Mittwoch, April 24, 2024

Wer will noch (unter diesen Bedingungen) arbeiten?

Das ist eine Unterüberschrift

Knapp 140.000 Stellen in Österreich sind derzeit unbesetzt. Leitartikler, Wirtschaftsvertreter und Politik wollen “arbeitsunwillige” Menschen mit Maßnahmen in Jobs drängen. Doch der Arbeitskräftemangel hat mehrere Ursachen.

Wien, 01. Juni 2022 | Wer will heutzutage überhaupt noch arbeiten? Das fragte sich die Chefredakteurin einer großen österreichischen Tageszeitung in ihrem letzten Sonntagskommentar. Der aktuelle Arbeitskräftemangel (Ende Mai wurde ein Allzeithoch von 138.134 offenen Stellen gemeldet), sei demnach vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Menschen heutzutage nicht mehr Vollzeit arbeiten wollen würden, man diese nach Home-Office und Kurzarbeit wieder mit Maßnahmen “aktivieren” müsse.

Vorschläge gegenzusteuern werden in jenem Leitartikel einige genannt. Teilzeitarbeitende Frauen könnten wieder mehr arbeiten, heißt es, oder: “durchaus fittere Ältere” müssten länger im Betrieb gehalten werden. Und die Jungen? Diese wären mit ihrem Ruf nach der Work-Life-Balance zunehmend schwer in Vollzeit-Jobs ohne Home-Office zu bringen.

Maßnahmen des neuen “Super-Ministeriums”

Es ist jener Tenor, der heutzutage aus vielen Medien, der Wirtschaftskammer und aus dem neuen “Superministerium” Arbeit und Wirtschaft kommt: Menschen ohne Vollbeschäftigung in Jobs zu bringen, egal ob diese ihn machen wollen oder nicht, damit es der Wirtschaft wieder gut geht. Maßnahmen, wie die von Minister Martin Kocher geplante Reform der Arbeitslosenversicherung oder die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, um mehr Arbeitskräfte aus Drittländer in den Arbeitsmarkt zu holen, werden von der Wirtschaft herbeigesehnt.

Für Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Think-Tanks bräuchte es aber mehr als das. Viel mehr müssten die Arbeitsbedingungen an die heutigen Verhältnisse angepasst werden. Dass der heutige Arbeitskräftemangel durchaus auch von den Unternehmen selbst hausgemacht ist, zeigt sich am Beispiel der Gastronomie, wo vor allem jetzt nach den Öffnungen und dem Wiederaufleben der Branche wieder händeringend nach Personal gesucht wird. Viele Arbeitnehmer haben sich in den Lockdown-Zeiten umorientiert, zu unsicher waren die Aussichten in der Branche.

Gastro schon vor Pandemie ohne Personal

Doch der Personalmangel in der Gastronomie, aber auch im Tourismus, ist bei weitem kein Post-Corona-Phänomen. Schon lange vor der Pandemie beklagte man das Fehlen von Fachkräften. Die Branche ist schon lange durch hohe Personal-Fluktuation geprägt. Sieht man sich die Arbeitsbedingungen an, wird klar, warum.

Kellnerinnen, Barkeeper, Küchenkräfte – sie alle leisten Knochenjobs, müssen oft dann arbeiten, wenn andere frei haben. Job und Familie zu vereinbaren ist, wenn man in der Gastro arbeitet, kaum möglich. Aber auch immer wenige junge Menschen zieht es in die Branche, weil die monetären Anreize fehlen. Über 40 Stunden wöchentlich für ein Gehalt nur knapp über dem sowieso schon niedrigen Kollektivlohn zu arbeiten, wollen immer weniger.

