Freitag, März 29, 2024

WHO: Affenpocken-Pandemie eher unwahrscheinlich

Ganz ausschließen könne man zwar noch nichts, aber die WHO geht trotzdem davon aus, dass es zu keinem Ausbruch einer Affenpocken-Pandemie kommt. Wichtig sei vor allem eine umfassende Zurückverfolgung von Kontaktpersonen.

London/Wien, 31. Mai 2022 | Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet nicht mit einer Pandemie durch die jüngsten Ausbrüche von Affenpocken außerhalb Afrikas. Im Mai wurden der WHO bisher mehr als 300 Verdachtsfälle und bestätigte Fälle von Affenpocken gemeldet, wie die Organisation mitteilte. Die meisten Fälle traten in Europa auf und nicht in den zentral- und westafrikanischen Ländern, in denen das Virus eigentlich endemisch ist. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sich die Affenpocken schon seit Längerem außerhalb von West- und Zentralafrika ausgebreitet haben.

Virus dürfte schon viel länger zirkulieren

Dass das Virus jetzt überraschend abrupt in vielen Ländern gleichzeitig auftritt, lässt laut den Experten darauf schließen, dass es schon längere Zeit unbemerkte Übertragungen gab. Bisher wurden rund 260 bestätigte Fälle und 120 Verdachtsfälle aus 23 Mitgliedsstaaten gemeldet.

“Im Moment sind wir nicht besorgt über eine weltweite Pandemie”, so Rosamund Lewis vom WHO-Programm für Gesundheitsnotfälle. Ganz absehen könne man die Entwicklung allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Noch wisse man nicht, ob die Affenpocken das Potenzial hätten, sich zu einer Pandemie auszuweiten. Man gehe aber nicht davon aus. Rosamund Lewis: “Die Welt hat jetzt gemeinsam die Möglichkeit, diesen Ausbruch zu stoppen.”

Keine Massenimpfungen

Wissenschafter untersuchen, was die ungewöhnliche Häufung von Fällen außerhalb Afrikas erklären könnte, während die Gesundheitsbehörden eine gewisse Übertragung durch die Bevölkerung vermuten. Einige Länder haben bereits damit begonnen, engen Kontaktpersonen Impfstoffe anzubieten. Massenimpfungen seien allerdings wohl nicht notwendig.

Bisher wurden außerdem auch keine Todesfälle durch das Virus gemeldet. Unklar sei Lewis zufolge, ob infizierte Menschen, die keine Symptome zeigen, die Krankheit übertragen können. Die WHO prüft, ob der Ausbruch als “potenzieller Gesundheitsnotfall von internationaler Tragweite” eingestuft werden sollte. Eine solche Erklärung würde – wie bei Covid-19 und Ebola – dazu beitragen, die Forschung und Finanzierung zur Eindämmung der Krankheit zu beschleunigen.

In Österreich weiterhin nur ein Patient

Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern publik, die Krankheit gilt nach dem Epidemiegesetz als anzeigepflichtig. In Österreich gibt es laut AGES weiterhin nur den einen bekannten Fall in Wien. Der Zustand des Patienten sei weiterhin stabil, heißt es. Seit vergangener Woche gibt es Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zum behördlichen Vorgehen für Infizierte und Kontakte.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief zu einer Nachverfolgung aller Kontakte der Betroffenen auf. Die Virus-Erkrankung verursacht nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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3 Kommentare

  1. Dieselbe Beschwichtigung wie beim letzten Mal. Laut Münchner Sicherheitskonferenz vom letzten Jahr solls bis Ende 2023 bis zu 300 Millionen Tote geben. Die Panikmaschinerie läuft noch nicht auf Hochtouren.

    • Du bist bescheuert, Kollege. Was liest du da? Keine Massenimpfung nötig, keine bekannten Todesfälle. Und du faselst von Panikmaschinerie auf Hochtouren.

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