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ZackZack am Mittwochmorgen – 29. Juni 2022

29. Juni 2022

Was heute wichtig ist: 20 Jahre Haft für die Ex-Partnerin des verstorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell. Außerdem: Schweden und Finnland einen weiteren Schritt näher am NATO-Beitritt, schwere Murenabgänge in Kärnten und ein abgetrennter Kopf vor einem deutschen Gericht.

Wien, 29. Juni 2022 | Der Morgenüberblick am Mittwoch führt uns vom amerikanischen Albany nach Madrid, an den Ossiacher See und – Achtung, ziemlich blutrünstig – ins deutsche Nordrhein-Westfalen.

20 Jahre Haft für Epstein-Vertraute Maxwell

Albany (New York) | Eine Haftstrafe für Ghislaine Maxwell setzt einen vorläufigen Schlusspunkt hinter den Missbrauchsskandal um ihren Ex-Vertrauten und bestens vernetzten US-Multimillionär Jeffrey Epstein. Richterin Alison Nathan verurteilte die 60-Jährige am Dienstag in New York unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken zu 20 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 750.000 Dollar – umgerechnet etwa 713.000 Euro. Sie nannte die Taten “entsetzlich” und “abscheulich”. Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer Epstein mit Prominenten wie den Ex-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump, dem Tech-Milliardär Bill Gates und dem britischen Prinzen Andrew bekannt war.

Türkei gibt Widerstand gegen NATO-Beitritt von Schweden und Finnland auf

Madrid | „Wir haben eine Einigung“, verkündete NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am späten Dienstagabend. Der Grund: Die Türkei hat ihren Widerstand gegen die Aufnahme von Schweden und Finnland in die NATO aufgegeben. Die Türkei werde während des NATO-Gipfels in Madrid die Einladung an die beiden nordischen Länder, Bündnismitglied zu werden, unterstützen, teilte auch der finnische Präsident Sauli Niinistö am Dienstagabend mit. Ankara begründete seine Blockadehaltung mit der angeblichen schwedischen und finnischen Unterstützung von “Terrororganisationen” wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, der syrischen Kurdenmiliz YPG und der Gülen-Bewegung – in Stockholm und Helsinki wird das zurückgewiesen. Ankara forderte die Auslieferung mehrerer Menschen, die in der Türkei unter Terrorverdacht stehen. Erdogan ging es darüber hinaus um die Aufhebung von Beschränkungen für Waffenexporte in die Türkei.

Finnland und Schweden sind bisher keine NATO-Mitglieder, aber enge Partner des Verteidigungsbündnisses. Russlands Einmarsch in die Ukraine löste jedoch in den beiden militärisch bisher bündnisfreien Ländern intensive Debatten über eine solche Mitgliedschaft aus. Am 18. Mai beantragten sie jeweils die Aufnahme in die NATO – in der Hoffnung, das Prozedere bis zum Beitritt möglichst schnell durchlaufen zu können.

Zivilschutzwarnung am Ossiacher See

Treffen | Nach Murenabgängen ist in Treffen am Ossiacher See (Bezirk: Villach-Land) eine Zivilschutzwarnung ausgegeben worden. Das berichtete „Ö3“ in der Nacht auf Mittwoch. Der Pöllinger Bach und der Treffner Bach sind über die Ufer getreten. Mehrere Muren waren über Gemeinde-, Landes- und Bundesstraßen abgegangen. Die Bevölkerung ist demnach angewiesen, in den Häusern zu bleiben, den ersten Stock aufzusuchen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Bürgermeister der Gemeinde Treffen, Klaus Glanznig, berichtete dem ORF-Radio, dass mehrere Personen eingeschlossen seien und gerettet werden müssten. Viele Orte sind für die Einsatzkräfte nicht erreichbar. Ein Krisenstab wurde eingerichtet. Das Bundesheer wurde angefordert.

Abgetrennter Kopf vor Bonner Landgericht abgelegt

Bonn | Vor dem Bonner Landgericht ist ein abgetrennter menschlicher Kopf abgelegt worden. Passanten hätten die Polizei am frühen Dienstagabend alarmiert, dass im Eingangsbereich des Gerichts ein Körperteil sei, sagte ein Polizei-Sprecher am Abend in Bonn. “Wir haben kurze Zeit später festgestellt, dass es sich um einen menschlichen Kopf handelt.” Der mutmaßlich dazugehörige Torso sei in der Nähe des Rheinufers entdeckt worden.