Anfang Mai sorgte ein Kärntner Gastronom für Aufsehen in der Branche. Der Chef einer Pizzeria in St. Jakob im Rosental bot seiner neuen Barkraft in einer Stellenausschreibung für 40 Stunden 3.200 Euro netto. Die Folge: 40 Bewerbungen aus ganz Österreich, in kürzester Zeit. Auch den anderen Mitarbeitern bot er eine Gehaltserhöhung an. Eine Zahl, von der viele Gastronomen nur träumen. Sie ärgern sich stattdessen über „unmotivierte“ und „arbeitsunwillige“ potentielle Mitarbeiter, die ihnen vom AMS geschickt werden, wie ein Wiener Wirt Ende April in einem Boulevardmedium beklagte.

Wer will für 1.735 Euro arbeiten?

Das Momentum Institut hat sich in einer umfassenden Analyse im Oktober 2021 sämtliche offene Stelleninserate des AMS angesehen und sie nach Gehaltsangaben untersucht. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der offenen Stellen nennt Gehälter gerade einmal im Bereich der Mindesthöhe der Kollektivverträge. Eine Bereitschaft zur Überzahlung wird zwar oft genannt, jedoch nie konkret in Euro angegeben.

Das der Arbeitskräftemangel hausgemacht ist, sieht man insbesondere im Berufsfeld der Köche, die am Markt heiß begehrt sind, jedoch schlecht bezahlt werden. Laut der Analyse boten die Hälfte aller Ausschreibungen nur ein Brutto-Gehalt von 1.735 Euro oder weniger. Wenig überraschend, dass die Motivation, sich für eine solche Stelle zu bewerben, gering ist – bei familienfeindlichen Arbeitszeiten und miserabler Bezahlung, in Zeiten von Rekord-Inflation noch weniger verwunderlich. Dass es in vielen Gastro-Jobs auch an Respekt mangelt, zeigt die Geschichte des Wiener Kochs Raoul, der im Magazin Arbeit & Wirtschaft im Jänner über die miserablen Zustände in der Branche gesprochen hat.

Und noch immer sind nur wenige Arbeitgeber bereit, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu bieten. Stattdessen weicht man vermehrt auf Arbeitskräfte aus Drittländern aus. Was zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Branche nicht gerade positiv beiträgt. Mit einem degressiven Arbeitslosengeld, also stufenweise weniger Geld, je länger man ohne Job ist, wie es die Reform von Minister Kocher vorsieht, will man mit Sanktionen Menschen in Jobs bringen. Darauf drängt auch die Wirtschaftskammer. “Es ist daher höchst an der Zeit, dass wir mit der Arbeitsmarktreform mehr Beschäftigungsanreize setzen”, so WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

AK fordert bessere Arbeitsbedingungen

Dass man mit solchen Sanktionen Menschen in Jobs treibt, die sie im Endeffekt gar nicht machen wollen und damit die Fluktuation in gewissen Branchen wieder erhöht, wird dabei gerne vergessen. Laut Arbeiterkammer müssten Unternehmen daher “endlich lernen, auch mittel- und langfristig ihren Personalbedarf zu planen”, so Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl am Mittwoch anlässlich der aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Mit der Klage über einen „Fachkräftemangel“ würde von manchen Arbeitgebern und ihren Vertretungen sehr oft andere Ziele verfolgt, wie etwa “das Festhalten an relativ schlechten Lohn- und Arbeitsbedingungen oder mehr Arbeitsmigration in Niedriglohnbereichen”.

Die Arbeiterkammer fordert von den heimischen Unternehmen auch, mehr in die betriebliche Ausbildung zu investieren. “Junge Menschen auszubilden und Erwachsene weiterzubilden bzw. umzuschulen sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Wirtschaft mit qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu versorgen und diesen ein gutes Arbeitsleben zu ermöglichen”, so Anderl.

Was ist also dieses “gute Arbeitsleben”?

Und wie stellt sich vor allem die junge Generation, die sich mit ganz anderen Lebensbedingungen als die vorige auseinandersetzen muss, vor? Der Zeitgeist ist, wie es schon genannte Chefredakteurin in ihrem Leitartikel belächelte, klar: die Jungen, die mit Corona, steigenden Lebenskosten und in eine durch die Klimakrise bedingte unsichere Zukunft sehen, wollen immer weniger in 40-Stunden-Jobs arbeiten, die sie aufgrund der Arbeitsbedingungen mental und körperlich kaputt machen und der Lohn dazu gerade einmal zur Deckung der Lebenskosten reicht. Man fokussiert sich daher vermehrt auf die Gegenwart und das eigene Wohlbefinden, oder auf den mittlerweile in Verruf geratenen Ausdruck “Work & Life Balance”.

