15. Juni 2022
Was am Mittwochmorgen los ist: weltweit längerer Weizenmangel, Tampon-Mangel in den USA, Corona-Impfschutz für Schwangere schützt auch deren Babys, EuGH-Urteil zu türkis-blauer Familienbeihilfe-Anpassung am Donnertag erwartet.
Wien, 15. Juni 2022 | Die Welt muss durch den Krieg in der Ukraine wohl mit einem längeren Weizenmangel rechnen. Indes mangelt es in den USA nach Babypulver nun an Tampons. Norwegische Wissenschaftler haben einen Impfschutz Neugeborener durch eine Impfung während der Schwangerschaft festgestellt. Der Europäische Gerichtshof soll am Donnerstag über die umstrittene Familienbeihilfe-Reform unter der türkis-blauen Regierung entscheiden.
Ukraine sagt längeren weltweiten Weizenmangel voraus
Kiew (Kyjiw)/Moskau | Durch die russische Invasion rechnet die Ukraine mit einem längeren weltweiten Weizenmangel. Die Ernte des vergangenen Jahres kann nicht exportiert, die gegenwärtige nicht eingeholt und die nächste nicht ausgesäht werden, so der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solskji gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Vor dem Krieg exportierte die Ukraine bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide pro Monat. Die russische Blockade reduzierte die Menge im März auf 300.000 Tonnen, seitdem erholt sie sich etwas.
(apa/red)
Studie: Corona-Impfung von Schwangeren schützt deren Babys
Oslo/Washington | Eine Studie aus Norwegen stützt nun die Covid-Impfempfehlung für Schwangere. Für viele Impfungen ist seit Jahren belegt, dass Impfungen während der Schwangerschaft über die mütterlichen Antikörper, welche die Kinder “abbekommen”, auch einen Schutz für die Babys bringen. Die Studie hat gezeigt, dass das auch bei der Corona-Impfung der Fall ist. Gegen die Delta-Variante waren Babys geimpfter Mütter um 71 Prozent besser geschützt als jene ungeimpfter Mütter. Bei der Omikron-Variante fiel der Schutzeffekt mitimmunisierter Babys geringer aus, wie auch der allgemeine Infektionsschutz durch die Impfung. Eine erhöhte Zahl an Fehlgeburten bei den mit mRNA-Impfstoffen geimpften Frauen wurden nicht beobachtet. Die Impfung solle laut Experten im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel vorgenommen werden.
(apa/red)
EuGH-Urteil zur Indexierung der Familienbeihilfe erwartet
Brüssel/EU-weit/Luxemburg | Am Donnerstag wird der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Urteil über die Indexierung der Familienbeihilfe bekannt geben, die unter der türkis-blauen Regierung in Österreich eingeführt worden war. Die Familienbeihilfe wurde an den Wohnort der Kinder geknüpft, was vor allem bei Pflegekräften aus Osteuropa zu Einbußen führte. Die EU-Kommission erachtete die Indexierung als diskriminierend und reichte im Mai 2020 Klage ein. Sie gilt nämlich nicht für österreichische Staatsbürger, die im Ausland für österreichische Behörden arbeiten und deren Kinder dort mit ihnen leben – “obwohl ihre Situation vergleichbar ist”. Im Jänner erklärte ein EuGH-Gutachten die Indexierung für unzulässig. Sollten die EuGH-Richter dem Gutachten folgen, könnte Österreich Nachzahlungen leisten müssen. Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) hat laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung im Mai bereits Rückstellungen von 220 Millionen Euro für mögliche Rückzahlungen gebildet.
(apa/red)
Nach Babymilchpulver-Engpass: Tampon-Mangel in den USA
Albany (New York) | Nach Babymilchpulver sind nun auch Tampons in den Regalen einiger Geschäfte in den USA knapp geworden. Der Hersteller Procter & Gamble versicherte, “dass es sich um eine vorübergehende Situation” handelte. Die Fabriken produzierten demnach “rund um die Uhr Tampons, um die erhöhte Nachfrage nach unseren Produkten zu befriedigen”. Der Hersteller Edgewell verwies als Ursache für den Mangel an Tampons und Binden auf “lange Arbeitskräfteengpässe aufgrund von zwei Ausbrüchen der Omikron-Variante” des Coronavirus in einer US-Fabrik Ende 2021 und bei einem kanadischen Zulieferer Anfang 2022. Der Konzern rechnete damit, dass sich die Lage in den nächsten Wochen wieder normalisiert. Zuletzt hatte ein Mangel an Babymilchpulver in den USA für politisches Aufsehen gesorgt. Die oppositionellen Republikaner nutzten die erneuten Engpässe für weitere Angriffe auf die Regierung. Es handle sich um einen “Krieg, den Biden gegen die Frauen begonnen hat”, erklärte die Partei auf Twitter.
(apa/red)
Titelbild: APA Picturedesk