Mittwoch, April 24, 2024

Arbeitslosengeld ist kein Charity-Bonus – Kommentar

Kommentar

AMS-Chef Johannes Kopf liebäugelt mit einer zweiwöchigen Sperrfrist beim Arbeitslosengeld, für das ÖVP-Superminister Martin Kocher ohnehin schon rigide Verschärfungen plant. Warum das nicht nur schamlos, sondern vor allem gefährlich ist – ein Kommentar.

Anja Melzer

Wien, 4. Juli 2022 | In wenigen Wochen, am 1. September, wird es sich jähren, dass Martin Kocher (ÖVP) eine Reform des Arbeitslosengelds ankündigte, die viele seit langem gefordert hatten. Umso schockierter waren Expertenwelt, Opposition und Gewerkschaften, als sie erkannten, dass seine Vorstellungen kilometerweit von ihren abwichen.

Denn statt einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes von derzeit nur 55 Prozent des letzten Netto-Einkommens auf zumindest eine Rate, die in den meisten europäischen Ländern längst Normalität ist (70 bis 80 Prozent), bastelt und tüftelt Kocher seit Monaten an der Reform herum, wälzt Ideen, fix ist noch nix.

Kocher, inzwischen auch nicht mehr nur Arbeits-, sondern sogar „Superminister“, träumt – so viel ließ er durchsickern – von einem degressiven Modell. Sprich: am Anfang mehr Arbeitslosengeld, dann immer weniger. Manche nennen es liebevoll „Anreize setzen“, andere „Druck ausüben“. Motivation durch Existenzangst, ein brillanter Reformansatz in Zeiten von Pandemien, gut erprobter Kurzarbeit, eklatantem Lehrstellenmangel und rekordverdächtigen Teuerungswellen, darauf wären die meisten tatsächlich wohl eher nicht gekommen.

Kein Geld, keine Versicherung, keine Pensionsvorsorge

Aber vielleicht reicht das noch nicht, vielleicht geht da noch was, dachte sich am Wochenende ein anderer. Das sei ja doch alles ziemlich teuer. Der perfekte Zeitpunkt für AMS-Chef Johannes Kopf, beruflich eigentlich hauptsächlich mit der Vermittlung neuer Chancen für erwerbsarbeitslose Personen befasst, in einem Radio-Interview darüber zu sinnieren, an welchen Stellen man noch sparen könnte. Für eine „interessante Idee“ hielt er auf Nachfrage eine Sperrfrist. Will heißen: „Zwei Wochen oder zehn Tage“, so Kopf, sollten Menschen, die gerade ihren Job verloren haben, in Ruhe, aber hoffentlich hochmotiviert aufs Arbeitslosengeld warten müssen. Und damit übrigens auch auf Arbeitslosenversicherung und Pensionsansprüche gleich mit verzichten. Das hätte „natürlich Effekte“, so der AMS-Chef.

Inspiriert dazu, erklärte er, habe ihn die Kündigungskultur bei Saisonarbeitskräften. In der Tat eine perfide Praxis: Unternehmen sparen sich in Zeiten niedriger, saisonbedingter Auslastung durch „Kündigungen auf Zeit“ die Personalkosten, indem sie sie kurzfristig auf den Staat umwälzen, bis sie wieder Leute brauchen. Die Betroffenen finden sich vor allem in der Gastronomie, im Tourismus, aber auch im Bau – Branchen, die vor allem durch ihre niedrigen Löhne und Gehälter sowie schlechten Arbeitsbedingungen hervorstechen.

Das hinterlistige Märchen vom Fachkräftemangel

Weil das wenig attraktiv klingt, verbreiten Branchenvertreter das viel schöner anmutende Märchen vom „Fachkräftemangel“. Niemand würde sich mehr bewerben, keiner wolle mehr (für wenig Geld) (sehr hart) arbeiten, die Menschen seien arbeitsunwillig und faul geworden. Es wird sich ausgeheult von TV-Talk bis Boulevard-Inserat, die immer gleiche Leier, stets in mitleidsheischender Wehklagerei vorgetragen, damit nur ja niemand durchschaut, worum es eigentlich geht: nämlich um Lohndruck, um die Aufweichung von Arbeitsschutz, um die Zementierung unzumutbarer Arbeitsbedingungen. Arbeit soll auf keinen Fall teurer werden.

