Dienstag, April 16, 2024

Nachtclub: 3 Jahre ZackZack – Jubiläumsausgabe

Nachtclub – Ausgabe 43

Am Donnerstag wagt der Nachtclub eine Blick in Vergangenheit und Zukunft des Mediums

Wien, 16. Juni 2022 | Am 16. Juni 2019, dem Tag des Go-Live von ZackZack, war noch völlig unklar, wie lange dieses Projekt überleben wird. Schnell wurde den Beteiligten klar, welches Potenzial in der Idee steckt. Im Angesicht der Ibiza-Affäre gegründet, wurden nach und nach die Weichen für ein Medium gestellt, dass gekommen ist, um zu bleiben. Nun sind wir drei Jahre alt geworden und stellen uns auf weitere erfolgreiche Jahre ein.

In diesem Podcast kommen zu Wort:

  • Herausgeber Dr. Peter Pilz
  • Chefredakteur Ben Weiser
  • Gründungs-Chefredakteur Dr. Thomas Walach
  • Gründungsmitglied/Redakteur Benedikt Faast
  • Co-Herausgeber Bernd Nussbaumer
  • Gratulanten aus dem ZackZack Club
  • Gäste unserer Jubiläumsfeier im Café des Theater Akzent
  • BrainDump & Pion – Danke für die großartige Geburtstagshymne!
  • Moderation Thomas Nasswetter
Noch ein Hinweis:
In der „Das Zackerl“ – Jubiläumsausgabe vom Samstag, dem 18. Juni 2022, hören Sie dann noch Andreas Fuith von den festwirten.at und den Medienhistoriker Fritz Hausjell.

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23 Kommentare

  1. Danke für den spannenden Rückblick der mir viele Dinge der ersten Ausgaben wieder in Erinnerung gerufen hat. Danke auch für den Ausblick der mich hoffen lässt, dass die ÖVP bald aus der Regierungsverantwortung fliegt denn an eine Reform dieser Partei glaube ich nicht. Die Veröffentlichung der Pöbel Chats ist für mich der größte Verdienst von ZZ. Diese Chats haben den Stein ins rollen gebracht der das türkise System zum Einsturz gebracht hat und die ÖVP derzeit kollabieren lässt. Denn diese Chats haben die Bevölkerung hellhörig werden lassen und sensibilisiert für Dinge wie politische Korruption und Postenschacher. Diese Chats haben die Wut der Leute auf mafiöse Strukturen geweckt. Leider hat sich aber auch meine Befürchtung bestätigt, dass der Rücktritt von T.W. mit den gegen ihn gerichteten SLAPP Klagen zu tun hat.

  2. Vielen Dank Herr Nasswetter für den Interessanten Podcast!
    Alles Gute nach an Thomas Walach und dem verbleibenden Team viel Kraft und Durchhaltevermögen.

  3. Lieber Herr Nasswetter, gut gestalteter Nachtclub. Schön auch die Stimme des neuen Chefredakteurs Weiser zu hören. Wie und was er unaufgeregt mitzuteilen hatte. bestätigte meine Ansicht über seine Intelligenz. Anerkennenswert die schonungslose Offenheit von PP, der sich von seiner ehemaligen Wertegemeinschaft vollständig gelöst hat, da selbige ja keine hehren Werte mehr vertritt. Etwas Neues muss kommen.
    Nun gilt es das 3jährige weiter professionell bei seiner Erwachsenwerdung zu begleiten und gut darauf aufzupassen, dass selbigem kein Unbill widerfährt…
    Es muss immer heller werden!

      • Lieber ManFromEarth, danke für den Interessanten Artikel, ich werde Ihnen später Antworten. Was ich nur schnell bemerken wollte, die Welt ist doch so klein. Ich habe noch ein Zeugnis von Popper, als ich zu selbigem Thema ein Privatissimum bei ihm besuchen durfte.
        Derweil wünsche ich Ihnen eine erholsame, gute Nacht und verbleibe mit dem Wunsch, dass es heute wieder ein Stück heller werden möge!

