Freitag, April 19, 2024

Bundesheer: Untauglichkeit am häufigsten wegen psychischer Probleme

Bundesheer:

Mehr als die Hälfte derer, die im Zuge der Bundesheer-Stellung als untauglich eingestuft werden, ist von psychischen Erkrankungen betroffen. Auch die Häufigkeit anderer Krankheitsbilder hat sich verändert.

Wien, 2. Juni 2022 | Rund ein Fünftel der wehrpflichtigen Männer in Österreich werden jedes Jahr als untauglich für den Militärdienst eingestuft. Die meisten von ihnen werden wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen ausgeschieden. 2005 waren noch 31,5 Prozent aller Diagnosen “Psychische und Verhaltensstörungen”, 2021 lag dieser Anteil bereits bei 56 Prozent, wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Volker Reifenberger hervorgeht.

Auch immer weniger Wehrpflichtige

Die aktuelle Auflistung der Tauglichen-Zahlen geht bis ins Jahr 2005 zurück und zeigt, dass sich der Anteil der Untauglichen an den Stellungspflichtigen kaum verändert hat. Er liegt jedes Jahr bei plus/minus 20 Prozent. Da aber die Zahl der Wehrpflichtigen insgesamt stetig sinkt, stehen dem Bundesheer und dem Zivildienst jedes Jahr immer weniger Rekruten zur Verfügung. 2005 wurden noch 57.000 Stellungspflichtige gezählt, daraus gingen 39.000 Taugliche hervor. 2010 gab es 55.000 Stellungspflichtige und 39.500 Taugliche. 2015 waren es nur mehr 50.000 Wehrpflichtige und 32.600 Taugliche. 2021 gab es bei 50.000 Wehrpflichtigen 36.000 Taugliche.

Zur Untauglichkeit kann sowohl eine Einzelminderung als auch eine Mehrfachminderung führen. Die Statistik der Einzelminderung zeigt dabei ein klares Bild: Psychische Probleme und Verhaltensstörungen sind mit Abstand der häufigste Grund für den Ausschluss aus dem Militärdienst und sind im Steigen begriffen. 2005 waren 31,5 Prozent aller Diagnosen “Psychische und Verhaltensstörungen” – 2021 lag dieser Anteil bei 56 Prozent.

Auch andere Krankheiten auf dem Vormarsch

An zweiter Stelle lagen in früheren Jahren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, das wurde bei 10,5 Prozent der jungen Männer festgestellt. Inzwischen hat sich einiges verschoben: 2021 waren Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten der zweithäufigste Grund für Untauglichkeit, das wurde bei acht Prozent der Männer festgestellt. 2005 wurden diese Krankheiten nur bei vier Prozent festgestellt, sie langen in der Tabelle an zehnte Stelle. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes sind 2021 auf die dritte Stelle abgerutscht und betreffen fünf Prozent der Einzelminderung.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

8 Kommentare

  1. Lösung: Den (angeblichen) Status der Psyche an die Führerscheinstelle weiterleiten.
    Wer trotz intensiver Einschulung nicht mit Waffen umgehen kann, kann mit einem rasenden, tonnenschweren Gerät aus Stahl auch nicht umgehen.

    So viele spontane Wunderheilungen gab es nicht einmal zu Jesus besten Zeiten …

    • 1. Wer ausgemustert wird, kriegt keine “intensive Einschulung”.
      2. Einschränkungen, die eine mögliche Teilnahme im Krieg ausschließen, bedeuten nicht zwangsläufig, dass Betroffene nicht Auto fahren können.
      3. Dir geht es nicht um “Heilung”, sondern um Stigmatisierung und gesundheitsgefährdenden Druck auf kranke Menschen.
      Fazit: wieder ein Beitrag für’n Arsch.

      • Es gibt auch “Systemerhalter” (Bürotätigkeit, Nachschub, Kraftfahrer, Küche, etc.).
        Jemand der aufgrund psychischer Probleme für diese Art Dienst untauglich ist, sollte eigentlich besachwaltet werden.

  2. Die Grundwehrdiener sind also psychisch krank und über ernährt. Entsprechen dem Zeitgeist.

  3. Das sollte man nur mit sehr sehr großer Vorsicht interpretieren, bzw. gar nicht.

    Einerseits sind die durchgeführten Testungen bei der Stellung nicht state of the art und das durchführende Personal und Setting absolut nicht adäquat.

    Außerdem hat es sich inzwischen rumgesprochen dass es absolut keinerlei Konsequenzen hat wenn man hier als Jugendlicher lügt und es irgendwie so hinbiegt untauglich zu werden, physische Krankheiten kann man schwer fälschen, eine auf minimalsten Aufwand reduzierte Testung sehr wohl.

  4. Des is ois IRRElevant, wenns drauf ankommt, kriegen auch die an Schießprügel in die Hand um den nächstbesten kostbaren Pisshügel zu sichern …

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!