Gefährliche, gelebte Praxis

Dank des wachsamen, ideenfreudigen AMS-Chefs – das sei zwischendurch zur Abwechslung positiv gewürdigt – erfährt das Problem, das derart vielschichtigen Schaden verursacht, endlich Aufmerksamkeit: Eines von vier einstellenden Unternehmen setzt auf dieses hierzulande sehr bewährte Kündigungskonzept, hat das Momentum-Institut erhoben. Zusammen verursachen diese Firmen ein Achtel der gesamten Arbeitslosigkeit. Saisonarbeiter verlieren auf diese Weise außerdem fast die Hälfte ihres Einkommens. Zahlen muss das die Allgemeinheit. Gelebte österreichische Praxis also – traditionell auf dem Rücken von Arbeitskräften und Steuerzahlern ausgetragen.

Doch wieso sollen gerade die Leidtragenden dieses Zwischenparkens noch für ihre unverschuldete Kündigung bestraft werden? Gerne vergessen, vor allem in den Reihen der ÖVP: Arbeitslosengeld ist eine Leistung, auf die man Anspruch hat, eine Versicherung, in die man einzahlt – keine Almosen, kein Bettelgeld. Hakt es nicht ganz woanders?

Betriebe müssen zahlen

Daher an dieser Stelle folgende, sehr „interessante Idee“: Die Kosten saisonbedingter Kündigungen sollten vielmehr dorthin umgelenkt werden, wo sie entstehen – nämlich auf die Betriebe. Würden die bei Saison-Kündigungen die ersten „zwei Wochen oder zehn Tage“ oder vielleicht sogar einen ganzen Monat die Kosten für das Arbeitslosengeld selber übernehmen müssen, würde sich der ein oder andere Arbeitgeber die Vertragsauflösung wohl noch einmal gut überlegen.

Wenn das mal kein echter, guter „Anreiz“ wäre, Menschen nicht ständig temporär vor die Tür zu setzen. Oder, ein anderer „spannender“ Vorschlag: Von auffällig häufigen Kurzzeit-Kündigern (das AMS müsste da doch exklusive Einblicke haben) könnten von vornherein höhere Versicherungsbeiträge für ihre Arbeitnehmer eingezogen werden.

Es gäbe einige, nachhaltig wirksame Möglichkeiten, hier einzugreifen. Ein AMS-Chef sollte sich jedenfalls mehr Gedanken über neue Stellen, (Um-)Schulungen und Berufszweige machen als darüber, wie man Krisenverlierer noch mehr gängeln und sich wieder einmal an den Schwächsten vergreifen könnte.

Grassierende Armut

Die Betriebe in die Pflicht zu nehmen, hätte übrigens auch Neben-„Effekte“, „natürlich“: zum Beispiel sicherere Arbeitsplätze, dringend benötigte Green Jobs, weniger Kostenlast für den Staat – und vor allem weniger Armut. Denn Arbeitslosigkeit ist einer der Hauptfaktoren, die Statistik ist erschreckend, wie das SORA-Institut unlängst erhob: Neun von zehn Arbeitslosen gelten als arm.

Diese Entwicklung noch zu verstärken, kann in einer Zeit, in der ein Virus Hunderttausende in die Kurzarbeit zwang, die Inflation in beängstigende Höhen klettert, und die türkis-grüne Regierung nervös erste milliardenschwere Rettungspakete zusammenschnürt, während sie mühevoll fürs „Kostensparen“ die Einführung von Millionärssteuern ignoriert, nicht das Ziel sein. Und darf es in einem Sozialstaat, dessen Regierende zumindest so tun, als würden sie sich selbst noch ernst nehmen, auch nicht.

Titelbild: APA Picturedesk

Anja Melzer
Anja Melzer
Hält sich für die österreichischste Piefke der Welt, redet gerne, sehr viel und vor allem sehr schnell, hegt eine Vorliebe für Mord(s)themen. Stellvertretende Chefredakteurin. Sie twittert unter @mauerfallkind.
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79 Kommentare

  1. Man erinnere sich an den Attensam-Abschaum-Sager …
    Das gibt die Gesinnung der Wirtschaft ganz gut wieder.
    Und dann is ma diesen Menschen letztlich sogar das Einkaufswagerl und den Brucknpfeiler z’neidig.

