Donnerstag, April 25, 2024

ÖGB-Katzian in ZiB 2: »Da hab i g´schaut wie a Autobus«

ÖGB-Katzian in ZiB 2:

Zu den massiven Teuerungen in Österreich war am Mittwoch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian in der ZiB 2 zu Gast. Eine Sache ging ihm besonders „am Hammer“.

 

Wien, 09. Juni 2022 | Am Mittwoch war ÖGB-Chef und SPÖ-Abgeordneter Wolfgang Katzian in der ZiB 2 bei Armin Wolf zu Gast. Der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes forderte dort mehr Tempo von der Regierung beim Thema Entlastung angesichts der Teuerungen.

Bei einem zuvor stattgefundenen Treffen der Sozialpartner mit den zuständigen Ministern hätte man diesen am Mittwoch kommuniziert, “dass jetzt etwas passieren muss und nicht auf den Herbst verschoben werden kann”, so Katzian im Interview. Seitens der Regierung habe offenbar eine “Wandlung” stattgefunden, denn es sei “ausdrücklich gesagt worden”, dass man “die Botschaft verstanden” habe, so Katzian. Offenbar gebe es aber “noch einen ordentlichen Diskussionsbedarf” in der Koalition, diagnostizierte der ÖGB-Chef.

Was Katzian am Hammer geht

Als Mittel der Entlastung für die Bevölkerung forderte er gegenüber Armin Wolf eine Senkung der Mehrwertsteuer für eine begrenzte Zeit. Denn mittlerweile seien nicht nur die Ärmsten von den Teuerungen betroffen, sondern auch „ganz viele die arbeiten, die, die fleißig arbeiten jeden Tag, müssen jeden Euro dreimal umdrehen beim Wocheneinkauf.“ Der Preis für einen Wocheneinkauf sei mittlerweile um fast 20 Prozent gestiegen.

Wolf erwiderte, dass Experten von einer Senkung der Mehrwertsteuer abraten. Denn das sei nicht zielgerichtet und die untersten zehn Prozent der Haushalte würden sich dadurch gerade einmal 15 Euro im Monat ersparen, so IHS und WIFO. Und da platze Katzian der Kragen: Ich weiß es, dass die Wissenschafter keine Freude damit haben und die sagen uns immer, das ist nicht treffsicher, das ist Gießkanne. Nur ehrlich gesagt, das geht mir auch schon am Hammer! Weil immer, wenn die Arbeitnehmer was haben wollen, dann wird gesagt, das ist die Gießkanne.“ Katzian zog den Vergleich, dass bei den Corona-Förderungen für Unternehmen in Milliardenhöhe keiner von Gießkanne „gepfiffen“ hätte.

“G´schaut wie a Autobus”

Ebenso emotional wurde es beim Thema Fernwärme. Wolf sprach ihn auf die Verdoppelung der Preise an und fragte, wie Katzian das finde. Der ÖGB-Chef war selbst überrascht und gab eine kernige Antwort: „Ehrlich gesagt, ich hab da g´schaut wie a Autobus.“ Sein Informationstand: Die Erhöhung ist noch nicht in Stein gemeißelt, denn bis jetzt handelt es sich nur um einen Antrag und noch keine beschlossene Sache.

Das ganze Interview gibt es hier.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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13 Kommentare

  1. Vielen Leuten gefällt die Art vom Katzian. Mich erschreckt es, wenn so ein geistig unbeschenkter Chef vom ÖGB ist. Kein langfristiger Plan, nur operatives (re)agieren.

    • Authentisch ja. Nur versteht er gerade was vor sich geht? Nach seinem Daherreden hat der von nix eine Ahnung. Es ist ein netter Depp.

  2. ‘[…] Sein Informationstand: Die Erhöhung ist noch nicht in Stein gemeißelt, denn bis jetzt handelt es sich nur um einen Antrag und noch keine beschlossene Sache.’

    Das mag sein …
    Aber Stadtrat Hanke hat eine Soforthilfe für die Wiener Haushalte angekündigt.
    Des lässt den +92-prozentigen Wucher bereits wie eine gmahte Wiesn ausschaun.

      • ‘i muss überlegen wie i den Spagat zwischen den ganzen Teuerungen hinkrieg.’ ‘Geh bitte.’
        ‘Bitterkalter Winter wirds, aber i kann die Wohnung nimmer richtig heizen.’ ‘Geh bitte.’
        ‘I muss in den Sozialmarkt gehen, den herkömmlichen Einkauf in einem Supermarkt kann i nimma stemmen.’ ‘Geh bitte.’
        ‘I hab mei Wohnung verloren. Woas vorher scho eng, aber jetzt is es ein Desaster und i waaß nimmer wies weitergehen soll.’ ‘Geh bitte.’
        Wir bitten dich erhöre uns. ‘Geh bitte.’

  3. Der Herr Katzian soll bitte nach Deutschland schauen was die Mineralöl Firmen vor und nach der Mehrwersteuersenkung treiben, die Preise werden auf das inkl. Steuerniveau erhöht, die Firmen holen sich ihr Körberlgeld und werden die Preise sicher nicht senken, wenn die Steuer wieder aufgeschlagen wird.
    Mehrwertsteuersenkungen sind einfach populistischer Schwachsinn.

    Sollen sie für ein paar Monate die Pendlerpauschale erhöhen oder einfach Gutscheine die gegen Bargeld eingelöst werden können an die Haushalte schicken, dann hat jeder die Gleiche Unterstützung.

    • Der Bund hat doch bereits behauptet, dass die Pendlerpauschale und der Pendlereuro vorübergehend erhöht werden, obs schon umgesetzt ist weiß ich nicht.

      • Pendlerpauschale (zzgl. 50%) und Pendlereuro (zzgl. 300%) vorübergehend von Mai 2022 bis Juni 2023 erhöht.

    • Die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel gehört sofort gestrichen.Genauso gehört das Spekulieren mit Nahrungsmittel sofort verboten.

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