Oder wie es besagter Koch, der seit 22 Jahren in der Branche arbeitet, im A&W-Magazin ausdrückt: „Das ist eine andere Generation als wir damals. Meine Generation hat gelernt, die Schnauze zu halten. Bei den Jungen ist das nicht mehr so.“

(mst)

Titelbild: ZackZack

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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47 Kommentare

  1. Tja, da ist dann wohl Schluss mit dem freien Spiel der Marktkräfte, wenn das bedeuten würde, dass man mehr zahlen sollte! Da behilft man sich dann doch lieber mit Repressalien gegen Arbeitslose und vergisst dabei, dass Arbeitslosengeld eine Versicherungsleistung ist, kein Almosen!

  2. 40 Stunden Job ——————-> Eigentumswohnung oder Haus unerschwinglich.
    30 Stunden Job ——————-> Eigentumswohnung oder Haus unerschwinglich.
    AMS / Mindestsicherung ——–> Eigentumswohnung oder Haus unerschwinglich.

    Um arm zu sterben muss man sich zuvor keine 45 Jahre ausbeuten lassen.

    • Allerdings, es ist aussiichtslos von seiner Hände Arbeit Wohneigentum zu erwerben. Und wer da die Nerven verliert und sich in die Kredite hineintreiben lässt, der hat dann keine Optionen mehr auf Jahrzehnte und muss jeden Elendsjob, jede Bezahlung und jeden unguaten Vorgesetzten ertragen. Während man bei vielen anderen kontroversen Themen heutzutage sicherlich von Verschwörungstheorien der Aluhüte sprechen sollte, so ist es hier doch nicht von der Hand zu weisen, dass das kapitalistische System mit seinem angeschlossen Sozialstaat solche hoch verschuldteten Personen als nützliche Idioten tatsächlich braucht und daher ein in seinem Sinne berechtigtes Interesse daran hat, dass möglichst Viele sich verschulden. In dunkleren Zeiten hatten die Mächtigen zu diesem Zweck Leibeigene.

  3. “NEUWAHLEN!!!”

    Denkt auch an O_Unguti, der muss mit der Blechwalze fahren, seit sein Auto kaputt ist…und darunter leidet auch das Forum. Also….

    “NEUWAHLEN!!!”

    • Ich habe schon der Antifa geschrieben, die spendieren ihm ein neues. Nur bei der Farbe gibt es noch ein Problem, die haben versehentlich einen türkisen bestellt, das will er nicht. Schweinchenrosa hat er auch abgelehnt, was ich verständlich finde. Aber das wird schon noch. Musst dir also keine Sorgen mehr um seine Mobilität machen – er tut das ja auch nicht. Sein Engagement gilt vielmehr der Bevölkerung allgemein. Neuwagen für alle, jetzt!

  4. Wow …
    Brüsten sich mit 140 k freien Stellen.
    Lächerlich.
    Denn die freien Stellen stehen der gesamten arbeitenden Bevölkerung (liegt lt. letztem Stand irgendwo bei 4 Mio. Menschen inkl. der Erwerbsarbeitsuchenden) zur Verfügung, nicht nur den Erwerbsarbeitsuchenden.

  5. Deshalb sind z.B. Frugalisten so unbeliebt beim Kapital. Sie brauchen zwar nicht viel und kosten den Staat daher wenig, aber das Hauptproblem ist, sie konsumieren nicht. Und der echte Frugalist hat auch keine Kinder weil zu teuer. Daher mag das System niemanden, der genügsam von einem Teilzeitjob in bescheidenen Verhältnissen lebt. Am Land in einer kleinen Wohnung als Nichtraucher geht das sehr gut nur mit dem Notstandsdeckel oder 20 Std. Teilzeit. Gift für Kochers Pläne. Kommen aber immer mehr drauf, dass das geht. Freizeit und Ausschlafen statt Geld für meistens unnötigen und sinnlosen Konsum.