    #beschaffungskriminalität

  2. I think the ams in austria should not use the illegal KI Orschloucha sondern should listen to tha people what they wanna do for work!!
    Shithole KI! Its not ok what the NWO would fix, not really human right style ya!

  3. Der Herr AMS Chef liebäugelt…
    Meiner Meinung nach, sollte er sich besser Gedanken machen, wie kann man Arbeitslose weiterbilden.
    Mit Kursen, wie bewerbe ich mich richtig, ist es nicht getan.
    Erfahrungsbericht:
    Tochter hat eine 3jährige schulische Ausbildung.
    Trotz Leistungsbereitschaft und willigkeit kein Bedarf.
    AMS vermittelt alle paar Monate einen Kurs “Wie bewerbe ich mich richtig”.
    Nach zwei Jahren, wo wir für jedes Monat 168,-€ als Unterstützung bekamen , fand sie einen Arbeitsplatz.
    Nur so zur Replik, mit 168,- € im Monat musst dich mal ernähren können.
    Der erste Arbeitgeber erkannte ihr Potenzial und ermöglichte ihr die Ausbildung zum Buchhalter und der nächste zum Finnanzbuchhalter.
    Hallo lieber Herr AMS Chef.
    Die Umverteilung der Kosten von Arbeitnehmern zum Arbeitgeber ist wohl nicht das gelbe vom Ei.
    Im Endeffekt zahlt es der Konsument.

    • ‘AMS vermittelt alle paar Monate einen Kurs “Wie bewerbe ich mich richtig”.’

      Wirtschaftszweig AMS-Kursindustrie, dafür san die Arbeitslosen dann gut genug.

  4. Bezahlt wird alles vom Arbeitnehmer, auch die Arbeitgeberbeiträge.
    Der AG rechnet nämlich alle Ausgaben zusammen. Summe(Kosten) / Stunde.
    Vorsicht vor Rufern z.B. AK-Umlage oder SV-Beiträge abzuschaffen oder reduzieren, die wollen euch verarschen. Das behält sich der AG natürlich dann zusätzlich ein. Netto hast dann genausowenig aber keine Leistungen mehr. “Dritte Säule” = Spekulationsgeld.

  5. H A L L O???
    Werte SPÖ und Gewerkschaft!!!
    Das sollte euer Kernthema sein!
    Wo seid ihr?
    Was ist los mit euch!!!
    Wollt ihr keine Stimmen mehr???

    Unfassbar.

    • Die SPÖ braucht keine Kernthemen mehr, die ham jetzt die Pam, die die Wählerstimmen einfährt ohne überhaupt zu wissen, wie ihr die zuteil werden.

      Und Erwerbsarbeitssuchende sind sehr häufig gar ned bei der Gewerkschaft dabei (auch wenn es rabattierte Beiträge während dieser Phase gibt), weil die Leute jeden Groschen 3x umdrehen bevor sie ihn ausgeben.

  6. Dieser Herr war für mich immer sachlich, realistisch und seine Aussagen waren im Sinne der ArbeitnehmerInnen. In letzter Zeit jedoch hat er diesen Pfad verlassen. Legt ihm da etwa jemand die schwarzgrüne Schlinge um, die immer enger wird?

  7. Selbst leben die wie die Maden im Speck und wollen den Leuten, die eh nichts mehr haben, auch noch eine 14-tägige Sperrfrist aufbrummen.

    Schämt Euch!

  8. „Klasse der Nutzlosen wird größtes Problem des 21. Jahrhunderts“

    Seit seinem Weltbestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von 2011 ist Yuval Noah Harari ein vielgefragter Deuter der Gegenwart. Dabei ist der 1976 in Haifa geborene und heute in Jerusalem lehrende Historiker auf dem recht spezialistischen Feld der Militärgeschichte akademisch sozialisiert worden. In seinem jüngsten Buch „Homo Deus. Eine Geschichte von morgen“ (C. H. Beck, 576 S., 24,95 €) wagt sich Harari auf das riskante Gebiet der Futurologie.

    https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/plus164463326/Klasse-der-Nutzlosen-wird-groesstes-Problem-des-21-Jahrhunderts.html

    Da wir uns alles von zionistischen Think Tanks und NGOs mit Verbindungen nach Davos vordenken lassen, werden bald fast alle nutzlose FresserInnen werden.

