Donnerstag, März 28, 2024

Neue Omikron-Varianten wohl bis Ende Juni dominant

Die Infektionszahlen sinken kontinuierlich, gleichzeitig breiten sich die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 auch in Österreich immer weiter aus. Ende Juni könnten sie dominant geworden und im Sommer für die nächste Welle verantwortlich sein.

Wien, 31. Mai 2022 | Mit 1. Juni fallen in Österreich weitgehend die Corona-Schutzmaßnahmen, gleichzeitig sind drei neue Varianten auf dem Vormarsch: BA.2.12.1, BA.4 und BA.5. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat die drei Varianten als besorgniserregend eingestuft. Die Anzahl der Infektionen mit BA.4 und BA.5 unter den Corona-Erkrankungen in Österreich haben seit Mitte April kontinuierlich zugenommen. Derzeit beträgt der Anteil der Variante unter den Erkrankungen laut AGES neun bis zehn Prozent. Gleichzeitig sind die Infektionszahlen seit Mitte März zurückgegangen, ebenso wie die Anzahl der Corona-Kranken in den Spitälern.

Virologin Monika Redlberger-Fritz erwartet sich, dass BA.4 und BA.5 sukzessive in Österreich dominant werden wird, wie sie im Gespräch mit ZackZack erklärt, ähnlich den Entwicklungen mit neuen Varianten in der Vergangenheit. Der bisherigen Verbreitung nach zu urteilen könnten BA.4 und BA.5 andere Varianten bereits in etwa einem Monat verdrängt haben.

Starke Wellen in Südafrika und Portugal

In Südafrika und Portugal sind die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 für die aktuellen Wellen verantwortlich. Monika Redlberger-Fritz vermutet, dass der langsame Anstieg der Fälle in Österreich der bis vor kurzem starken BA.2-Welle geschuldet sein könnte. In Portugal verlief die vergangene Corona-Welle hingegen kurz und leicht. Südafrika erlebte gar keine BA.2-Welle.

Klinische Unterschiede zwischen den Varianten festzustellen würde indes immer schwieriger, weil der Verlauf einer Infektion von der jeweiligen „immunologischen Ausgangslage“ einer Person abhängig sei, so Redlberger-Fritz gegenüber ZackZack. „Wenn man von Infektiosität spricht, muss man auch immer die immunologische Geschichte der Menschen im Blick haben.“

Die Erkrankungen mit BA.4 und BA.5 steigen langsam, aber kontinuierlich. Gleichzeitig sinken die Infektionszahlen seit dem Höhepunkt der BA.2-Welle Mitte März. In Österreich gehen die Infektionen allerdings seit etwa Mitte März zurück.

Gleichzeitig sind allerdings immer mehr Menschen in Österreich immer schlechter gegen Corona geschützt. Tausende Impfzertifikate von Schülern laufen aus. Und je länger die Omikron-Welle zurückliegt, desto geringer ist wiederum die Herdenimmunität durch Genesene.

Zwei mögliche Szenarien für Sommer und Herbst

Experten gehen daher derzeit von zwei möglichen Szenarien aus: Es könnte zu einer Welle am Beginn des Sommers kommen, gefolgt von einer leichteren Welle im Frühherbst. Im Herbst würde man dann von der Immunität aus der Sommerwelle profitieren. Bleibt die Sommerwelle aus, rechnen Experten dagegen mit einer stärkeren Herbstwelle.

Aktuelle Modellberechnungen gehen davon aus, dass die Ansteckungen im Juni wieder zunehmen werden. Für die kommenden Monate gibt es in Expertenkreisen derzeit zwei Szenarien: Verbreiten sich BA.4 und BA.5 weiter kontinuierlich, könnte es zu einer Welle zu Beginn des Sommers kommen gefolgt von einer leichteren Welle im Frühherbst. Im Herbst würde man dann von der Immunität aus der Sommerwelle profitieren. Bleibt die Sommerwelle aus, rechnen Experten mit einer stärkeren Herbstwelle.

Überwachungsmethoden hinken hinterher

Anfang Mai war erstmals von bestätigte BA.4- und BA.5-Infektionen die Rede. Aber bereits seit Mitte April fanden sich Spuren beider Varianten in österreichischen Abwassern. Das Abwasser-Monitoring ist neben den Virus-Sequenzierungen in Labors damit einer der wichtigsten Indikatoren für das Aufkommen neuer Varianten oder Wellen. In einer Aussendung am Dienstag gab das Gesundheitsministerium bekannt, neben dem Abwasser-Monitoring verstärkt auf ein sogenanntes Sentinel-Varianten-Überwachungssystem setzen zu wollen. Dabei werden von der AGES positive Proben aus allen Bundesländern mittels Sequenzierung analysiert.

Das Problem bei dieser Methode: Erst wenn eine Variante über vier Prozent der in den Proben befindlichen Varianten ausmacht, kann sie überhaupt festgestellt werden. Damit scheinen neue Varianten erst mit etwa zwei bis drei Wochen Verzögerung auf. Gleichzeitig plant der Bund, weniger Fall-basierte PCR-Sequenzierungen vorzunehmen. In der Aussendung heißt es, die Untervarianten BA.4 und BA.5 seien mit dieser Methode nicht mehr gut genug unterscheidbar.

Im Büro des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker wünscht man sich, dass auch weiterhin auf Fall-basierte PCR-Sequenzierungen gesetzt wird. Damit soll die Unschärfe durch das Sentinel-System ausgeglichen werden. Allerdings ist die Finanzierung des Bundes für die PCR-Sequenzierungen mit April 2022 ausgelaufen. Bisher werde man damit vertröstet , dass die Ampelkommission sich damit auseinandersetzen werde, heißt es aus Wien.

(pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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23 Kommentare

  1. Und sind nun die neuen Varianten ansteckender, sind deren Verläufe schwerer, sind sie durch die bisherigen Impfungen abgedeckt? Werden neue Impfungen entwickelt, wann sind sie verfügbar?
    Die relevanten Fragen werden nicht beantwortet.

  2. Portugal, 95% “Impf”quote, 30.000 “Fälle” pro Tag. Die Impfung bringts, sie schützt vor Ansteckung, vor schwerem Verlauf, vor der Intensivstation und vor dem Tod. Nur 99% aller an COVID Gestorbenen waren in Kanada mindestens zwei Mal gestochen. Medizinmann Rauch und seine Pharma-Geckos wissen, nur diese Gentherapie, ganz ohne Nebenwirkungen, beendet die “Pandemie”.

    • Die Impfquote in Portugal beträgt 87%. Die 95% sind einmal geimpfte Personen. Zu den Todesfällen und der Aufteilung in geimpft und nicht habe ich ganz genau gar nichts gefunden. Welche Quelle hast du denn? Würdest du die bitte nennen, oder erwartest du, dass man dir einfach glaubt, weil du so objektiv bist? Ebenso bei deiner Behauptung zu Kanada, die schon rein logisch nicht zu passen scheint: ein Prozent der Toten sind also gestorben, ehe geimpft wurde? Das wäre wirklich erstaunlich, deine Quelle muss sehr interessant sein.

      • Wenn die Impfung auch nur IRGENDEINE POSITIVE Wirkung hätte, warum ist Portugal als Land mit extrem hoher Impfquote dann so betroffen? Überhaupt Länder mit hoher Durchimpfungsrate?
        Kann es sein dass das Immunsystem tatsächlich durch die Impfung auf Dauer geschwächt wird?
        Stichwort V-AIDS!

        Und die Mär vom Schutz vor Long-Covid ist auch Geschichte, denn das ist offenbar bei “satten” 15% der Fall. Dh. bei 6 von 7 Personen ist nicht einmal das gegeben:
        https://www.nature.com/articles/s41591-022-01840-0

        • Danke dafür. Viel Text, das dauert noch, bis ich da durch bin. Einige Fragen zur Datenbasis werden vermutlich nicht beantwortet werden. ZB zu welchem Zeitpunkt die Daten erhoben wurden, über welchen Zeitraum. Aber ich bin auch noch nicht durch.

  3. Angesichts der jüngsten Entwicklungen… Ist es da schon eine gute Idee, gerade jetzt in Supermärkten, Apotheken und Drogerien die Maske fallen zu lassen?

    Jetzt sind wir schon dran gewöhnt und ich kenn z. B. niemanden der ein Problem damit hat…

    Ist das Berechnung vonseiten der BR? Ist bereits mehrmals vorgekommen, dass jzst zum blödesten Moment gelockert wird.

    Hat aber mit Durchseuchung üüüberhaupt nichts zu tun!

      • Ich glaub du weißt, wo du dir das hinstecken darfst….

        Vielleicht gibt’s irgendjemanden hier, der freudig hüpfend ein Plus von dir, braucht… Für den Selbstwert.

        Ich würd aber nicht drauf wetten.

        • Keiner braucht das. Und das kann sich auch keiner wo hinstecken, weil nur virtuell. Aber es freut mich sehr, dass du so reagierst wie erwartet. Wie immer durchschaubar und ziemlich unnötig, aber was soll’s. Was hältst du eigentlich von Neuwahlen?

    • wer weiterhin Mikroplastik durch diese Masken einatmen möchte soll das tun. Aber dann bitte freiwillig. Ich nicht mehr. Egal was kommt.

    • Liebe Sig: Nach 2 Jahren immer noch solchen Stuss von sich zu geben grenzt schon an Realitätsverweigerung. Diese Masken haben überhaupt nichts gebracht gar nichts! Man braucht nur in andere Länder zu blicken (da meine ich nicht mal Schweden). Dänemark, Großbritannien haben sämtliche Masken schon Anfang Feber abgeschafft.Und die hatten auch im März keine steigenden Zahlen eigenartig, nur wir auch eigenartig. Der Impf-Europameister Portugal hat jetzt wieder eine “Welle” hurra, der Mainstream kann wieder Panik verbreiten, ich dachte die Impfung schützt. Nichts dergleichen. Der Fetzen war nur da um die Bevölkerung täglich daran zu erinnern was los ist. Fang mal an zu denken!

    • Dieses Forum ist echt am Sand.
      Warum glaubt ihr GrünInnen Und SozialistenDeppen ihr müsst anderen euren Schwachsinn draufdrücken?
      Von mir aus zieht euch ein Ganzkörperkondom an, aber bitte lasst doch endlich die Normaldenkenden mit eurer Panik in Ruhe
      Unglaublich diese Dummheit die sich in den letzten beiden Jahren entwickelt hat

  4. Biontech & Co arbeiten an spezifisch angepassten mRNA-Impfstoffen die bis September zugelassen/verfügbar sein sollten. Gleichzeitig hält die EMA den Ganzkörper-Impfstoff von VALNEVA, der laut Studienergebnissen hier eine breitere Imunantwort geben sollte, mit einer fragwürdigen Zulassungsverschleppung zurück. Obwohl die MRHA bereits längst zugelassen hat. Politik, Lobbying, Geld – und ein bisschen Wohl für die Bevölkerung.

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