Dienstag, April 16, 2024

Kolumbien: Vier Tote nach Tribüneneinsturz in Stierkampfarena

Kolumbien

Mindestens vier Menschen, darunter auch ein dreijähriges Kind, sind beim Einsturz einer Holztribüne in einer Stierkampfarena in Kolumbien ums Leben gekommen. Videos in den sozialen Medien zeigen die Tragödie.

Bogota, 27. Juni 2022 | Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 60 Personen seien verletzt worden, sagte der Gouverneur des Departments Tolima, Ricardo Orozco, dem Sender “Blu Radio”. Unter den Toten war ein drei Jahre altes Kind, wie die Chefin des staatlichen Instituts für Familienfürsorge, Lina María Arbeláez, auf Twitter mitteilte.

Stier verbreitete Panik in der Stadt

Auf Videos, die in sozialen Medien verbreitet wurden, war zu sehen, wie am Sonntag auf einer Seite der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá, die mit Menschen gefüllten Holztribünen einstürzten. Die Ursache war zunächst unklar.

In der Arena fand eine “Corraleja” genannte Stierkampfveranstaltung zum Peter- und Paul-Fest statt. Hunderte Menschen waren im Publikum. Nach einem Bericht der Zeitung “El Tiempo” verbreitete nach dem Vorfall ein Stier Panik in den Straßen der Stadt.

Zukünftiger Präsident will Verbot

Staatspräsident Iván Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Sein gewählter Nachfolger Gustavo Petro schrieb, er bitte die Lokalverwaltungen des Landes, keine Veranstaltungen mehr zu genehmigen, bei denen Menschen oder Tiere getötet würden. Er erinnerte zudem an eine ähnliche Tragödie: Im Jahr 1980 war in der Stierkampfarena in Sincelejo, der größten Kolumbiens, eine überfüllte Tribüne eingestürzt. Mindestens 300 Menschen starben.

Nicht nur in südamerikanischen Ländern wie Kolumbien oder Venezuela, sondern auch in europäischen Staaten wie Spanien oder Portugal finden noch immer Stierkämpfe statt. Unter dem Deckmantel der „Tradition“ werden allein in Spanien jedes Jahr tausende Stiere regelrecht zu Tode gefoltert.

(mst/apa)

Titelbild: twitter.com

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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13 Kommentare

  1. Solch archaisch, blutrünstige Volksbelustigungen auf Kosten geschundener Tiere sollten schon lange verboten sein. Den entmenschlichten Zuschauern die in diesem Falle Schaden erlitten, kann ich kein Mitgefühl entgegenbringen…
    Es muss hier viel heller werden!

      • Lieber ManFromEarth, danke für Ihr sehr nett gemeintes abermaliges Angebot. Unabhängigkeit war und ist mein höchstes Gut. Wir haben uns darüber ja schon ausführlich unterhalten. Ich sehe selbige in solchen (wenn auch mit guten Absichten ins Leben gerufene Einrichtungen) in Gefahr. Den sich offenbarenden Herausforderungen sollte man sich auf gesamter Ebene stellen…
        Es muss immer heller werden!

        • Danke bester Beobachter.
          Die Welt war einst voll Vielfalt, diese Vielfalt ist in Gefahr, die “Gesundheitspolizisten” werden aus den Biotopen entfernt, Invasive Arten übernehmen den Raum und verdrängen die angestammte Population, es stirbt ein Habitat. Die Neophyten versuchen mittels aggressiven Zoonosen die ursprüngliche Genetik auszulöschen…..

          • Lieber ManFromEarth, ich glaube zu verstehen was Sie meinen. Ich kann Sie aber versichern, (gut Ding braucht Weil…) dass sich das Richtige und Gute im Endeffekt durchsetzt. Ich habe selbige Pöbelweisheit im Laufe meines doch schon recht lange dauernden Daseins, empirisch schon unzählige Male bestätigt gesehen. Geduld ist in solchen Entwicklungen eine nicht zu unterschätzende Hilfe…
            Es muss immer heller werden!

          • Bester Beobachter, davon gehe ich aus, Sie verstehen es Inhalte zu lesen die in Texten garnicht geschrieben stehen.
            Vielleicht hab ich Sie an Jahren schon etwas überholt, hab auch vieles gesehen das gut geworden ist, aber ebnsovieles/viele die auf der Strecke geblieben sind und “gut Ding” niemals kam. Viele warten noch auf Godot.
            Mein Tag, der morgen wieder um 5:30 Uhr beginnt, ist gefüllt mit Menschen die “das Gute im Endeffekt” noch nie zu Gesicht bekommen haben, seit Mittwoch auch ein lieber Mensch der das Ende seines Weges erwartet….
            Wünsche noch erbauendes Schaffen….!

          • Lieber ManFromEarth, das Alter und dessen Fortschreiten ist ein Naturgesetz, hilflos sind wir selbigem ausgeliefert. In jedem Lebensabschnitt gilt es Inhalte einzubringen und sich Neuem zu stellen und zu bewältigen. Nur eines sollte konstant wachsen, die Kognitionsfähigkeit und das Bestreben zu lernen und sein Wissen zu erweitern. Gleiches gilt auch für die Genese der Seele, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Ich wünsche Ihnen für Ihren morgigen sehr herausfordernden Tag alle Kraft die erforderlich ist, um solchen Gegebenheiten mit der dafür notwendigen Empathie zu begegnen. Gleichzeitig aber auch aus Gründen des “Selbstschutzes” einen Abstand zum Geschehen zu bewahren, um die Trauerarbeit nicht ausufern zu lassen.
            Mein Tag beginnt, Ihrer endet. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen und guten Schlaf, auf dass es Morgens wieder ein Stück heller werden möge!

          • So ein Blödsinn. Du bist niemanden ausgeliefert. Die Tiere sind dir und mir ausgeliefert. Um mehr geht es nicht.

          • Danke bester Beobachter!
            Ihre Worte in das Ohr der Menschen und von dort in die Köpfe!
            “Bildung von der Wiege bis zum Grab”, das war einst der eherne Grundsatz der orientalischen Welt, diesen Grundsatz haben die sogar den antiken Griechen vermittelt, diese lernten bei ihnen und wurden dereinst zur geistigen Weltmacht, dann kam Mohamet und besonders seine Brüder….

            Empathie und Abstand lassen sich nicht immer einer Gleichzeitigkeit zuführen, Selbstschutz ist wichtig, nur – dicke Mauern verhindern das Sehen…
            Wünsche wohl zu Ruhen!

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