    WAKE THE F### UP!

  9. Wie werden sich Erwerbsarbeitssuchende verhalten, je länger sie sich in Arbeitslosigkeit befinden und wissen, dass durch das geringer werdende ‘Grundeinkommen’ die Situation schwieriger wird. Sie werden wie kopflose Hendln versuchen a Hackn zu kriegen, dabei wird man sein eigenes Licht unter den Scheffel stellen, einfach nur um dem Arbeitsamt zu entkommen. Und trotz der genannten verzweifelten Bemühungen der Menschen, wird das auf der anderen Seite die Unternehmen aber kaum jucken. Die werden ihr Ding wie gehabt durchziehen. Nur weil den Menschen der Geldhahn vom Arbeitsamt abgedreht wird, wird die Hackn trotzdem ned wie von Zauberhand, den Menschen zuteil werden.

    • Das Arbeitslosengeld hat nichts mit Grundeinkommen zu tun. Arbeitslosengeld wird durch die Arbeitenden finanziert und nicht von diesen Wapplern von Oben herab.

      • !Aus der Sicht eines Erwerbsarbeitssuchenden! ist das ALG oder die NSH ein Einkommen und zwar ein existenzsicherndes Grundeinkommen, sowas wie ein Sockel auf dem deren Leben fußt.
        Und falls nix anderes dazukommt (Sozialhilfe/Mindestsicherung/geringfügiger Verdienst), dann umso mehr. Die Diskussion um Begrifflichkeiten interessieren die Betroffenen in so einer Situation nicht wirklich, denn für sowas ham die eh kaum an Schädel, weil sie ständig fürchten wegen irgendeinen Schaas a Sperre zu kassieren.

    • Im Prinzip will man die Billigsklavenarbeitskräfte aus dem Ausland herankarren, das geht seit 20 Jahren so und hat nach der Baubranche, der Gastronomie und den Pflegekräften mit dieser Regierung endgültig die gesamte Arbeitswelt in Österreich erreicht.

      • Mi würds ned wundern wenn eines Tages die Nadel genau in die entgegengesetzte Richtung zeigt und wir ausrücken müssen um irgendwo Billiglohnabhängige zu sein …

        • Das könnte der übernächste Schritt sein, dass das AMS nach Bratislava vermittelt, ein Sideletter ist ja schnell abgefasst… Wiener werden vom AMS bereits massiv bedrängt einzuwilligen, in ganz Ö herumgeschickt zu werden. Der nächste Schritt ist zumindest, dass unsere Gehälter an den Durchschnittsverdienst der Bulgaren, Rumänen usw angepasst werden, was bei Berufseinsteigern eh schon erfolgt.

  10. Noch so ein Vorschlag von Kocher und der ist bald ein Kandidat für permanenten Personenschutz. So werden Aufstände und Revolutionen gemacht.

    • Ned nur dem Kocher gefällt das so gut, nein, es gesellen sich immer mehr dazu

      Kogler
      Mahrer
      Kopf

  11. Krummes Gemüse essen – Tipp kostet Steuerzahler 2 Mio. (Gewessler Ministerium)
    DAS hat doch Priorität-pfeif auf Arbeitslose! Ihr Politiker-Flaschen!

  12. Beide kannst nicht ernst nehmen, Glatzkopf Kocher kann sich nicht mal eine gescheite Frisur leisten wie der Hanger Dodel 😅🤣, der macht lieber Pics von der grausligen Edstadlerin!!

  13. Jänner 2022: AMS-Vorstand Johannes Kopf sieht für heuer “sensationelle Prognosen” für den Arbeitsmarkt: “Sie versprechen fünf Prozent Wirtschaftswachstum – das ist wie in den Siebzigern. 2022 wird das Jahr der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. (EIN ECHTER EXPERTE)

    • Ah so a Pech, da hat der Kopf weniger ‘Spielsachen’ – denn die san ja in der Pension.

        • Ja aber die die in Pension san, werden bestimmt ned wieder fürn Kopf rekrutiert …

          • Außer du kannst von dieser Pension nicht mehr leben. Die Övp und Fpö sind die größten Volks-Schädlinge. Eh wurscht, wir haben ja so viele Ministerien das am Ende keiner Verantwortung übernehmen muss.

