Samstag, März 22, 2025

Landwirtschaftsminister taucht in Schmid-Chats auf – Totschnig in Bedrängnis

Totschnig in Bedrängnis

Nach dem “Krone”-Skandalinterview des neuen Landwirtschaftsministers Norbert Totschnig (ÖVP) wurden Chats zwischen ihm und Thomas Schmid öffentlich. Es geht um Inserate in der Zeitung des Bauernbundes.

Wien, 27. Juni 2022 | Das Landwirtschaftsministerium kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Nachdem letzte Woche im ÖVP-Untersuchungsausschuss „Köstingers Inseratenkabinett“ publik wurde, gerät nun der neue Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) mal wieder höchstpersönlich in die Schlagzeilen.

Er soll demnach in Chats von Thomas Schmid (damals Generalsekretär im Finanzministerium) auftauchen, berichtet die “Krone”. Zuvor hatte die Zeitung schon ein Interview mit Totschnig veröffentlicht, das aufgrund des Interventionsversuchs seiner Pressesprecherin viral ging.

„Stichwort Bauernzeitung“

Jetzt also Schmid-Chats, anno 2018. Totschnig war zum damaligen Zeitpunkt Direktor des Österreichischen Bauernbundes, einer Teilorganisation der ÖVP. Im November 2018 soll sich dieser bei einem Mitarbeiter Schmids gemeldet haben. Der solle den Kontakt zu Schmid selbst herstellen. „Norbert Totschnig bittet um deinen Rückruf, Stichwort Bauernzeitung“, schreibt der anonym gebliebene Mitarbeiter kurz darauf an Schmid.

Dieser verweist auf den damaligen Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Finanzministerium, Johannes Pasquali. Gegen Schmid und Pasquali ermittelt aktuell die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Geld geflossen – „Vielen Dank!!“

Noch am selben Novembertag 2018 meldete sich Totschnig dann bei Thomas Schmid. „Lieber Thomas! Vielen Dank!! Hat geklappt!! LG, Norbert“. Rund zwei Wochen später bekam die „Bauernzeitung“ vom Finanzministerium ihr erstes Inserat in Höhe von 62.695 Euro, so die „Krone“.

Der neue Bauernbund-Direktor, David Süß, sieht in dem Vorgehen Totschnigs indes kein Vergehen. Dass das Finanzministerium im angeblich auflagenstärksten Medium im ländlichen Raum Inserate schalte, sei normal, ließ Süß verlautbaren. Die „Bauernzeitung“ hat laut eigenen Angaben 47.000 Leser im Monat. Zum Vergleich: ZackZack hat rund 500.000.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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