      • Lieber ManFromEarth, man möchte nicht glauben, wie impulsiv und laut der kleine, sonst in der Außenwahrnehmung als eher ruhig und besonnen beschriebene Popper werden konnte, wenn es in den wissenschaftlichen Diskurs ging. Dort im speziellen, wenn man nicht per se seine Theorien vertrat, sondern Widersprüche formulierte. Ich habe es selbst erlebt und ausgefochten, wurde aber letztendlich von einem meiner Idole mit Sehr Gut approbiert. Dieser Wesenszug, (Unangenehmes zu ertragen, sofern es sachlich begründet ist) macht Popper für mich zu einem der ganz großen Menschen. Über die Relevanz seiner wissenschaftliche Leistung und Errungenschaften, muss man nicht extra diskutieren. Was mich immer gestört hat und noch das tut es noch, ist die (meiner Meinung nach) apodiktische Ablehnung anderer wissenschaftlicher Disziplinen, die nicht in seine entwickelte Theorie passen. Er sprach dann gerne von Pseudowissenschaften, was für die Geistesgrößen auf selbigen Gebieten, ein Schlag ins Gesicht gewesen sein muss. Als Beispiele für Pseudowissenschaften nannte er unter anderem die Psychoanalyse, die Theorie des Marxismus und Einsteins Relativitätstheorie. Popper hat zwar auch die Hauptschullehrbefugnis für Mathematik und Physik erworben, ich würde aber meinen, (das habe ich ihm auch persönlich mitgeteilt) dass selbiges Verständnis im Vergleich zu Einstein, gelinde gesagt einem gesunden Selbstvertrauen zu entspringen scheint. Das ließ er nicht gelten und zog sich sofort auf seine, zugegebenermaßen geniale neu entwickelte Wissenschaftstheorie, zurück. Selbst mit dem Wiener Kreis verscherzte es sich Popper, dem damals wahrscheinlich genialsten WissenschaftsThink-Tank, würde man heute sagen.
        Wie also begründet Popper seinen kritischen Rationalismus, der sich einen Platz in der politischen Philosophie sicherte?
        In seinem Hauptwerk “Logik der Forschung”, vollzog Karl Popper eine radikale Abkehr von der bislang üblichen Wissenschaftstheorie. Diese hatte immer versucht, Hypothesen oder Theorien zu verifizieren und so zu begründen. Dem stellte Popper sein Prinzip der Falsifizierbarkeit entgegen, das bis heute in der Forschung verwendet wird. Nur die Theorie, für die im Prinzip ein Gegenargument oder ein Gegenbeispiel gefunden werden kann, ist eine wissenschaftliche Theorie. Wenn ein Forscher also einen Satz wie “Alle Raben sind schwarz” formuliert hat, dann muss er beginnen, Gegenbeispiele zu suchen. Findet er sie, so ist das gut, denn darüber entwickelt sich die Wissenschaft weiter. Sie bewegt sich von Vermutung zu Widerlegung und wieder zu neuer Vermutung. Nur Theorien, die viele Falsifizierungsversuche überstehen, bewähren sich – für immer gültig sind sie dennoch nicht, denn vielleicht findet sich ja doch noch ein Gegenargument. Mit seiner neuen Wissenschaftstheorie nahm Popper den empirisch arbeitenden Forschern seiner Zeit eine schwere Last von den Schultern. Viele hatten große Probleme damit, dass neue Theorien wie etwa die Relativitätstheorie das Weltbild der Physik in Frage stellten. Popper zufolge ist das aber gar kein Problem für die Wissenschaft, sondern ein Zeichen für ihren ganz normalen Fortgang. Entwicklung gibt es nur, wenn nichts ewige Gültigkeit hat.
        Speziell dieser letzte Satz ist nach meinem Dafürhalten der große geistige Wurf von Popper. Über selbigen könnte man ganze Bücher verfassen.