          • ‘Außer du kannst von dieser Pension nicht mehr leben’

            Auch dann werden die nimmer rekrutiert und müssen daher auch nicht zum Arbeitsamt.

  14. DAS ist wichtig: (Kurier.at)
    AMS-Chef Johannes Kopf: “Tanzen ist wie guter Sex”
    Der Chef des Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) gibt als Labour MC hin und wieder den Discjockey. Ein Gespräch über Musikwünsche und offene DJ-Stellen.

    • ‘AMS-Chef Johannes Kopf: “Tanzen ist wie guter Sex” ‘

      Daher weht der Wind …
      Des is die Grundlage die den MEGA-COCKer und den Kopf (im Geiste) vereint

    • Wie alt ist dieser Kopf? Hat er das wirklich gesagt? Na ja, ich denke das Tanzen im gegebenen Fall zum Teil eine plausible Erklärung sein kann für Selbstbefriedigung.

  15. Passt Herr Kopf-zündeln sie weiter-es wird euch so um die Ohren fliegen im Herbst!
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger auf eine lang anhaltende Krise eingeschworen, die es gemeinsam anzupacken gilt. “Die aktuelle Krise wird nicht in wenigen Monaten vorübergehen”, sagte er am Montag nach dem Auftaktgespräch zur konzertierten Aktion im Kanzleramt mit Blick auf die hohe Inflation und die angespannte deutsche Wirtschaft. Diese Lage werde sich “auf absehbare Zeit nicht ändern”.

  16. Nasse Fetzen! Erstmals in der Geschichte des Projektes “Le+O” kommt es zu einem vorübergehenden Aufnahmestopp. Gründe sind die hohe Nachfrage und zu wenig Spenden.
    (Sozialmärkte)

    • Es wurde bereits vermeldet, dass Sozialmärkte auch schon pleite gingen …

  17. Meiner Meinung nach ist das was dieser Herr Kopf hier vorgeschlagen hat, vor allem im aktuellen Kontext gesehen, eine Aufforderung zur Verletzung der Grund- und Menschenrechte, aber auch ein schweres Faul an der Menschenwürde

    • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger auf eine lang anhaltende Krise eingeschworen, die es gemeinsam anzupacken gilt. “Die aktuelle Krise wird nicht in wenigen Monaten vorübergehen”, sagte er am Montag nach dem Auftaktgespräch zur konzertierten Aktion im Kanzleramt mit Blick auf die hohe Inflation und die angespannte deutsche Wirtschaft. Diese Lage werde sich “auf absehbare Zeit nicht ändern”.

      • Immer weiter und immer mehr Öl in das Angstfeuer gießen, aber immer ohne konkret zu werden, oder werden zu müssen und ohne einem Perspektivchen wie es weitergeht und wie WIR weitertun können/dürfen und was die Politik konkret vorhat mit immer noch größerer Mystifizierung?
        Auch solche Ansagen sind für mich bereits Grund- und Menschenrechtsverletzungen

  18. Der Kocher und der Kopf sollen nur mit ihren bescheidenen Ideen an die Öffentlichkeit gehen. Die Ziele, die sie verfolgen, nämlich noch weiter das Volk zu knechten, wird in dieser Zeit nicht mehr gelingen. Die zwei Herren werden bei den nächsten Wahlen, die jetzt bald folgen werden, seeehr still werden. Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit in Österreich – Ich bin für einen Kündigungsschutz, gerechte Entlohnung über den Kollektivvertrag und eine 4 Tage-Woche. Man wird doch noch träumen dürfen! 😀

  19. Weshalb wird nicht einfach die Wiedereinführung der Auflösungsabgabe verlangt – und wenn diese ca. einem Monatslohn entspricht, dann hört sich das Zwischenparken der Arbeitskräfte auf!

    • War ja mit €131,-/Person bis Ende 2019 auch eher ein lächerlicher Betrag, aber immerhin.
      Und wenn man sich dann die Argumentation vom Kopf noch mal durchliest, dass 25000 Menschen zwischengeparkt dann zwar was zusammen, aber bestimmt ned so viel, dass es Unternehmer schmerzen würde

      • … dass 25000 Menschen zwischengeparkt wurden dann kommt zwar was zusammen …

        hätts heißen sollen.

