gekannt. Kärntnerinnen nicht. Für Frauen hat er sich nicht so interessiert. Also politisch.

Dass der so jung hat sterben müssen. Meuchlings ermordet vom Mossad, wegen des Spruchs über die ordentliche Beschäftigungspolitik der Nazis. Diese Verbrecher. Also der Mossad. Ich kenne alle Details, darf aber nichts sagen. Die da oben wollen das nicht. Falls mir etwas „passieren“ sollte: Ich habe im Bart von ZackZack-Karikaturist Othmar Wicke einen USB-Stick versteckt. Darauf finden Sie die wahren Hintergründe dieses Anschlags. 

Aber zurück zu Klaudschi. Das muss doch frustrierend sein, wenn du ein lang gedienter Militärexperte bist, vielleicht sogar General, und dann setzen sie dir eine vom Bauernbund als Ministerin vor die Nase. Die kann doch eine Schaufel nicht von einem Gewehr unterscheiden. Dass nicht nach Eignung besetzt wird, ist klar, aber vom Bauernbund? Meiner Einschätzung nach, vielleicht täusche ich mich aber auch, sind Bauernbund und Militär gänzlich unterschiedliche Branchen. Das Projekt Kipfler hat nur peripher mit dem Projekt Goldhaube zu tun.

Andererseits kann sie der Karli Nehammer jetzt nicht einfach feuern. Erstens ist sie mit ihm und Mikl-Leitner befreundet und zweitens kommt sie aus Niederösterreich. Das wiegt schwer in der ÖVP. Soweit ich weiß, muss man in der niederösterreichischen ÖVP erst ab einem erwiesenen Doppelmord zurücktreten. Alles darunter sind Kavaliersdelikte unter dem Motto „Wir waren alle einmal jung“.

Aber die Tanner ist schon eine krasse Fehlbesetzung, oder? Was gäbe es denn Vergleichbares? Karl Moik als Staatsoperndirektor? Ursula Stenzel als Bundespräsidentin? Margarete Schramböck als Ministerin für Digitalisierung? Na ja, mir kann es egal sein. Diese Tanner wird ja nicht von meinem Geld bezahlt. Hoppla!

Die Website des Autors finden Sie hier.

Titelbild: ZackZack/ow

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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69 Kommentare

  1. Sitz beim Wirt meines Vertrauens und hab ein Damenspitzerl.
    Überlege mir, ob mir nicht auch einen Cobra – Kiberer bestelle der mich heimfährt.

    • Nimm lieber ein Taxi, da kommst sicher heim, bei einem Cobra – Libera weisst nie, ob er nicht mehr hat, als nur ein Damenspitzerl.

      • Hab mich erbarmt und das Tschecheranten-Taxi doch nicht angerufen, sondern auf einen netten Taxler gestetzt.
        Sonst klagt mich die Nehammerin noch dass ich ihre Stecher aus dem F.ckerpool- ups! meine natürlich Familienpool! – abwerbe

        • Brav, brav, so ist es richtig, die Taxler sind ehrliche Leut, wollen in Euronen bezahlt werden, wer weiß, was die Libera als Entlohnung erwarten…….

    • Danke dir vielmals!! Hab das meiste bereits vergessen. Hatte nur noch das mit der “richtigen Sau” gegenüber dem Chef der deutschen Notenbank in Erinnerung. Und des mit’n Hump statt Lump” aber das stammt nicht von unserem Politflegel in Schwarz

      • Nö, der Hump – Dump war blau.
        Man vergisst immer viel zu schnell und wenn man genau hinschaut haben wir jetzt eine sehr ähnliche Konstellation
        Die Figuren haben nur andere Namen, aber ihre Auffassung von Recht und ihr Verhalten hat sich in keiner Weise verändert.
        Klientelpolitik und hinter mir die Sintflut.

      • Der Tiroler LH vanStaa hat sich ja auch mit dem “Schwein”sager ausgezeichnet. Ist wahrscheinlich bei den Schwarzen Tradition.

    • Hast du mein Link im Thread über die Lebensmittelkarten für ukrainische Flüchtlinge noch mit bekommen? Sonst schau da noch mal rein… Hast ja gefragt…

  2. Ach wie schön, endlich sind Sie wieder da. Das Lachen am Samstag hat mir schon SEHR gefehlt!

    Ja, es ist traurig, aber ich musste trotzdem lachen.