        Zum weiterführenden Induktions-bzw. Deduktionsprinzip möchte ich mich hier nicht verbreitern, es würde den Rahmen sprengen. Genau in diesen Begrifflichkeiten kamen wir uns damals quasi in die Haare. Hier ist meiner Meinung nach die Wissenschaftstheorie Poppers am Angreifbarsten. Ich habe mich mit philosophischen Argumenten freispielen können…
        Kant muss ich allerdings in diesem Zusammenhang erwähnen.
        Das Induktionsprinzip ist immer das gültige Prinzip der Wissenschaft. Doch mit einem solchen Vorgehen landet man in einem so genannten unendlichen Regress.
        Immanuel Kant hat versucht, diese ewige Schleife zu durchbrechen. Er nahm an, dass die Bedingungen, wie wir Erkenntnis aus Erfahrung gewinnen können, selbst nicht durch Erfahrung begründet sind. Sie sind vielmehr Bedingungen “a priori” (vor der Erfahrung, rein aus dem menschlichen Geist heraus), nicht “a posteriori” (aus der Erfahrung). Diese Begründung ist zwar geistvoll, aber unbefriedigend, weil dogmatisch. Und warum sollte die moderne Forschung, die ja undogmatisch arbeiten will, ausgerechnet in ihren Grundprinzipien einem Dogma folgen? Das Induktionsprinzip kann daher als gescheitert angesehen werden – selbst in seiner weichsten Form, wenn ein Forscher dem Wahrscheinlichkeitsprinzip folgt, wie es viele tun. Etwa so: “Ich sehe viele weiße Schwäne, also ist es am wahrscheinlichsten, dass die Regel gilt: ‚Alle Schwäne sind weiß’.” Damit wäre Wissenschaft aber eine Wahrscheinlichkeitsforschung, keine Wahrheitsforschung.
        Das Kriterium der Falsifizierbarkeit unterliegt einer neuen Methode und
        nennt sich “hypothetisch-deduktive Methodik der Nachprüfung”. Mit ihr stellt ein Forscher eine Hypothese auf und überprüft sie dann deduktiv, d. h. er testet, ob sie den Gesetzen der deduktiven Logik entspricht: etwa ob sich aus ihr Widersprüche ergeben, oder ob sie tautologisch ist – also zwar richtig ist, aber ähnlich wie der Ausdruck “weißer Schimmel” keine neue Erkenntnis über die Welt vermittelt. Außerdem kann der Wissenschaftler seine Hypothese praktischer Bewährung unterziehen: Er kann ein Experiment machen.
        Über die Falsifizierbarkeit könnte und müsste man eigentlich noch seitenlang schreiben, aber auch das würde den Rahmen sprengen.
        Ich möchte vielleicht noch mit einer kurzen Reflexion über die Einfachheit, über die wir uns, lieber ManFromEarth im Zuge des von Ihnen, mir zur Verfügung gestellten Videos der kritischen Physikerin, unterhalten haben.
        Viele Forscher suchen nach der möglichst einfachen Erklärung für ein Problem. Was ist von diesem Kriterium der Einfachheit zu halten? Ist eine einfache Theorie besser als eine komplizierte? Oder ist das vielleicht nur ein ästhetisches Urteil (“Einfach ist schöner”)? Das Problem lässt sich lösen, indem man “Einfachheit” mit “Grad der Falsifizierbarkeit” identifiziert: Je besser sich eine Theorie prüfen lässt, desto wissenschaftlicher ist sie – und desto einfacher. Dadurch wird plausibel, warum einer in diesem Sinne einfachen Theorie immer der Vorzug vor einer weniger einfachen gegeben werden sollte.
        Nun will ich Sie aber nicht weiter bemühen und danke Ihnen für den Artikel eines meiner großen Geistesidole. Es ließ sich vortrefflich mit ihm streiten…
        Es muss immer heller werden!