  20. Haben die Herren Kopf und Kocher eigentlich Personenschutz wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegen?
    Frage für einen Freund…

    • Wieso Öffentlichkeit? Der Personenschutz ist doch für Umtrunk in der Privatwohnung zuständig…..

  21. Teil 3

    Das Sozialamt arbeitet in der selben Schiene, Bestätigungen bringen manchmal 2 bis 3 im Monat, dann kommt das Geld immer unterschiedlich auf ihr Konto, dann wieder kommt das Geld gar nicht oder erst am Monatsende auf ihr Konto weil eine Bestätigung angeblich falsch ausgefüllt wurde usw. usw.

    Meine Tochter hat sich das mal durchgerechnet wenn sie den Job hinschmeißen würde und einfach daheim bleibt und vom AMS bzw. von der Mindestsicherung leben würde, dann würden ihr um die € 350,- mehr bleiben. Aber sie macht ihren Job gerne und will arbeiten und nicht daheim sitzen. Mir tun die jungen Menschen leid was die alles mitmachen müssen.

    • Das Sozialamt ist die Krönung an Niederträchtigkeit.
      Ist wohl das schlimmste was einem Menschen zum Verhängnis werden kann.

  22. Teil 2
    Meine Tochter 31 Jahre alt 2 Kinder 7 und 9 Jahre alt alleinerziehend Beruf Tischlerin -arbeit Teilzeit als Wohnungsberaterin wegen der Kinder. Lohn dafür € 800,- netto + Aufzahlung vom Sozialamt zur Mindestsicherung + Alimente + Kindergeld vom Stadt. Sind dann so zirka € 1.900,-

    Miete € 600,- Strom 150,- Nachmittagsbetreuung für 2 Kinder bis 15 Uhr € 300,- wird derzeit vom AMS bezahlt läuft aber bald aus, dann muss sie alles selber bezahlen. Ab 15 Uhr übernehmen meine Frau und ich die Aufsicht der Kinder. Die Zugkarte muss sie auch bezahlen, das sind € 100,- im Monat, sie hat kein Auto.

    Dafür dass meine Tochter vom AMS derzeit noch die Kosten der Nachmittagsbetreuung übernimmt wird sie vom AMS regelmäßig schikaniert sie soll sich doch einen Vollzeit Job zu suchen, wer auf Ihre Kinder aufpasst ist dem AMS egal. Und sie muss jedem Monat Bestätigungen vorlegen wann und wie oft Ihre Kinder in der Nachmittagsbetreuung sind obwohl die Zeiten immer gleich sind.

  23. Und dann gäbs noch die wählerischen Unternehmen.
    Die vermitteln den gestrandeten Menschen (betrifft besonders die langzeitlosen Erwerbsarbeitssuchenden) nämlich ausnahmslos, dass es ohne sie geht, dass sie in der wunderbaren Welt des Baraberns nicht mehr benötigt werden.
    Und vom Arbeitsministerium abwärts weiß man das auch.
    Weiters weiß man vom Arbeitsministerium abwärts auch, dass sie nichts dagegen tun können.
    Is Einzige wozu die imstande sind, ist, den Menschen (also den Erwerbsarbeitssuchenden) die es betrifft das weitere Leben zu verunmöglichen.

  24. Teil 1
    Zwei Beispiele aus dem Leben, ich bin 61 Jahre alt seit einiger Zeit Arbeitslos bekomme € 1011,- Notstandsgeld, habe immer viel und gerne gearbeitet als Angestellter in der Privatwirtschaft, dann über Nacht die Kündigung erhalten.

    Umschulung bzw. Unterstützung vom AMS Fehlanzeige, zu alt, zu teuer usw. usw. Meine Monatlichen Fixkosten sind: € 380,- Miete, € 120,- Strom zusammen € 500,- Anteilig sind das um die 50% vom Einkommen, den Rest kann sich jeder denken wie es ausschaut beim Einkauf usw. Dann kommen noch € 70,- Autoversicherung , € 10,- Haushaltsversicherung, Spritkosten und andere kleinere Fixkosten dazu. Zum leben habe ich so zirka € 350,- für Essen und Kleidung usw.

    • Addendum Fixkosten: Hams die Teuerungen schon aufgebrummt bekommen, wenn ned wird der Finanzrahmen ja nochmals enger.

