Donnerstag, April 25, 2024

Nach US-Abtreibungsurteil: Google schützt Daten vor Behörden

Nach US-Abtreibungsurteil:

Google löscht Standortdaten in den USA, damit sie von Behörden nicht für Ermittlungen zu Schwangerschaftsabbrüchen genutzt werden können.

San Francisco, 02. Juli 2022 | Ab kommender Woche will Google die Standortdaten von Nutzerinnen und Nutzern löschen, die Abtreibungskliniken, Frauenhäuser und andere intime Orte in den USA besucht haben.

“Wenn unsere Systeme feststellen, dass jemand einen dieser Orte besucht hat, werden wir diese Einträge kurz nach dem Besuch aus dem Standortverlauf löschen”, kündigte Google-Managerin Jen Fitzpatrick am Freitag an.

Reaktion auf Aktivismus-Forderungen

Der Technologie-Konzern reagiert damit auf Forderungen von Aktivisten und Politikern nach dem Abtreibungsurteil des Obersten Gerichtshofs der USA. Das Urteil schränkt die Rechte auf Selbstbestimmung von Frauen erheblich ein, da US-Staaten Abtreibungen nun stark einschränken oder ganz verbieten können.

Aktivisten und Politiker appellierten an Google und andere Konzerne, den Standortverlauf und andere sensible Nutzerdaten nicht mehr zu speichern, damit sie von den Behörden nicht für Ermittlungen zu Schwangerschaftsabbrüchen genutzt werden können.

Gesetze zur Bespitzelung

In den USA hatte es schon vor dem Supreme-Court-Urteil Befürchtungen gegeben, dass Behörden bei Ermittlungen zu Abtreibungen auf Smartphone-Standortdaten zurückgreifen könnten.

Mehrere US-Staaten hatten in den vergangenen Monaten Gesetze verabschiedet, die Privatleute dazu ermutigen, Ärzte und andere Menschen zu verklagen, die Frauen bei einer Abtreibung geholfen haben.

Google gibt trotzdem Daten an Behörden

Google-Managerin Fitzpatrick erklärte zusätzlich zu den neuen Vorhaben in einem Blogbeitrag, Google weise schon seit langem “allzu weit gefasste Forderungen der Strafverfolgungsbehörden” zurück. “Wir berücksichtigen die Datenschutz- und Sicherheitserwartungen der Menschen, die unsere Produkte nutzen, und wir benachrichtigen die Menschen, wenn wir behördlichen Anforderungen nachkommen.”

Andere Orte, von denen Google künftig keine Standortdaten von Smartphones mehr speichern will, sind Kinderwunschkliniken, Suchtkliniken und Kliniken zur Gewichtsabnahme.

(apa/red)

Titelbild: NOAH BERGER / AFP

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

25 Kommentare

  1. 2022
    ein haufen religiöser fanatiker schreiben vor wie frauen mit ihrem körper umzugehen haben

    wennst den scheiss wem vor paar jahren erzählt hättest wärst ausglacht worden

  2. Es wird sich ein Schwarzmarkt für Abtreibungen entwickeln und die Frauen werden Mittel und Wege finden sich zu vernetzen. Das ganze wird im Internet ablaufen. Frauen werden verstümmelt werden oder zu Tode kommen und einige Leute werden damit Geld verdienen. 😔

  3. So zu sagen braucht man Konzerne um die Menschen zu schützen. Haben sich die Politiker oder Demokraten an Konzerne verkauft? Was, wenn es nicht so wie Google ein guter Konzern ist?

    • ….. die Standortdaten der Einrichtungen zu löschen ist überhaupt keine gute Nachricht für Hilfesuchende! Verstecken die als nächstes Krankenhäuser und Schulen auch noch?

      • …ohne jetzt auf ungerechte Details einzugehen gibt es wie immer Gewinner und Verlierer. Einigen Reichen und update Armen ist der Weg das Ziel.
        In diesem Sinne ist auch die geniale Erfindung des Internets unterwandert worden.
        Es lebe die Taube!(.