        • S.g. Beobachter, in diesen Ihren wie immer interessant ausführlichen Kurzanalysen fehlt mir zu dieser Wissenschaftsthematik das u.a. auch von Popper sehr betonte Prinzip, die auf seriösen Theoriemodellen basierende “falsifizierbare Voraussagbarkeit noch reproduzierbar empirisch / experimentell zu beobachtender, bestätigender Ergebnisse” – also weiter zu erwartenden Zwischen-Ergebnissen auf dem Weg des Erkenntnisgewinnes… (mit zwingend zunehmendem Anteil philosopischer Interpretation in anzunähernden Grenzwert-Wahrscheinlichkeiten proportional zur graduell mathematisch / physikalischen Exaktheit im Verhältnis zum Informationsinhalt der Ergebnisse – deshalb auch der von ihm favorisierte kritische Rationalismus…) … “damit es heller wird”… 😉

          • Lieber DaSchauHer, ich kann Ihnen leider nur auf Ihre Aussage- “deshalb auch der von ihm favorisierte kritische Rationalismus”..- antworten. Popper hat selbigen nicht favorisiert sondern begründet. Den Hauptteil seiner Theorie schrieb er in seinem Werk “Objektive Erkenntnis”. In “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde”, führte selbiger diesen Terminus erstmals ein.
            Der Rest Ihres Kommentars ist für mich eine Aneinanderreihung von Begrifflichkeiten, deren Inhalte, Aussagen sowie etwaige Fragestellungen nicht erschließen. Daraus ergibt sich jetzt für mich die Fragestellung, ist es vielleicht ein ironisch kulturell geschaffenes opus Ihres Alter Ego Anton Ym? Sollte meine Vermutung nicht zutreffen bitte ich Sie um eine einfach, stringente Formulierung Ihres Begehr, die sich meinem Verständnis erschließt.
            Es muss immer heller werden!

        • Bester Beobachter, wiederum lese ich ehrfurchtsvoll Ihre Zeilen, diese übersteigen meinen Horizont bei weitem. Schade das Sie “Fuchur” nicht kennen lernen konnte, viele Stunden des Austausches und der Reflektion durfte ich mit Ihm verbringen, Sie hätten eine Helle Freude gehabt.

          Falsifizierbarkeit ist meiner bescheidenen Ansicht essentiell um Dinge (die Welt) richtig und umfangreich verstehen zu können, negative Ergebnisse sind eindeutig Ergebnisse, dies sollten auch so publiziert werden. Oft (meist) haben Negative Ergebnisse das größerer Lernpotential.

          „Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.“
          – Seneca

          Pseudowissenschaft ist ein hartes Wort für umfangreich geprüfte und bestätigte Theorien wie ART oder SRT. Karl Popper hat auch gesagt: “Alles Leben ist Problemlösen.” was eine wichtige Erkenntnis für sehr vielen Bereiche darstellt.
          “Gibt es für ein Problem mehrere Lösungen, ist die einfachste wahrscheinlich die Richtige”. Umberto Eco meint dazu: “Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung, die ist allerdings die Falsche!”. (manche Politiker bevorzugen die einfachste Lösung).
          Zur “ewigen Gültigkeit” einer Lösung hat René Descartes auch reflektiert: „Jedes Problem, das ich löste, wurde zu einer Regel, die später dazu diente, andere Probleme zu lösen.“
          “Ich stehe auf den Schultern von Riesen und kann deshalb weiter sehen”, diesen Satz hat Newton (später Einstein) geprägt, der widerspricht der der Gültigkeitsvermutung auch. Wiederum ist es die Sprache die erst eine Erkenntnis liefern kann, ohne diese präzise zu verwenden, ist ein wirkliches Weiterkommen nicht möglich.
          Meine verschwommene Sicht auf die Philosophie bringt mir nur ein paar Haken, Haken an denen ich mich mitunter festhalten kann.
          Schönen Freitag!