      • na ja es wird immer enger, war vor kurzen bei der ak und hatte ein sehr nettes gespräch und der berater sagte was sich derzeit abspielt bei ihnen ist ein wahnsinn, die leute können den strom und das gas nicht mehr bezahlen und es werden jeden tag mehr die vorstellig werden bei ihm…

        • ‘9 von 10 Erwerbsarbeitssuchenden leben unter Armutsgrenze (€1200,-) also einem Taggeld-Anspruch von weniger als €40,-
          Von diesen 90 Prozent muss eine satte Mehrheit mit weniger als €30,- pro Tag auskommen …’
          Des waren die Erhebungen bevor alles noch zusätzlich von der Teuerung aufgfressen wurde, d.h die Armutsgrenze wurde durch die Teuerung zwangsläufig nach unten verschoben.
          Und ausgerechnet dann bilden die sich vom Arbeitsministerium abwärts ein den Betreffenden, noch ärger in die Parade zu fahren.
          Gut möglich, dass dann die Menschen nicht mehr zur AK pilgern, sondern ganz anders auffahren werden.

  25. Da rennans zerscht herum, die von der Regierung, wie die hochnasadn Edelleute und gaukeln sowas wie ein soziales Gewissen vor, ‘da, schauts her, wir lassen niemanden zurück …’, geben den Leuten Einmal-milde-Gaben, geben ihnen Gutscheine, die, wie sich gerade herausstellt sogar manches Mal gar ned eingelöst werden können und im nächsten Augenblick, kriagn die gleichn Leit an Tritt, dass vom Abgrund verschlungen werden.

  26. Des bissl Netsch des wer kriegt wenn er hacknstad wird, ist kein der Würde angemessenes Arbeitslosengeld, es ist auch kein Charity Bonus, mit dem man dann bequem in der sozialen Hängematte die Tage stehlen kann, nein.
    Des bissl Netsch, des wer kriegt wenn er hacknstad wird, ist zu wenig zum Leben und zum Sterben zu viel, vielmehr handelt es sich bei dem bissl Netsch um nicht mehr und nicht weniger als um ein Leckerlie, für das dann eine/r beim Arbeitsamt brav Männchen machen darf.

  27. Es ist vielleicht noch nicht bis zur ÖVP vorgedrungen, aber das Arbeitslosengeld ist kein Almosen und auch kein Geschenk sondern eine Versicherungsleistung, welche verhindern soll, daß der/die Bertroffene nach einem Jobverlust in die Armut abrutscht.

  28. Wenn die Regierung glaubt sie muss ausgerechnet nun den sozialen Frieden endgültig aufs Spiel setzen, dann würd ich mir wünschen dass sich die Mafia dieser Menschen annimmt – eine gängie (Geschäfts)Praxis die zB in Brasilien (in den Slums von Rio) gelebt wird.
    Die Leute werden von der Mafia mit dem notwenigsten versorgt, weil der Staat dafür ned aufkommt.
    Im Gegenzug hat der Staat bei diesen Menschen in Gogosch.

  29. Echt ein Hit, während sich die Buden in den verschiedenen Branchen ein goldenes Näschen verdienen, kommt zum Sparen hingegen nur eins in Frage, Erwerbsarbeitssuchende über die Klippe springen lassen.

    Die Kürzung des ALG ist einfach nur einfallslos, hinterfotzig und feig und ist ein kontraproduktiver, populistischer Vorwand – so wie die vom RH zuletzt kritisierte Zusammenlegung der Gesunden(Kranken)kassen.

  30. Ein Sozialstaat ist ja was positives. Seit Jahrzehnten wird jedoch die Gegenleistung immer geringer.

    In Kontext der verschlechterten Versicherungsleistung werfe ich seit Jahren die Überlegung: Abschaffung der Zwangs SV Beiträge in den den Diskussionsraum.
    Was mir auffällt ist, dass diese Überlegung anfangs als Spinnerei abgetan worden ist, jetzt ist der Gegenwind sehr schwach geworden. Ich höre hier eher Ängste raus. Nicht jeder will bzw. kann Selbstbestimmt Leben.

    Ich glaube auch die ÖVP will die Gesellschaft dahin zwingen. (Diese Selbstreflexion ist schon vorhanden.)

