Donnerstag, April 25, 2024

Fran-Tschüss-kus? Rücktrittsgerüchte um Papst verdichten sich

Fran-Tschüss-kus?

In italienischen Medien kursieren immer mehr Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Papst Franziskus im August. Sein gesundheitlicher Zustand sorgt für Probleme.

Rom, 09. Juni 2022 | Die gesundheitlichen Probleme des von einer Kniearthrose geplagten Franziskus, der Beschluss, eine Kardinalsversammlung in Rom im Hochsommer einzuberufen und einen Besuch in der Stadt L’Aquila, wo die Gebeine Cölestins begraben sind, des ersten Papstes, der im Jahr 1294 zurückgetreten war nähren die Spekulationen.

“Trete lieber zurück, als mich einer Knieoperation zu unterziehen”

Franziskus plagen gesundheitliche Probleme. Das rechte Knie schmerzt, so stark, dass er kaum mehr gehen kann. Zu Audienzen erscheint der 85-Jährige im Rollstuhl. Eine Operation soll er wegen Sorge bezüglich der Narkose ablehnen. “Ich trete lieber zurück, als mich einer Knieoperation zu unterziehen”, soll der Papst bei einem privaten Treffen mit italienischen Bischöfen kürzlich gesagt haben, berichtete die römische Tageszeitung “Il Messaggero” (Donnerstagsausgabe).

“Die Worte des Papstes sorgen für Aufruhr im Vatikan”, kommentierte das gut informierte Blatt. Im Juli 2021 musste sich der Papst einer schweren Darmoperation mit Vollnarkose unterziehen. Auch damals gab es Spekulationen über einen Rücktritt.

Zwei Drittel der Papst-Wahlberechtigten von Franziskus ausgesucht

Spekulationen kursieren auch über das am 27. August einberufene Konsistorium zur Ernennung von 21 neuen Kardinälen; 16 von ihnen sind dann zur Papstwahl berechtigt. Mit der Neuernennung wird Franziskus das Kollegium dann sehr stark geprägt haben. Von den derzeit 132 Wahlberechtigten wurden 83 und damit fast zwei Drittel von ihm ernannt. Vatikan-Experten fragen sich, warum der Papst das Konsistorium ausgerechnet im August angesetzt hat, einem Urlaubsmonat im heißen Rom. “Es ist ungewöhnlich, dass der Papst Purpurträger aus aller Welt ausgerechnet in der heißesten Zeit nach Rom einlädt”, kommentierte “Il Messaggero”.

Beobachter wundern sich auch, warum Franziskus einen Tag nach dem Konsistorium in die Stadt L’Aquila in die italienische Region Abruzzen reisen wird. Dort wird er als erster Papst überhaupt an der sogenannten “Perdonanza Celestiniana” teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine Vergebungsfeier, die von Papst Cölestin V. eingeführt wurde. Cölestin trat als erster Papst der Neuzeit 1294 nach nur fünf Monaten im Amt zurück. Franziskus’ unmittelbarer Vorgänger Benedikt XVI. hatte 2009 an Cölestins Grab gebetet. Dies wurde nachträglich als Hinweis auf seinen vier Jahre später erfolgten Rücktritt betrachtet. Der 95-jährige Benedikt lebt seit seiner Emeritierung in einem Kloster im Vatikan.

Die Spekulationen über den Papst-Rücktritt sorgen für Wirbel in Rom, doch viele Vatikan-Experten betrachten sie als haltlos. Franziskus habe noch viel vor und plane im Juli auch Reisen nach Kanada, in die Demokratische Republik Kongo und in den Südsudan. Außerdem sei er stark engagiert, Friedensverhandlungen im Russland-Ukraine-Krieg zu fördern.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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6 Kommentare

  1. Wer braucht einen Papst?
    Soviel ich weiß steht weder was von einer Kirche , einem Zölibat oder einem Papst in der Bibel.
    Warum also wurde das erfunden?

  2. Ja der hat schon ein sehr großes Vertrauen in die Ärzte :-)) Verstehe ich! :-))

    Früher sind die Päpste im Amt gestorben. Heute haben wir dann schon den nächsten pensionierten Papst.

    • Vielleicht unterhält er sich dann mit dem Deutschen über Ministranten usw.

  3. Vielleicht sollte er im Petersdom von einer Kanzel zurücktreten, dann wäre das Problem gelöst. Und wie der Otto Waalkes gesagt hat”Der letzte Papst hat Selbstmord begangen; Warum nicht, wenn man sich beruflich verbessern kann?”

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