Weiterhin Vermisste
Die Bergung ist aufgrund „verdrehter und verwundener“ Waggons schwierig. Für Samstagvormittag wurde ein Bergekran erwartet, der Abhilfe schaffen soll.
Garmisch-Partenkirchen/Innsbruck, 04. Juni 2022 | Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern suchen die Einsatzkräfte noch immer nach Vermissten. Die Polizei sprach am Samstag von einer “einstelligen Zahl” Vermisster. Es sei nicht auszuschließen, dass sich unter den umgekippten Waggons noch weitere Opfer befinden könnten.
Drei der vier bisher bestätigten Toten konnten den Angaben zufolge inzwischen geborgen werden, ein weiteres Opfer war am Freitag auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Unter den vier bestätigten Toten befanden sich nach Polizeiangaben keine Kinder. Die Rettungskräfte gehen von 40 Verletzten und drei Schwerverletzten aus. Das sagte ein Polizeisprecher an der Unfallstelle.
Schwierige Bergung
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig. Zwei Versuche, die Waggons anzuheben, scheiterten. Dabei seien auch Hebekissen zum Einsatz gekommen. Die Waggons seien “verdreht und verwunden”, sagte der Polizeisprecher. “Das macht die Bergung so schwierig.” Helfen sollte ein schwerer Bergekran, der bis zu 120 Tonnen heben kann und am Vormittag an der Unfallstelle erwartet wurde. “Man muss Schritt für Schritt vorgehen”, sagte der Sprecher.
Unfallursache weiterhin unklar
Zur Unfallursache gab es auch am Samstag zunächst keine neuen Erkenntnisse. Der Zugführer wurde nach Polizeiangaben vernommen. Was er gesagt hatte, teilte die Polizei allerdings nicht mit. Sicher sei bisher nur, dass ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug ausgeschlossen werden könne. “Wir ermitteln in alle Richtungen”, sagte der Sprecher.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hatte dem Bayerischen Rundfunk am Freitagabend gesagt, er vermute eine technische Ursache. Die Strecke war nach Angaben eines Bahnsprechers mit elektronischen Stellwerken und moderner Sicherungstechnik ausgerüstet.
(apa/pma)
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