Samstag, April 20, 2024

Seilbahn-Kaiser Hörl kritisiert ÖVP-Parteikollegen: »Erbärmliche Auftritte«

»Erbärmliche Auftritte«

Der Tiroler Nationalratsabgeordnete Franz Hörl (ÖVP) haute am Donnerstag auf Kollegen seiner eigenen Partei hin. Nach dem Platter-Rücktritt sprach er von “Möchtegern-Stars” und “erbärmlichen Auftritten”.

Wien/Innsbruck, 17. Juni 2022 |  ÖVP-Abgeordneter und Wirtschaftsbundchef Franz Hörl hat am Donnerstag in der “Tiroler Tageszeitung” Kritik am Verhalten von Parteikollegen geübt, nachdem Wirtschaftslandesrat Anton Mattle zum ÖVP-LH-Kandidaten nominiert worden war. Hörl habe kein Verständnis für die “erbärmlichen Auftritte” von langjährigen Funktionsträgern und “Möchtegern-Stars” in der Partei.

“Die einen präsentieren sich als unverzichtbar, die anderen wiederum fordern Erneuerung und meinen eigentlich nur sich selbst”, verdeutlichte er. Man dürfe nun nicht an die eigene politische Karriere denken, “sondern an das Land”. Der Wirtschaftsbündler Mattle brauche nun bei der Zusammenstellung seines Teams “Entscheidungsfreiheit”, forderte Hörl.

Hörl will nicht sagen, wen er meint

Wen Hörl bei diesen Worten gemeint hatte, wollte er am Donnerstag auf APA-Anfrage nicht konkretisieren. Er wollte mit diesen Aussagen in der Partei “ein bisschen zur Ordnung aufrufen”. Es gebe aber “Leute, die fühlen sich betroffen”.

Offen Kritik an den Vorgängen rund um die Nachfolgeregelung von LH Günther Platter hatte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser geübt, dem selbst immer wieder Ambitionen auf den Landeshauptmannsessel nachgesagt wurden. “Eine innerparteiliche Transparenz oder glaubwürdige, demokratische Prozesse würde ich mir in einer modernen Partei wünschen”, sagte Walser der APA. Er hätte eine “glaubwürdige Erneuerung” bevorzugt”, meinte er. Mattle wiederum betonte, dass er mit einem einstimmigen Parteivorstandsbeschluss gewählt wurde und nun das höchste Gremium der Partei, der Landesparteitag, am Zug sei.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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55 Kommentare

    • Ja immerhin der aktuell noch immer mächtigste Mann in Tirol und nach dem Plattner Abschied wohl noch mächtiger…

  1. Die Schwarzen im heiligen Land Tirol sind halt derzeit sehr nervös wegen der miserablen Umfragewerte.

    Platter hat sich gleich in die gut gepolsterte Pension verabschiedet, damit die drohende Wahlniederlage nicht ihm als Verursacher, sondern bereits seinem Nachfolger als Rucksack umgehängt wird.

    Und die anderen Möchtegerkaiser zicken herum, weil sie ihren Einfluss im Land auf keinen Fall verlieren wollen.

  2. Erbärmliche Auftritte einer erbärmlichen Partei!
    Nehammer
    Sobotka
    Sachslehner
    Hanger
    Wöginger
    Platter
    Alex Pröll
    Edtstadler
    Schallenberg
    Raab
    Brunner
    Karner
    Kocher
    Polaschek
    Tanner
    Plakolm
    usw
    und
    sofort

  3. Dass er recht hat ändert nichts daran dass er mir genauso gestohlen bleiben kann wie all die anderen ÖVP- Gestalten.

  4. Hörl, Auch so ein kandidat der längst auf der Anklagebank sitzen müsste…
    Keinen deut besser als der rest aber er redet eh im allgemeinen über die Schwürkisen und meint auch sich….

    • Sorry.. Ich kenne Hörl schon sehr lange, auch als er noch Bürgermeister in Gerlos war. Daher traue ich mir zu sagen, dass er nicht AUCH hinter Gitter gehört. Hörl mag ein Krakeler sein, aber Gauner ist er sicher keiner. Er sagt zu oft unverblümt die Wahrheit. Und das schmeckt nicht jedem. Das sage ich als nicht-ÖVPler und auch sonst parteiloser

      • Er sagt unverblümt seine Meinung, um Wahrheit gehts da selten.