  6. Die Weltwirtschaft spielt sich schon zu grössten Teil in Asien ab. Während wir verzweifelt versuchen mit immer weniger Arbeitsleistung immer mehr Nichtleistung zu finanzieren und panisch versuchen Arbeitswillige zu importieren, werden wir tagtäglich immer weiter von Fernost abgehängt. Aber dass wir für unseren Wohlstand auch arbeiten müssen und der nicht gottgeggeben vom AMS oder aus dem Bankomaten kommt, will in immer weniger sozialideologisch geschulte Köpfe Hinein. Weiter so, die Reichen sind schuld. /s

    • “Während wir verzweifelt versuchen mit immer weniger Arbeitsleistung immer mehr Nichtleistung zu finanzieren…”
      Soll das ein Plädoyer gegen soziale Absicherung sein? Willst du einen Armutsstaat, wo die Armen stehlen oder rauben müssen um satt zu werden, so sie nicht vom Leben unter der Brücke (so da noch Platz ist) zu geschwächt dafür sind?

      “…werden wir tagtäglich immer weiter von Fernost abgehängt.”
      Das ist die Folge von Produktionsexport. Die Konzerne werden dadurch eher nicht abgehängt, die profitieren von den Armutslöhnen und fehlenden Arbeiterrechten. Die Textilindustrie ist ein schönes Beispiel dafür. Hersteller von Medikamenten auch. Oder die chemische Industrie.

      Dein letzter Satz ist eh nur Geschwafel. Es werden immer weniger Menschen in Arbeit gebraucht, durch technologische Entwicklung. Die Produktivität steigt bei geringerem Bedarf an menschlicher Arbeitskraft. Mehr Arbeiten für mehr Wohlstand geht sich also nicht aus, es wird für mehr Wohlstand weniger gearbeitet. Nur ist es halt nicht der Wohlstand für alle. Die Abgehängten, die nicht mehr gebraucht werden oder die nicht können, bleiben auf der Strecke. Und dann kommt so ein Wadlbeißer wie du daher und schwafelt denen Faulheit an den Hals. Einfach nur erbärmlich, und dazu auch noch strunzdumm.

    • Sie meinen wohl dass unterdrückte Lohnsklaven für ihren Wohlstand die körperliche und psychische Gesundheit opfern sollen und müssten?. Glaubs ihnen schon dass sie sich Sorgen machen, dass da zu wenig Leistung erbracht werden könnte um Privilegierte und Wirtschaftsbonzen (und deren “soziales” Umfeld) weiterhin ein Leben im abgehobenen Luxus zu ermöglichen. Noch größere Sorgen sollten sie sich machen um ihre Volkspartei, die stets der Garant für das kontinuierliche Auseinanderklaffen der Einkommensschere war. Laut Umfragen befinden diese sich ja nun im Sinkflug und hier in zackzack werdens wohl auch kaum Schwarzwähler mobilisieren können. Also schleichens ihnen sich aus diesem Forum. Besser früher als später.

      • Ja da hast schon recht. Aber dieser sehr wichtige Herr dürfte eher einer schwürkisen Eiterblase entwichen sein. Die Blauen faseln weniger von der Wirtschaft und dem Bruttoinlandsprodukt, sondern erfreuen sich viel mehr an Attributen wie “Arbeitsscheue und assoziale Individien” und so Solch Vokabular gibts zwar unter Schwarzwähler auch, doch eher nicht im bürgerlichen Eck, aus dem ich diesen Forumstroll vermute

