Donnerstag, September 12, 2024

Russische Schwarzmeerflotte zurückgedrängt – Ukrainische Verluste im Osten, riskantes Militärmanöver in der Ostsee

Ukrainische Verluste im Osten, riskantes Militärmanöver in der Ostsee

Jüngste Entwicklungen im Ukraine-Krieg brachten ein Zurückweichen der russischen Schwarzmeerflotte und russische Gebietsgewinne im Osten. Auf den Tod eines hochrangigen russischen Generals folgt ein riskantes Säbelrasseln in der Ostsee.

 

Wien, 07. Juni 2022 | Erfolge und Rückschläge hatte die ukrainische Armee über das verlängerte Wochenende zu verbuchen. Laut Angaben des ukrainischen Militärs und US-Militärexperten konnte die russische Schwarzmeerflotte zurückgedrängt werden. Damit nährt sich die Hoffnung auf die dringend benötigten Getreideexporte aus dem Westen der Ukraine. Russische Kriegsschiffe bildeten jedoch mit einem Sicherheitsabstand von rund 100 Kilometern weiterhin eine Blockade des westlichen Schwarzmeerraums.

Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, forderte die ukrainischen Streitkräfte auf, Minen aus den Häfen ukrainischer Städte zu räumen. Im Austausch könnten Frachtschiffe mit Getreide beladen unter russischem Geleit neutrale Häfen ansteuern.

Gebietsgewinne im Süden, Verluste im Osten

Der Rückzug der Schwarzmeerflotte verbesserte die strategische Position der Ukrainer im Süden. Nach Luftangriffen mit Hubschraubern konnten die ukrainischen Truppen einige Dörfer rund um die Stadt Cherson im Süden des Landes einnehmen. Sie fiel kurz nach Beginn der russischen Offensive in die Hände der Besatzer. In den vergangenen Wochen hatten russlandtreue Behörden in Cherson damit begonnen, russische Reisepässe unter der Bevölkerung zu verteilen. Die Stadt selbst bereitet sich auf einen etwaigen ukrainischen Angriff vor.

Im Osten des Landes toben weiterhin erbitterte Kämpfe. Die umkämpfte Stadt Sjewjerodonezk liegt weitgehend in Trümmern. Seit dem Wochenende toben dort Häuserkämpfe, nachdem das ukrainische Militär zunächst Teile der Stadt zurückerobern konnte.

Verheerende russische Luftangriffe weiteten sich auch auf die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine aus. Die Stadt Swjatohirsk (russisch Swjatogorsk) scheint unterdessen von russischen Separatisten umzingelt und erobert worden zu sein. Eine Meldung eines Separatistensprechers: „Swjatogorsk ist praktisch befreit. Und es läuft die Säuberung,“ lässt weitere Kriegsverbrechen erahnen. Die Vorstöße der Russen hatten jedoch auch einen Preis. Der hochrangige General Roman Kutusow wurde russischen Angaben zufolge getötet.

Gefährliche Ostseemanöver

Russische Kriegsschiffe sind heute auch vermehrt in der Ostsee unterwegs, um dort mit Gefechtsübungen zu beginnen. Dort wurden zuletzt Befürchtungen laut, es könne zu einer Eskalation kommen. Denn derzeit üben 45 Kriegsschiffe unter der Führung der USA ein NATO-Marinemanöver ein. Die 20 russischen Kriegsschiffe werden vielerorts als Antwort auf das NATO-Manöver gedeutet.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

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  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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