        • …. Früher gab es Telefonbücher, die am Markt waren nicht mehr manipulierbar.
          Heute zu Internetzeiten ist es anders, alle Daten sind beliebig manipulierbar und Konzerne, auch die Politik, nutzen das aus. Kann gut sein ist es aber nicht immer….

          • …ein Telefonbuch ist nicht vergleichbar mit Internet. Internet war für mich damals in Australien eher aha. In Ösel-Land war Internet noch kaum als wir zurückkamen. In Wien waren einige Internet-Cafés.

            Ein halbes Jahr zuvor als wir in Australien gelandet sind war die Buchungsmaschine noch in manchen Firmen.

          • … mit den Kommunikationsinformationen sehe ich schon Parallelen, bei alle weitern Funktionen natürlich nicht.
            1985 war ich das erste Mal im Internet, eine Zeit wo nur einige Unis vernetzt waren und jeder Benutzer die Technik verstehen musste um die benutzen zu können. Seit 1986 betreibe ich durchgehend Maschinen zum Gedankenaustausch von Menschen. Heute sind das die Foren, früher nannte man das BBS (Bulletin board system), E-Mail gab es noch nicht.
            Viele der Entwicklungen waren höchst interessant und nützlich, andere waren schlichtweg beängstigend. Damals gab es keine “Kriminalität” im Netz, heute ist das eines der Umsatzstärksten Sparten Weltweit…..
            Heute ist es nötig wirklich jeden Klick zu überlegen….

          • Ich habe halt nur das “kommerzielle” Internet kennen gelernt und wir waren damals voll glücklich uns jederzeit zu erreichen.
            Ich war dabei als meine Firma auf Computer von Nixdorf eingestiegen ist…also die Firma als ich als Lehrling war….

          • … die kenn ich auch noch, allerdings waren PC’s bis 1992 nicht wirklich ein Thema, ein 10.000 Schilling Atari ST z.B., hat einen 150.000 Schilling PC in allen Belangen um längen geschlagen. Der 68.000er Prozessor von Motorola hat alle Intel Produkte pulverisiert. Apple und Commodore verwendete die Prozessoren auch. VAX Stationen und Siemens PS2000 mit Terminalzugang (V24) waren da in kommerziellen Bereichen federführend….
            Vieles das damals wie ein PC aussah, war in Wirklichkeit ein Terminal.

          • Ma ich bin immer fast am Boden gelegen wegen meinen Chef. Sein geheiligter Raum mit dem Festplatten wo man als Lehrling gefühlt noch einen Hofknicks machen sollte, wenn man in den Raum kam.

          • 😂 ja, Festplatten waren da sowas wie der heilige Gral neben den ganzen Bändern und Disketten, die hatte ja auch eine unglaubliche Speicherkapazität von gut 50 MB…. 😉

      • Geht ja um die Standortdaten der Sucher und die Daten die aus dem Suchverlauf gelöscht werden wenn es um diverse Kliniken geht. Damit bleiben diese ja weiter auffindbar? Oder hab ich da was net gecheckt?

    • “ein guter Konzern” – der Witz des Tages. Du scheinst ja wirklich die Ahnung zu haben. ^^

  4. Witzig, der linkswoke Konzern, der seine Mitarbeiter laut Medienberichten zur experimentellen Gen-Injektion gezwungen hat oder im besten Fall nur den Zugang zur Arbeitsstelle verweigerte, nachdem die MA gezwungen wurden, ihre medizinischen Daten preiszugeben, sorgt sich plötzlich um den Datenschutz. Kannst dir echt nicht mehr ausdenken, sowas.

    • Ja mei, hast kein Geheimnis bist nicht erpressbar! Oder besser, jedes Geheimnis macht dich erpressbar.

      Und sie wollen das?

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!