    Stelle mir grade vor, wie Wicke nun auf seinen Bart aufpasst, also mit dem Verrat haben Sie ihm keinen Freundesdienst erwiesen.

    Alles andere einfach nur genial, nur eine kleine Anmerkung, nicht mal wenn der Moik noch leben würde, würde er Staatsoperndirektor werden, die Zeiten sind vorbei. Wenn sich eine Ministerin sogar erfrecht, dem wunderbaren Robert Meyer zu sagen, er braucht sich gar nicht mehr um die Stelle bewerben, SIE will eine Frau als Volksoperchef, also da hätte der Moik nie und nimma eine Chance.

    Die Stenzl als BP, danke, mir ist schon schlecht……..

    Aber trotzdem ein wieder mal toller Artikel und einfach schön, daß sie wieder da sind!!!!!

  3. Ja sicher! Der unvergleichliche Dr.Wolfgang Schüssel war unbestritten ein finanztechnisches Genie das seinesgleichen sucht. Man sollte deswegen aber keinesfalls auf den einstigen Geniestreich vom Hrn.Minister Bartenstein vergessen, der mit der Einforderung des Rabattes im Schuhgeschäft den Österreichern vorexerzierte wie Sparsamkeit geht. Und ja, auch dieses akribisch und vorsorglich ersparte Geld hat gearbeitet. Und zwar für uns alle.☝️
    Wenn ich mir hingegen die nassforschen Jungpolitiker von heute anschaue kommen mir die Tränen. Prassen mit dem Geld als wenns kein Morgen gäbe und haben keinen Tau mehr wie man ein ausgeglichenes Budget präsentieren kann. 😔

    • Dr. Lüssel war beileibe KEIN Genie, nur ein umtriebiger Parteichef, für den die Prämisse darin bestand, viele Institutionen in schwarze Einflussbereiche umzuwandeln.

      Ob es dem Land gut tut, war ihm völlig egal. Nebenbei hat er sich noch schöne Nebeneinkünfte für seinen privaten Standard gesichert.

    • Stimmt schon, damals hatte man auch die Nase extrem voll von Lüssel und Co. aber da haben sie uns, also den Pöbel, die Tiere, auch noch leben lassen, oder sie gaben uns das Gefühl, daß ja eh alles passt. Im Prinzip haben sie aber mehr genommen als gegeben, aber uns ist es nicht so extrem aufgefallen, die waren klüger, als diese Rotzpiepn von heute.

      Aber mal überlegen, Lüssel, hat seine Gigi, als Beraterin, die wusste als Seelenklemptnerin sehr wohl wie er uns was verkaufen muß, damit wir sagen, zwar Scheiße, aber passt eh.

      Die Flex, na ja, was die Kathi macht, weiß man eh, obwohl so genau und alles will man gar nicht wissen.

      Mein Gott, ja, den Bartenstein und den Schuhrabatt hatte ich schon vergessen, heute kann man darüber echt nur mehr lachen, aber damals hui, da war was los. Aber eines stimmt, das war ein Lercherlschaß gegen das was nun alles möglich ist :(.

    • Dr lüssel bezeichnete seine regierungsmitglieder als giganten.
      Ich hatte eher den persönlichen eindruck, es wären briganten gewesen.

    • Bitte, der bastibub macht jetzt auf investor.
      Der hat sicher gespart. Unser steuergeld, spenden, ehrliche arbeit?

  4. Welcome back Mr. Rabensteiner.

    Warum der weibliche ET Verteidigungsminister ist?
    Sie ist im Bund mit den Ausserirdischen in der Övp NÖ.

  5. … auch eine modernde Leiche, hoffentlich keine im Keller, sondern eine im Moor schlummernde…
    (dort können’s nämlich nicht verwesen und sind ggf. auch nach 100’en von Jahren noch kausal rückschlüssig in akribisch forensischer Analytik zu obduzieren: wie sie lebend aussahen, woran sie starben, wo / wie sie lebten, was sie zu sich nahmen, sozialer Status, genetisch zuortenbar usw.)

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