          • Lieber ManFromEarth, zu viel der Ehre, trotzdem herzlichen Dank. Mir geht es ähnlich wenn Sie in der Physik in die Tiefe gehen.
            Ja Popper war, was man ihm auf den ersten Blick nicht ansah, ein Zertrümmerer, ein Berserker, im besten Sinne. Ich denke diese Haltung war seinem messerscharfen Intellekt geschuldet, der speziell in seinen metaphysischen Diskursen und Schriften aufblitzte. Ähnlich wie der von ihm kritisierte und sogar abgelehnte Freud machte er sich viele Feinde, war aber in der wissenschaftlichen Welt, von Anfang an nicht so isoliert, wie selbiger. Eine Erkenntnis ohne die Beherrschung von Sprachlichkeit im umfassendsten Sinne, wird nicht möglich sein. Ja bildet selbige erst die Voraussetzung um in einen Diskurs einzutreten. Sie sehen, dieser Terminus begleitet uns ständig und beim Reflektieren über die verschiedensten Probleme, Disziplinen und Vorgänge enden wir auch mit selbigem. Wir haben uns darüber ja schon des Öfteren unterhalten und verstanden.
            Um es flapsig zu formulieren würde ich meinen, dass alles was auf uns zukommt, kritisch hinterfragt werden sollte, bevor wir es übernehmen. Schon einhergehend des dafür notwendigen kognitiven Prozesses, tritt die Gefahr einer vorschnellen “Schubladisierung” eines Sachverhaltes in den Hintergrund. Diese Methode wird gerne von den schwarz-weiß Empiristen angewendet, weil zeitsparend, energieschonend und ihr einfaches Weltbild nicht bedrohend funktioniert. Auch darüber haben wir uns schon unterhalten und ist auch immer wieder Thema in diesem Forum.
            Lieber ManFromEarth, Sie sind mehr Philosoph als Sie es selbst glauben. In unseren Unterhaltungen kommen viele hochinteressante wissenschaftstheoretische und sogar metaphysische Fragestellungen vor, nur eben anders formuliert. Ich wünsche Ihnen auch noch einen erfolgreichen und schönen Tag.
            Bleiben wir kritisch und urteilen wir nicht vorschnell…
            Es muss immer heller werden!

          • Bester Beobachter, Danke für Ihre erhellenden und wohlwollenden Worte.
            Zertrümmerer, Jeder der grundlegend Neues geschaffen hat, musste vieles Alte erst “zertrümmern” und aus dem Weg räumen, um Platz für das Neue zu finden.
            Viele versuchen Altes (SRT/ART zb.) zu zertrümmern (M-Theorie), es will nicht gelingen, das Alte widersteht erfolgreich, seit 100 Jahren schon….
            Schwarzweiß ist die Welt nicht, es gibt unvorstellbar viele Schattierungen von Grau, diese gilt es zu erkennen und zu beschreiben. Schwarz-weiß Empiristen gehen immer den Weg aus Holz, den Holzweg so zu sagen, diesen vereidigen diese mit Worten und Waffen, ihr Horizont lasst nichts anderes zu, den Horizont zu erweitern kommt nicht in Frage…

            „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?“
            ―Albert Einstein

            Schubladen haben einen Sinn, allerdings nur für Themen die schon einen Platz in der Geschichte haben, alles andere, besonders Menschen, sollen da keinesfalls rein.
            Mein Schreibtisch, mein Raum, ist voll mit Dingen, Große, Kleine, Schwierige und Einfache, manche sagen das ist das reinste Chaos. Dieses bestätige ich immer voll Inbrunst, Chaos ist das einzige System das funktioniert, es hält das ganze Universum zusammen, vom Kleinsten bis zum Größten. Wir verstehen es nur meist nicht….

            Bewerten, Urteilen, Verurteilen, diese Wortfamilie verhindert meist das Wesentliche zu erkennen, nur ohne die schubladisierenden Begriffe kann man kritisch betrachten und so erkennen was die Welt im Innersten zusammenhält….

            Aus wie vielen Blickwinkeln muss man einen Kreis betrachten um wirklich alles zu sehen? PI gibt Auskunft…. 😉