Man habe einen Tatverdächtigen, der sich in unmittelbarer Nähe des Fundorts am Gerichts befunden habe, festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen ist er 38 Jahre alt, seine genaue Identität werde aber noch überprüft. Beide Fundorte würden nun weiter in Augenschein genommen.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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14 Kommentare

  1. E dürfte erkannt haben, dass mit RU in Zukunft kein Staat zu machen ist und die EU der völlig abgewrackten Türkei besser zur Seite stehen kann. Bin daher gespannt, ob unter den neuen Rahmenbedingungen (Nato-Neueintritte) die Istanbuler Gespräche normal weitergehen…

  2. Die USA nutzen die Nato unter dem Vorwand einer russischen Bedrohung für eine kampflose Besetzung Europas. In Wirklichkeit dient das alles nur dazu, den Wohlstand der USA auf Kosten der Pakt-Länder abzusichern. Eine grandiose Inszenierung. Und in unserer grenzenlosen Begeisterung vergessen wir, auf unsere volkswirtschaftlichen Kennzahlen zu schauen.

      • Die wesentlich vorteilhaftere und stabilere Alternative zu Feindschaft ist Freundschaft. Aber genau die wollen die USA nicht. Die USA brauchen für die eigene Legitimation ein Feindbild. Der Westen bräuchte jedoch als Gegengewicht zur zunehmenden Verlagerung der Weltwirtschaft in den asiatischen Raum eine US-europäische Allianz inklusive Russland. Auf Basis gegenseitigen Respekts und auf Augenhöhe. Genau das wollen die USA nicht, sie wollen den Ton angeben. Und die USA braucht den USD als Leitwährung, denn sie alimentieren ihren notorisch maroden Staatshaushalt daraus.

        Der Vergleich der militärischen Aktivitäten seit der Putin-Ära und deren jeweilige Beweggründe zeigt, wer (mehr) agressiv vorgeht. Dazu passt auch die Nato-Osterweiterung seit dem Zerfall der Sovietunion.

        Ich bin weder ein Putin-Freund noch ein Kriegsbefürworter. Aber ich bin ein Kritiker der Ursachen und Motive, die zu diesem Krieg geführt haben und ihn weiterführen lassen.

        • Also so viel ich weis, hat Russland einen Krieg angefangen und nicht die USA. Es ist wohl unbestreitbar, dass sich die gesamte EU und meines Wissens nach auch die USA in den letzten Jahren bemüht haben in Frieden mit Russland zu leben. Nicht um sonst gab es Abrüstungsverhandlungen was die Atomwaffen betrifft auch weil jeder normale Mensch verstanden hat, dass es nie zu einem Einsatz derselben kommen darf. Putin anscheinend nicht. Er kokettiert nach wie vor damit. Und was die Nato-Osterweiterung angeht: Kein Wunder dass die Staaten reihenweise in die Arme der Nato flüchten mit Putin als Nachbar. Ich glaub ihnen, dass sie kein Putin Freund sind, aber das Putin ein Aggressor und Diktator ist, das wollen sie sich auch nicht eingestehen weil sie offensichtlich auch ihre Feindbilder brauchen.

          • Ich denke wir werden nicht zusammenkommen. Jeder bleibt mit Respekt des Anderen bei seiner Meinung – und die Geschichte wird den Schiedsrichter spielen. Und wenn ich unrecht haben sollte, werde ich kein Problem damit haben, das auch zuzugeben.

          • Bleibt noch die Frage, wer entscheidet wie die Geschichte ausgelegt wird? Immerhin gibts z.B. immer noch Leute die behaupten Donald Trump wäre ein Segen für Amerika und die Welt gewesen. Ich denke bei Putin wirds ähnlich laufen.

          • Die Mehrheit namhafter Historiker und die Bevölkerungsmehrheit. Genauso wie heute die Sinnhaftigkeit und die Legitimation der Teilnahme der USA am Vietnamkrieg oder am 2. Irakkrieg beurteilt werden.

    • Glauben sie, dass beim Grippeimpfstoff alljährlich neue Studien eingereicht werden? Ich nicht. Wozu also schon wieder diese Aufregung?

  3. Dass Erdogan so schnell seinen Widerstand aufgegeben hat wundert mich, die wirtschaftliche Situation der Türkei muss wirklich katastrophal sein. Ob es ein Gegengeschäft gegeben hat? Wäre schon interessant was den Sultan zu seinem Entschluss verholfen hat.

    • Ich denke, es hat, abgesehen davon, daß sich die Türkei in einem desaströsen Zustand befindet und Geld braucht, auch mit Griechenland zu tun. Erdogan ist im Moment mit Griechenland auf Kriegsfuß und will sich als kooperativ präsentieren. Nur eine Vermutung.

      • Es ist Erdogan auch anzuraten sich was Griechenland betrifft kooperativ zu zeigen. Weil einen auf Putin machen kann er derzeit nun wirklich nicht.

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