Donnerstag, April 25, 2024

Pop Up: House erlebt Comeback

Gemischte Gefühle bei den Fans von Rapper Drake: die einen loben das neue Album in den Himmel, die anderen kritisieren den plötzlichen Stilwechsel.

Nura Wagner

Wien, 2. Juli 2022 | Der kanadische „Rapper“ Drake hat vor zwei Wochen zur großen Überraschung seiner Fans das Album „Honestly, nevermind“ herausgebracht. Dass es unangekündigt war, war jedoch nicht die einzige Überraschung. Statt wie gewohnt Hip-Hop oder RnB erwarten die Hörer ähnlich klingende EDM/House-Beats. Viele seiner Fans können damit nichts anfangen und das ist nicht verwunderlich.

Nach zwei Wochen kann folgendes Fazit gefasst werden: Die eintönigen Beats ohne Wiedererkennungswert und sein inhaltsloses Gesülze dazwischen hinterlassen keinen Eindruck. Das gesamte Album hört sich an, als ob man auf YouTube „House/EDM-Mix“ eingegeben und ein Video, das über mehrere Stunden eintönige Musik abspielt, aufgedreht hätte. Böse Zungen haben spöttisch behauptet, es sei Hintergrundmusik wie man sie in Modegeschäften wie „H&M“ oder „Zara“ hört.

Treue Anhänger sind zu Drakes Verteidigung ausgerückt und haben Kritikern entgegnet, sie würden das Album nur nicht gut aufnehmen, weil es nicht seinem üblichen Genre entspreche. Dass HipHop-Künstler sich stilistischer Merkmale verschiedener Genre bedienen, ist nicht unüblich, auch bei Drake hört man immer wieder Einflüsse aus diversen Musikrichtungen. Allerdings hat er bei diesem Album danebengegriffen.

Das Genre „House“ erlebt gerade allgemein ein Comeback in der Mainstream-Musik. Wenige Tage nach Drakes Album-Release hat auch die Künstlerin Beyoncé ein Lied veröffentlicht, das von House beeinflusst wurde. Zuvor hatte der kanadische Künstler The Weeknd ein Album veröffentlicht, das ebenfalls durch House beeinflusst wurde.

Wenn weitere Künstler der HipHop/RnB-Musikszene den Beispielen Drakes, Beyoncés und The Weeknds folgen, könnte House eine noch nie dagewesene Plattform bekommen. Dass diese Künstler sich ausgerechnet für House entschieden haben ist nicht verwunderlich, zumal das Genre ein kulturelles Gewicht hat. Es ist in den 70ern im stark segregierten Chicago im Lokal „The Warehouse“ entstanden, das als Zufluchtsort für fast ausschließlich schwarze und lateinamerikanische Schwule galt.

Titelbild:  CHRIS DELMAS / AFP 

Nura Wagner
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5 Kommentare

    • doch, ein Überblick:
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      Burna Boy – Love, Damani
      Conjurer – Páthos
      Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen – Alleine auf Partys – 18 gewöhnliche „Hits“
      Drive-By Truckers – Welcome 2 Club XIII
      Frayle – Skin & Sorrow
      Ghost Woman – Ghost Woman
      Grim104 – Imperium
      Guided By Voices – Tremblers And Goggles By Rank
      Imagine Dragons – Mercury – Acts 1 & 2
      Jochen Distelmeyer – Gefühlte Wahrheiten
      José González – Swing EP (29.06.)
      Klaus Schulze – Deus Arrakis
      Moor Mother – Jazz Codes
      OST – Minions: The Rise of Gru
      Paolo Nutini – Last Night In The Bittersweet
      Renforshort – Dear Amelia
      The Heavy Heavy – Life And Life Only EP
      The Mary Onettes – What I Feel in Some Places EP
      The Wannadies – Västerbotten (B-Seiten-Album)
      Various Artists – Silberland – Kosmische Musik Vol 1 (1972-1986)

      • mir wär da schon auch viel eingefallen.
        auch spannendes aus der österr musikszene.

        einen derart lieblosen artikel über musik (irgendeine) hätt ich in 10 min aus dem ärmel geschüttelt.
        aber ich krieg ja nix zahlt dafür.

        wobei – für derartiges wie da oben sollte niemand bezahlt bekommen.

        • Hier kann ich Ihnen vollinhaltlich zustimmen, das ist wohl nicht das prime Thema von ZZ.
          Sie könnten das besser, davon bin ich überzeugt, vielleicht machen Sie ja auch mal eine Serie über die Österreichische Szene…. 😇 Wäre ein Gewinn für alle, hier und auch für die Künstler.
          Bezahlt zu bekommen bedeutet nicht automatisch Qualität….

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