    Meine Betriebswirtschaftliche Sicht: Es gibt einen DN und einen DG Anteil zum SV Beitrag.

    Wenn man als junger Mensch nur den SV DN Anteil bis zum 50. Lebensjahr alles spart und ordentlich veranlagt kommen Millionenbeträge raus.

    • Spätestens wenn man ALG bezieht (kein 13tes kein 14tes, nur eine entsprechende Berücksichtigung bei der BMGL fürs ALG, was des Kraut bestimmt ned fett macht) kommen solche Fragen auf (obwohl man beim 13ten und 14ten die Abgaben zur SV sehr wohl leistet) und zwar zurecht.

      • Danke. Sehr gut auf den Punkt gebracht. Jeder der kurz Mal Arbeitssuchend war kennt es: Die massiven Probleme mit dem Amt und lächerlich niedriger ALG Bezug. Auf der anderen Seite würde man übergehen vor lauter Kohle.

        Übergangslösung für die ältere Generation und Nischenlösung für jene die aus dem Raster fallen. Bedingungsloses Grundeinkommen?

        • ‘Bedingungsloses Grundeinkommen’

          Es würde den arbeitenden Menschen eine bessere (Verhandlungs)grundlage bieten (den hat man beim ALG/NSH ned zwangsläufig), wenn sich wer entschließt nicht aufs Arbeiten verzichten zu wollen. Und dieser Aspekt allein schon ist den Wirtschaftstreibenden ein Dorn im Auge, denn es kann ja ned sein, dass ein Arbeitnehmer dem potenziellen DG diktiert wo es langgeht – daher sträuben sich viele, aus der Richtung kommend, gegen ein BGE.

  31. ‘Doch wieso sollen gerade die Leidtragenden dieses Zwischenparkens noch für ihre unverschuldete Kündigung bestraft werden?’

    Weils wie so oft für den Arbeitgeber billiger wurde – zuletzt am 1.1.2020 da entfiel nämlich die Auflösungsabgabe.

  32. Und daher braucht ein Sozialstaat eine echte Volksvertretung und keine als Regierung getarnte neoliberale Konzernleitung aus der Großwirtschaft. Die haben nur eines im “Kopf”. Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s nur der Wirtschaft gut…..

  33. Das ist einfach ein Schritt Richtung Sklaverei. Sorry, das ist nicht anders zu formulieren. Kündigungen sollen dem Dienstnehmer so schwer wie möglich gemacht werden. Miese Arbeitsbedingungen dem Unternehmer….erleichtert werden.

    Was für ein Riesensch**** und was für ein Riesena***, der Kopf und der Kocher sowieso!!!

    “NEUWAHLEN!!!”

  34. Ich würde nur zu gerne wissen, welchen Anreiz die Wirtschaft setzt damit sich der Kopf so derartig daneben benimmt. Mir drängen sich da automatisch folgende Fragen auf. Wird der Kopf von denen bestochen? Wird die ÖVP von denen bestochen und setzt den Kopf unter Druck? Wird der Kopf von der ÖVP bestochen z.B. mit einem lukrativen zukünftigen Karriereschritt? Für mich sind da einige Fragen offen und man sollte sich dringend darum kümmern sie zu klären wenn der Herr Kopf nicht in den Verdacht kommen soll, korrupt zu sein. Sind alles Mutmaßungen meinerseits und selbstverständlich hat der Herr Kopf eine blütenreine Weste. Aber Gedanken wird man sich ja noch machen dürfen was in den Mann gefahren ist. Aber vielleicht ist es ja wirklich blos Unfähigkeit.

  35. Kopf und Kocher gehören sofort entlassen. Beide völlig unfähig und für den sozialen Frieden brandgefährlich.

    • Die ganze reGIERung gehört sofort entlassen !

      TürkisGrün vertritt viele Interesse, aber nicht die der arbeitenden (bzw arbeitslosen) Bevölkerung.

  36. warum sollten die üblen praktiken von jenen arbeitgebern, die auf kosten der allgemeinheit die eigenen betriebskosten senken, in zukunft für schlechtere bedingungen für echte arbeitslos gewordene sorgen?

    wenn dem herrn kopf da nix anderes einfällt, wär es an der zeit sich einen neuen job zu suchen.

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