  7. Die Gastro hat auf ihre Leute geschissen. Jetzt wundern sich diese Astlöcher dass sie kein Personal bekommen. Komischerweise, die Wirte die ich regelmäßig besuche haben kein Problem. Der eine hat seine Leute über Wasser gehalten in dem er den Gästen angeboten hat, Essen zu kaufen und Arbeitslose dürfen es sich gratis abholen. Der andere hat seinen Leuten die Stange gehalten und gesagt, wenn wir untergehen dann gemainsam, ich lasse euch nicht im Stich und so weiter.
    Nur die, die auf alles geschixxen haben suchen jetzt verzweifelt Personal.
    Nur sind für mich, meine Familie und Freunde genau diese Lokale gestorben und werden gemieden. Abzocken. Ja gerne nur nicht mich, meine Familie und Freunde. Gehts scheixxen.

    • Gut gebrüllt, Koarli! “Unser” Italiener hat seine Leute zwar in Kurzarbeit schicken müssen, aber hat das Trinkgeld unter ihnen geteilt, dass durch Außer-Haus-Essen reinkam, und das war nicht wenig. Er meinte, so viel Trinkgeld hätten sie noch nie bekommen wie in der Zeit, gemessen an der Zahl der verkauften Gerichte. Die hatten gerade erst eröffnet, und alle wollten, dass sie das überstehen. Jetzt brummt der Laden wieder, und die haben das Personal noch aufgestockt.

      • Das verstehe ich, Ich habe im ersten Lockdown für die Kellnerinnen der AIDA Masken gelkauft damit sie ihr Trinkgeld bekommen.
        Man muss nur Herz haben….

    • Ich finde, man sollte das auch öffentlich & namentlich benennen dürfen quasi als Mundpropaganda ! Nicht immer nur an den Pranger stellen.
      Obwohl, die “schwarzen Schafe” werden aus Neid dann wieder denunzieren, wenn wer die AN gut behandelt und fair bezahlt.

      • Ich habe kein Problem damit

        Schwaigerwirt

        Kopp

        Nussgartl

        und das Buffet auf der alten Donau

        Zur Christine

        Menschen die ihre Verantwortung kennen und zu tragen wissen.

        Die haben meine Unterstützung

  8. Jenen oben ziterte Chefredakteurin hat mit ihrem Mann – einem pesionierten ORF- Abteilungsleiter – ein monatliches FamilienNETTOeinkommen von über 8.000 Euro. Die hat leicht reden!!

    • Geheimnis des nicht vollzukriegenden Rachens.
      Wer alles hat, kriegt auch noch Rabatt.
      Und die anderen schickt man übern Jordan …

  9. kurz
    “Leitartikler, Wirtschaftsvertreter und Politik” sollen scheissen gehen

  10. Den Jungen ist bewusst, dass sie nur einmal leben. Und dieses Leben wollen sie selber gestalten. Was ist daran zu schwer zu verstehen?

    • Ja und wenn wer sich gar nicht versklaven lassen möchte auf dem Arbeitsmarkt, muss es auch akzeptiert werden. Kenne viele die sind so genügsam dass sie mit ganz wenig auskommen und kosten dem Staat so gut wie nix. Das bisserl Existenzminimum dass sie erhalten und die Krankenversicherung kann sich ein so reiches Land wie Österreich locker leisten und keiner braucht fürchten dass diese Personengruppe überhand nimmt wenn der Staat nicht repressiv eingreift. Bei der Hâme und Demütigung die unsere Gesellschaft diesen Aussenseitern entgegenbringt? Aber in Wirklichkeit gehts gar nicht um Geld oder Wirtschaft. Vielmehr ist es die Doktrin dass alle Leute beschäftigt werden müssen damits nicht auf dumme Gedanken kommen. Für diese kleinen nutzlosen Zahnrädchen tätens sogar Jobs erfinden die keiner braucht.

    • ‘Wir sind die Borg.
      Deaktivieren sie ihre Schutzschilde und ergeben sie sich.
      Wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen.
      Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen.
      Wiederstand ist zwecklos!’

