Freitag, Februar 7, 2025

Umfrage: ÖVP verlor seit 2019 ein Drittel ihrer Wähler, Grüne ein Viertel

Umfrage:

In der neuesten Market-Umfrage liegt die SPÖ weiterhin an der Spitze. Die Regierungsparteien kommen gerade einmal auf ein Drittel aller Stimmen.

 

Wien, 30. Mai 2022 | Der Trend, der die Sozialdemokraten an der Umfragen-Spitze sieht, setzt sich fort. In der neuesten Market-Umfrage im Auftrag des „Standard“ führt die SPÖ mit 29 Prozent das Feld an. Bei der Nationalratswahl 2019 lag man mit 21 Prozent noch auf dem zweiten Platz. Seit dem Rückzug aus der Politik des ehemaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) im Dezember 2021 legte man seither vier Prozentpunkte zu.

Der zweite Platz geht an die Volkspartei, die nur mehr auf 23 Prozent kommt. Der Umfragen-Abwärtstrend seit der Inseratenaffäre der Volkspartei setzt sich auch unter dem Neo-Obmann Karl Nehammer fort. In zwei Jahren verlor die Volkspartei somit ein Drittel ihrer Wähler. Bei der Nationalratswahl 2019 unter Kurz erreichte man 37 Prozent, zum Start der Corona-Krise lag man in den Umfragen zeitweise bei 48 Prozent. Zum Zeitpunkt, als Nehammer die Partei übernahm, lag die ÖVP noch bei rund 26 Prozent in den Umfragen.

FPÖ lauert hinter ÖVP

Nur drei Prozentpunkte hinter der ÖVP lauert mittlerweile die FPÖ. Mit 20 Prozent liegt man deutlich über dem Ergebnis der Nationalratswahl 2019, als man von Ibiza und dem Strache-Spesenskandal herbe Verluste einstecken musste. Damals erreichten die Freiheitlichen 16 Prozent.

Noch vor den Grünen rangieren die NEOS auf Platz 4. Mit elf Prozent liegen die Pinken drei Prozentpunkte über dem NR-Wahlergebnis. Ein Ergebnis über der Zweistelligkeitsgrenze können die NEOS nun bereits seit Monaten in den Umfragen halten.

Regierung kommt nur mehr auf ein Drittel der Stimmen

Die Grüne Regierungspartei muss ebenso wie der große Koalitionspartner herbe Verluste einstecken. Seit der Nationalratswahl verloren die Grünen ein Viertel ihrer Wähler. Kam man 2019 noch auf 14 Prozent, liegt man derzeit nur mehr bei zehn Prozent. Zusammen kommen die Regierungsparteien nur mehr auf 33 Prozent und somit nur mehr auf ein Drittel aller Stimmen.

Die impfablehnende MFG würde derzeit in den Nationalrat einziehen. Mit fünf Prozent kommt man knapp über die Vier-Prozent-Hürde. In den vergangenen Monaten verloren sie jedoch an Zustimmung.  Teilweise lag die Partei bei bis zu acht Prozent.

Mögliche Mehrheiten

Rot-Türkis käme laut der aktuellen Umfrage auf 52 Prozent. Die Austro-Ampel aus Rot-Pink-Grün käme auf exakt 50 Prozent. Türkis-Blau hätte auch mit Hilfe der MFG derzeit keine Mehrheit.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

143 Kommentare

143 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Jetzt: Der Bunsenbrenner der Gerichtspräsidentin

Nur so unterstützt du weitere Recherchen!

pilnacekbannerhalfpage