          • Lieber ManFromEarth, da sollen Sie einmal meinen Schreibtisch sehen. Ich sitze, eingekesselt von zwei Bücher- u. Manuskriptwänden gut geschützt von der Außenwelt und tippe virtuell. Platz ist da gerade noch für das Kaffeehäferl und den Aschenbecher für meine Zigarre. Und trotzdem schafft es meine Katze immer wieder, diese Bastion zu überwinden, um sich dann, entspannt räkelnd vor mir auf die Tastatur meines Eingabegerätes zu legen. Kitty ist offensichtlich sehr wissbegierig. Es muss so sein, ihre Blicke sagen es mir. Am Boden ringsum sieht es ähnlich aus. Aber ich muss gestehen, ich fühle mich in diesem Literaturdschungel recht wohl und kann Sie bestätigen. Umgehend finde ich benötigte Literatur oder Skripten, um selbige zu verwenden. Ihr erwähntes EinsteinZitat ist sehr vielsagend und stimmt leider. Ja die Welt ist bunt, vielfältig wie die in ihr agierenden Geschöpfe. Da sollte kein Platz für ein engstirniges duales Weltbild vorherrschen, die Realität belehrt uns täglich ernüchternd anderer Tatsachen.
            Ich denke bei Ihrem letzten Satz an einen mit mir in Kontakt stehenden Cafephilosophen. Selbiger, schwer versoffen (ich vermute er ertränkt seinen Erkenntnisschmerz in Alkohol) bringt mich mit seinen Metaphern oft zum Nachdenken und nicht selten entwickelt sich eine, zuvor nicht geahnte fruchtbringende Kommunikation. Er meint oft, “Nichts genaues weiß man nicht”. Alle anderen Lokalbesucher halten ihn für einen dummen Säufer. ich habe da eine gänzlich andere Meinung…
            Es muss immer heller werden!

          • … es lebt sich gut wenn alles griffbereit ist…, nur “aufräumen” darf niemand, das endet in einer ausgewachsen Kriese. 😉
            Auf meinem Schreibtisch thronen drei wirklich große Bildschirme, in jedem Fleckchen darauf ist irgendein Informationskanal offen, meine Bibliothek so zu sagen….
            Katzen hab ich leider keine mehr, die sind letztes Jahr alle innerhalb einer Woche an Corona (Katzengrippe) gestorben, dieser Virus kann lange Zeit aktiv bleiben, deswegen hab ich noch keine. Dafür hab ich ein paar Hühner…
            Menschen mit reduzierter Filterleistung an den Sensoren sind extrem sensibel, die einströmende Datenmenge ist kognitiv nicht verarbeitbar, das ergibt eine permanente Überforderung. Solche Menschen fallen oft Drogen anheim, so versuchen sie den Tag zu überstehen. Auch viele Künstler sind davon betroffen, im “Club 27” alle….
            Meist sind diese Menschen auch hoch intelligent und können Verknüpfungen herleiten die einem anderen Verborgen bleiben. Leider hab diese Menschen meist eine sehr begrenzte Lebensspanne, oder die Drogen haben ihre Fähigkeiten zerstört….

          • Lieber ManFromEarth, Sie müssen sich schleunigst wieder Katzen nehmen. Selbige bereichern den Lebensvollzug ungemein und man lernt auch nicht wenig von ihnen. Sie leben uns Unabhängigkeit und kritisches Verhalten vor. Wenn meine Kitty ein Begehr anmeldet dem ich nicht sogleich entspreche, folgen meist in Bälde Handlungen, die man sich nicht in seinen kühnsten Träumen vorzustellen wagt. Dass Sie tierische Mitbewohner um sich haben, spricht für Sie lieber ManFromEarth. Menschen die keinen Bezug zu selbigen haben, sind mit Vorsicht zu genießen und weisen meist auch andere, nicht zu unterschätzende psychopathologische Defizite auf. Die von Ihnen angesprochenen hochsensiblen, bis hin zum Autismus veranlagten Menschen haben ein doppeltes “Problem”. Einerseits ihre Übersensibilität die wir nur schwer nachvollziehen können. Das schlimmere Manko aber ist indes die Unfähigkeit der Gesellschaft, auf solche Menschen und ihre Bedürfnisse einzugehen. Da ist noch viel Informations- u. Aufklärungsarbeit zu leisten, um ein fruchtbares Miteinander zu erreichen.
            Drogen schwächen und zerstören alles. Diese Pandemie wird weltweit schlimmer und ist mittlerweile in allen Gesellschaftsschichten angekommen. Dabei wäre es doch so einfach. Man nehme entspannt ein gutes Buch zur Hand und vertieft sich in selbiges. Der Erfolgseffekt stellt sich sofort ein und kann auch süchtig, diesmal ungefährlich, machen…
            Es muss immer heller werden!