  11. Da treibt die Politik einen ertragreichen Niedriglohnsektor voran und reagiert mit Unverständnis, wenn sich die Leute wegen der Hungerlöhne die Lebenserhaltungskosten nicht mehr leisten können. So fühlt sich der Neoliberalismus an……

    • Na ja, sie haben so und so nicht die Rechnung mit der “work-life balance” von der jungen Generation gemacht. Vielleicht findens aber jetzt eh an Kanzler der die Balkanroute wieder aufsperrt.

  12. Hab vor kurzem mal gelesen, dass die durchschnittliche Verweildauer in einem Job, momentan bei ca. 2 Jahren liegt…… Die “DURCHSCHNITTLICHE”!!!

    Das ist blanker Wahnsinn!

    • Das kann gut hinkommen. Was ich in meinem Umfeld so beobachte, schmeißen die jungen Leute ihre Jobs reihenweise und suchen sich etwas besseres. Die Änderung des Abfertigungsmodells hat das möglich gemacht.

    • Logisch. Mit dem Wechsel verhandelt man dann automatisch wesentlich höhere Gehälter raus. Bei einigen ist das sogar die Höchstgrenze.

  13. Es ist hinreichend klar, dass die Erhöhung des Drucks auf die Erwerbsarbeitssuchenden nur zu mehr Armut unter den Betroffenen führt.
    Und so hat man letztlich einen Haufen chancenloser Menschen, die gezwungen sind ihr Licht unter den Scheffel zu stellen und stattdessen kopflos (kopflos, weil sie wegen des permanenten Drucks und Erniedrigungen, der auf sie ausgeübt wird, nicht mehr über die notwendige Kreativität verfügen, um sich aus diesem Sumpf, dieser ständigen Abwärtsspirale empor zu ziehen) durch die Gegend irren um den nächstbesten Ausbeuter in die Hände zu laufen, als Alternative zum Arbeitsamt und den dort praktizierten, zT menschenverachtenden Maßnahmen.

    Dazu noch die Ergüsse (die purifizieren sich und ihr widerliches Gedankengut, beinahe geht denen dabei ein Achterl ab) der Wirtschaftsinstitutionen, welche die Erwerbsarbeitssuchenden nochmals schlechter stellen sollen, indem man die Betroffenen zwingt, zu irgendwelchen Konditionen zu barabern, Hauptsache ackern.

    • Zum Drüberstreuen noch das degressive ALG, inmitten einer Allzeithochinflation – erst deutet der Sozialstaat sowas wie ein ‘Gewissen’, in Form von Einmalalmosen in gönnerhafter Gutsherrenmanier an und dann stoßen sie die Menschen im Wahrsten Sinne des Wortes von der Klippe.
      Da ist dann für viele der Betroffenen der Brückenpfeiler nicht mehr weit.

    • Auf diese Art und Weise geht auch sehr viel Potential verloren weil die Leute irgendwann einfach aufgeben und nur noch funktionieren und tun was von ihnen verlangt wird. Und dann wird wieder gejammert, weil in Österreich keine Innovation stattfindet.

      • ‘Auf diese Art und Weise geht auch sehr viel Potential verloren […] ‘

        Exakt.
        Menschen die über jede Menge Erfahrung verfügen und einfach so mir nix dir nix verworfen werden, anstatt auf sie zu setzen.
        Eigentlich eine Frechheit auf solch wertvolle Ressourcen zu verzichten.
        Da lief mal eine Doku die eine Zeit nachstellte, wo sie noch Holz gschnitzt ham und damit den Zunder anzündet ham. Und während solche Szenen nachgestellt gezeigt wurden, sagte der Sprecher, dass jeder in so einer Gesellschaft mit all seinen Fähigkeiten benötigt wurde und jedes Können eingesetzt wurde, praktisch nichts ausgelassen wurde …
        Eigentlich eine Niederlage, ein Armutszeugnis für jene Zeit in der wir leben, obwohl wir von uns denken wir wären soo fortschrittlich (was unter gewissen Umständen stimmt), aber die sozialen Skills kommen uns eindeutig abhanden.

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