Neue Studie zeigt:
Egal, ob eine unerwartete Autoreparatur oder ein einfacher Kinobesuch – eine neue Studie zeigt, dass immer mehr Menschen in Österreich sich unerwartete Ausgaben oder kleine Wünsche nicht mehr leisten können. Auch die Zahl derer, die nicht einmal mehr ihre Grundbedürfnisse decken können, ist hoch wie nie.
Wien, 06. Juli 2022 | Dass die Einkommenssituation bei immer mehr Österreichern angespannt ist, zeigt nun auch eine neue Studie der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums. Die Studie „So geht‘s uns heute“ beleutet die sozialen Folgen der Corona-Krise, für diese wurden im 1. Quartal 2022 über 3.500 Personen im Alter zwischen 16 und 69 in Österreich befragt.
Die Untersuchung zeigt erhebliche soziale Auswirkungen der Pandemie und der Inflation. Besonders stark betroffen von den Folgen sind weiterhin Erwerbsarbeitslose, Hilfsarbeiter, Alleinerziehende und Mehr-Kind-Familien. Über zwei Millionen Menschen (35 Prozent) waren demnach im vergangenen Jahr von Einkommensverlusten betroffen. Jeder Fünfte nannte dabei die Inflation als Ursache. Über 800.000 hatten Schwierigkeiten, die laufenden Ausgaben zu decken.
Fast 500.000 Leute können sich nicht angemessen ernähren
Der Anteil der Menschen, die Schwierigkeiten haben, notwendige Dinge des täglichen Bedarfs zu finanzieren, hat im Laufe des Jahres 2021 und im Vergleich zum Vor-Krisen-Niveau stark zugenommen. Die Studie zeigt, dass es sich 1,7 Millionen Menschen in Österreich aktuell nicht leisten können, unerwartete Ausgaben von 1.300 Euro zu begleichen. Über 770.000 Menschen können sich nicht einmal kleine Wünsche wie einen Kinobesuch erfüllen. 383.000 Menschen haben nicht genug finanzielle Mittel, um ihre Wohnung in der kalten Jahreszeit ausreichend warm zu halten. 476.000 Menschen können sich aus finanziellen Gründen nicht angemessen ernähren.
Wohnkosten zunehmend Problem
Die Studie zeigt außerdem, dass die Wohnkosten aktuell für 820.000 Menschen eine schwere finanzielle Belastung darstellen. 860.000 Personen rechnen in den kommenden drei Monaten mit Zahlungsschwierigkeiten beim Begleichen ihrer Wohnkosten. Im letzten Quartal 2021 lag diese Zahl noch bei 750.000. Gestiegen ist auch die Zahl der Personen mit einem Zahlungsrückstand bei Miete, Wohnnebenkosten, Betriebskosten oder Kreditraten. In der Gruppe der Arbeitslosen ist fast ein Drittel im Zahlungsverzug.
(mst)
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