Samstag, Oktober 5, 2024

ORF-Manager wünschte Orbán »Herzinfarkt« – Ungarn bestellt Botschafter ein

Ungarn bestellt Botschafter ein

Wegen eines Facebook-Postings von ORF-Online-Chef Karl Pachner bestellte das ungarische Außenministerium den österreichischen Botschafter ein.

Budapest/Wien, 3. Juni 2022 | Wegen eines Facebook-Postings des ORF-Online-Geschäftsführers Karl Pachner bestellte Ungarn für Freitagfrüh den österreichischen Botschafter Alexander Grubmayr ins Außenministerium in Budapest. Pachner hatte am Mittwochabend den ungarischen Ministerpräsident Viktor Orbán wegen dessen Russland-Nähe kritisiert und geschrieben: “Ein Herzinfarkt wäre bei seiner Körperfülle und seinem Erregungspotenzial schon eine faire Sache!”

Für diese “grobe, tief erschütternde skandalöse Äußerung” verlange das ungarische Außenministerium eine Erklärung vom österreichischen Botschafter. Das Posting wurde mittlerweile wieder gelöscht.

Pachner: „unbedachte und missverständliche Formulierung“

Am Donnerstag entschuldigte sich Pachner auf Facebook für die “unbedachte und missverständliche Formulierung”. Natürlich wünsche er weder Orbáns Tod noch den von irgendjemandem sonst. Er bedaure sein Posting zutiefst, so Pachner.

Außenministerium beschwichtigt, FPÖ fördert Rücktritt

Aus dem österreichischen Außenministerium hieß es, das mittlerweile gelöschte Posting sei “zweifelsohne geschmacklos und völlig inakzeptabel“. Es handle sich dabei jedoch um einen privaten Facebook-Account, der in keinem Zusammenhang mit dem offiziellen Österreich stehe. Den Termin im ungarische Außenministerium werde der stellvertretende Botschafter wahrnehmen.

Die FPÖ fordert nach dem Posting Pachners Rücktritt. „Einfach IRRE und GRAUSLICH! Mit so einer Einstellung ist Herr Pachner als ORF-Manager fehl am Platz“, schrieb Herbert Kickl, ebenfalls in einem Facebook-Posting.

(apa/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Pia Miller-Aichholz

    Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich

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