          • Katzen sind eine besondere Lebensform, kann man ihre Begehren verstehen, bekommt man Vertrauen und bringt die dazu auch auf ihre natürlichen Reflexe zu verzichten. Keine Katze die ich in den letzten Jahrzehnten groß gezogen habe, hat mich jemals gekratzt, auch nicht wenn die mich, aus Jux, auf den nackten Oberkörper angesprungen sind.
            Es waren draußen Katzen, war ich im Haus, haben die alsbald am Dachfenster geklopft, hab es geöffnet und sie stiegen von da auf meine Schulter, oft auch zwei zugleich, da haben die geduldig gewartet bis ich sie runter gesetzt hab. Hab da Freunde gehabt, keine Haustiere. Ich vermisse sie….
            Bin mit Tieren aufgewachsen, von Kühen abwärts bis zum Meerschweinchen war da alles dabei, war schon als Kind oft Geburtshelfer für die meisten Arten….., sogar ein Schlangennest hat es lange Zeit bei uns gegeben, leider gibt es nichts mehr, keiner hat die Zeit und die Mittel sich um alle zu kümmern.

            Es gibt viele Arten von Pandemien, manche erreichen sogar religiöse Ausmaße, Fußball z.B. Denke dieser Begriff wird oft inflationär benutzt, die Dinge beim Namen zu nennen wäre oft nützlich. Verstärkte Drogensucht geht oft mit verfehlter (Bildungs) Politik einher, Menschen die Menschen sein dürfen und auch eine befriedigende Aufgabe haben, die brauchen Drogen nicht. Spezialisierungen, Leistungsdruck, Eintönigkeit und empfundene Nutzlosigkeit befeuern das, die fehlende Zeit (ein Platzhalter für viele Begriffe/Ausreden) der Eltern und das Abschieben der Kinder zu elektronischen Medien tun das Weitere.

            Gene Roddenberry beschreibt eine Welt nach der unseren, es wurde da erst wirklich dunkel bevor es heller wurde…., unser Weg wie es scheint…
            Schönes Wochenende!

          • Lieber ManFromEarth, schöne Geschichte mit den Katzen. Sie zeigen ja nur Zuneigung, wenn sie Gutes spüren, das liegt an ihren übersinnlichen Fähigkeiten. Zwingen oder Erziehen ist bei Katzen (wie übrigens auch bei mir) vergebene Liebesmüh. Nur mit Zuneigung geht es. Zu Tieren im Allgemeinen habe ich einen buddhistischen Zugang. Selbst die Fliege, Gelse oder der Nachtfalter, welche sich oft des Nachts durch mein offenes Wohnzimmerfenster bei mir einfinden, wird kein Haar gekrümmt. Selbige fange ich entweder mit Händen oder einem Nudelsieb ein und entlasse sie wieder in ihren angestammten Lebensraum. Die Natur hat jedem Lebewesen eine wichtige und nützliche Rolle zugedacht, welches Wert ist geschätzt und geschützt zu werden.
            Eine kurze Episode von meiner Kitty sei Ihnen noch geschildert. Gekratzt hat mich auch niemals, keine meiner Katzen. Als ich einmal noch schlaftrunken im Bett lag und nicht sofort auf schon etwas strengeres Miauen (gib mir Futter) reagierte, hüpfte Kitty auf meinen Bauch. Sie hielt mir ihr Hinterteil unter die Nase und produzierte mit Geräuschkulisse einen Furz, der sich gewaschen hatte. Das Beste aber war dann ihr Blick. Sie drehte sich zu mir um, sah mich mit großen Augen an und schien zu sagen, na wirst jetzt endlich deinen Pflichten nachkommen? Ein unvergessliches Erlebnis, ich war nicht böse und das Katzentier hatte wieder einmal seinen Willen durchgesetzt.
            Tiere geben dem Leben einen Sinn…
            Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und eine gute und erholsame Nacht. Mein Arbeitstag beginnt, auf dass es wieder ein Stück heller werden möge!

        • Respekt!
          Ganz großes Theater! ( das übliche “Kino” bzw. “Tennis” wäre vollkommen deplaciert).
          Daß es heller werden müsste, da stimmen wir sicher überein.
          Allein ich glaube nicht (mehr) daran…
          So sad.

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