        Es ist wohl eher Platters Retourkutsche für die ständige Quertreiberei von Walser und Hörl während der Lockdowns und beim Transit.
        Man erinnere sich, Dezember 20 Bergbahnen sind öffentliche Verkehrsmittel und müssen deshalb in Betrieb gehen(Hörl), März 22 Bergbahnen sind keine öffentlichen Verkehrsmittel, deswegen entfällt dort die Maskenpflicht.(Hörl)
        Walser war auch immer weit vorne dabei, wenn es darum ging Lösungen beim LKW Transit zu verhindern.

  5. Ich persönlich halte den Herrn Hörl für einen sehr fähigen Politiker, welcher sich auch traut unangenehme Dinge auszusprechen wenn es notwendig ist.

    Wie es der Herr mit der berühmgen “Seriösität in der Politik” verstand und versteht, um hier einmal gelinde zu formulieren, konnte ich noch nicht zu 100 Prozent erkennen und durchschauen…
    Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung

  6. Lieber Rechnungshof, die Untersuchung der Corona-Gelder an die Medalp-Kliniken in Tirol sowie die dortigen Liftkaiser wäre sicher sehr aufschlussreich und könnte eine Motivation für den Rücktritt Platters darstellen…

    • Aus solchem Holz geschnitzt käme er / sie über eine Wahlsprengel-Verantwortung wohl nicht hinaus, in verantwortungsvoller Wasserträgerfunktion quasi … (ganz unten an der Basis, wo man Leute noch persönlich kennt und sich demgemäß oft auch per du zu verantworten hat, gäb’s ja viele – fast selbstlose – Idealisten) 😉

    • Das wäre aber eine Pflicht für jeden Politiker zuerst an das Land bzw. die Wähler zu denken und nicht an sich selbst.

  7. Hörl: erbärmliche Auftritte! Der höhengeschädigte Gerloser sollte vor der eigenen Hoteltür kehren, die ca. 700000 Euro “Coronahilfen” schnellstens zurückzahlen und sich aus Politik und Wirtschaftsbund = ist in Tirol das Gleiche, zurückziehen und uns seine unsymphatische “Larve” ersparen. Die Shows dieser vollgefressenen Wichtigmacher sind nicht mehr auszuhalten.

    • Wenn er die Hilfen mit seinem Hotel, welche ja nicht so klein ist, seriös und mit korrekter Abrechnung erhalten hat, dann braucht er auch nichts zurückzahlen.
      Irgendwann aber in den nächsten 10 Jahren, in welchem Zeitraum auch schon die Justizministerin ihre dringenden und schon seit Jahren überfälligen Reformen angekündigt hat, wird es wohl auch das sogenannte “Transparenzpaket” geben müssen?
      Oder vielleicht auch das Informationsfreiheitsgesetzt, die Whistlblower Richtline, oder auch die Aufhebung des Immunitätserlasses und vor allem wieder keine Wahldemokratie mehr, etc., dann werden solche Spekulationen ohnhin hinfällig werden. – Aber eben vermutlich erst in 10 Jahren oder gar noch später?

      • Justizministerin Justizreform…
        2030 soll die stattfinden….
        Solange haben sie Zeit den Dreck wegzuraumen und verfahren zu daschlong…dank Zadic..

  8. Irgendwo brennt da in Tirol der Hut. Was hat man da zu verbergen? Platter tritt zurück und Hörl ergreift überhaupt die Flucht nach vorne und spricht von “Erneuerung”? Was läuft da? Ich wette da geht noch eine Bombe hoch. Z.Z. bitte dranbleiben.

  9. … wenn die fettesten Maden im Speck (fig.) von “glaubwürdiger Erneuerung” in innerer Ordnung labern, innerparteiliche(!) Transparenz – nicht etwa extern öffentliche, neiiiin! – im demokratischen Prozess urgieren, dann kannst diesen Speck gleich wieder zurück in die Tonne werfen und dich Wichtigerem, Lebensnaheren widmen, wie ich meine. Wer glaubt denen denn noch nicht einmal das Schwarze unter ihren Fingernägeln…??

  10. Perfekt.

    Die Tiroler ÖVP-Talschaftskaiser sollen ruhig weiter in diesem Stil aufeinander einhacken.

    Das hilft, dass sich noch mehr Wähler:innen angeekelt von dieser Partei abwenden.

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