Freitag, April 19, 2024

Zurück zum Start: Österreichs Treibhausgas-Emissionen steigen wieder

Zurück zum Start

Nach einem Emissions-Rückgang im Lockdown-Jahr 2020 hat Österreich 2021 wieder deutlich mehr Treibhausgase ausgestoßen. Experten kritisieren die Politik und fordern gesetzlich verankerte Maßnahmen.

Graz, 08. Juli 2022 | Österreich macht Rückschritte in Sachen Klimaschutz. Das geht aus einer Berechnung des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz hervor. Nach einem erfreulichen Treibhausgas-Rückgang 2020, im Jahr der großen Lockdowns, sind die Emissionen im Folgejahr wieder um etwa 6,5 Prozent gestiegen.

2021 hat Österreich damit so viel Treibhausgase produziert wie zuletzt 1990, dem Jahr, das als Ausgangsbasis für die Klimaschutz-Ziele dient. “Die gesamte Umstellung bis zur Klimaneutralität 2040 liegt noch vor uns”, sagte Gottfried Kirchengast vom Wegener Center am Freitag im “Ö1”-Morgenjournal. Die Berechnung stützt sich auf die für 2021 publizierten Daten zum EU-Emissionshandel (EU-ETS).

Meiste Emissionen durch Verkehr

Verantwortlich für den Anstieg der Treibhausgas-Emissionen ist laut Wegener Center primär, dass fossile Energieträger wieder vermehrt zum Einsatz kommen. Neben Industrie und Haushalt stammen die höchsten Emissionen nach wie vor aus dem Verkehr. “Da waren wir säumig, systematische Maßnahmen zu setzen”, sagte Kirchengast dazu. Hier müssten demnach die radikalsten Maßnahmen ergriffen werden, um die Klimaziele zu erreichen.

In der Landwirtschaft stagnieren die Treibhausgasemissionen seit 2005 weitgehend, auch dort müssen laut Bericht „substanzielle Verminderungsmaßnahmen“ ergriffen werden. Stetig verringert haben sich indes die Emissionen in der Abfallwirtschaft. Wird dort noch etwas disziplinierter vorgegangen, dürften die notwendigen Reduktionen bis 2030 erreicht werden. Außerdem empfehlen die Wissenschaftler, in der Land- und Forstwirtschaft nachhaltige Kohlenstoffspeicher aufzubauen – etwa durch Humusaufbau auf Feldern.

„Klare Emissionsabbauziele gesetzlich verankern“

Im Herbst 2019 hatten Wissenschaftler den Nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich vorgestellt. Über 70 Experten hatten Strategien erarbeitet, mit denen Österreich die Pariser Klimaziele erreichen kann. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, muss Österreich demnach seine Emissionen bis 2040 um mindestens 90 bis 95 Prozent reduzieren.

Damit das gelingt, braucht es laut Wegener Center „klare Emissionsabbauziele“, die auch gesetzlich verankert werden sollten. Kirchengast kritisierte, dass allerdings die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen kein gemeinsames Anliegen der österreichischen Bundesregierung sei und die gesetzlichen Rahmenbedingungen bislang fehlen.

(pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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13 Kommentare

  1. österreich ist halt des trottlkind was glaubt es is der coolste

    wir scheissen auf die anderen

  2. ÖVP/Grün in Tirol dafür: Für die Zusammenlegung der Skigebiete des Pitztaler und Ötztaler Gletschers soll ein Berggipfel gesprengt werden. Eine Bürgerinitiative macht sich stark dagegen.

  3. Übrigens von der Logik her wieder so ein Schwachsinniger Artikel.

    2020 habens die Leute ja alle eingesperrt.
    Im 1. HJ 2020 bin ich mehrmals zwischen Graz und Wien gependelt. Autobahn vollkommen Autofrei. Ich war auch oftmals der einzige Fahrgast in der kompletten U-Bahn.

    Daher Logisch das im Jahr 2021 wieder mehr Co2 Austoß war. Kann man dieses Thema nicht mal in einer intelligenten Form vermitteln und bitte mit Logik argumentieren?

  4. Der Gesamtanteil an CO2 Ausstoß von Österreich in der Welt liegt bei 0,1 Prozent.
    Obwohl man etwas dagegen tun muss, soll man das wenigstens ernstlich und nachhaltig machen.
    Das mit dem Bäume pflanzen (und nicht immer noch mehr wie die letzten Jahre schon fällen) aber vor allem mit dem Humusbodenproduzieren wären wahrlich gute Ansätze. Aber obwohl hier Niemand dagegen sein kann und alle auch noch sonst mächtig davon profitieren würden, passiert nichs Substantielles. Schade um diese hier verplemptert Lebenszeit…

    Seit meiner Kindheit habe ich immer wieder gehört, dass der Juli der wärmste Monat im Jahr wäre und das bisher auch geglaubt und so gesehen.
    Mindestens die letzen drei Jahre könnte ich das aber nie und nimmer unterschreiben…
    Die Wetterverkäufer werden schon langsam richtig rot wenn sie uns die nächste Kaltwelle mit dem warmen Wetter danach in einem Rythmus von durchschnittlich 3 bis 5 Tage ständig weiter dazu verkaufen müssen…

  5. Der viertgrößte Autobauer der Welt warnt vom Zusammenbruch des E-Automarkts. Vorher hatte Renault-Chef sich an die Öffentlichkeit gewandt: „Kaufen Sie sich kein Elektroauto.“ Ebenfalls warnte der Opel-Chef vor dem E-Auto.

    Laut der Frankfurter Allgemeinen warnt der Renault-Chef, Luca De Meo, Käufer von Elektroautos mit deutlichen Worten: „Wenn Sie keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden, kaufen Sie sich kein Elek­troauto.“ Denn: Das Laden von E-Autos ist immens teuer.

    • Immer diese Behauptungen mit dem Ziel der Stimmungsmache gegen den Klimaschutz.
      Wann warnte Luca de Meo vor dem Zusammenbruch des E-Automarkts? Welche Öffentlichkeit? Bei der FAZ findet man nix und auch bei Google steht kein Statement dazu.

      • Börsentechnisch verfolge ich diese Thematik.
        In der.oben ausgeführten Konstelation wurde dass in dieser Form nicht exakt so gesagt. Zusammengefasst könnte man es jedoch auch so auslegen.
        Luca de Meo ist 100% auf der E Auto Schiene. Jedoch hat er geäußert das E Autos nicht für jeden sinnvoll sind. Ländlicher Bereich, Weitstreckenfahrer, usw …
        -> wegen seinen Elektrokurs sollte man den Kauf von Renault Aktien sehr sehr gut überdenken.

        Zum Zusammenbruch: E-Autos sind bei der Anschaffung ohne staatliche Förderung ca. 10.000€ aufwärt, je nach Model, teurer als die Normalversion. Momentan gibts auch eine massive Inflation und in vielen Europäischen Ländern gibts keine ordentliche Gehaltsanpassung. Folgt man diesen Trend sind die teuren E Fahrzeuge für den Mittelstand nicht mehr leisbar. Dies führt zum Zusammbruchs des E Mobilitätsmarktes. -> so die Theorie bzw. Meinung dazu.

        Wieso Sie Online dazu nichts finden, weiß ich nicht. Ist vlt. nur ein Brancheninsiderthema bzw. Börsenthema. Kann mir auch Vorstellen dass wirtschaftliche Realität nicht in der Mainstreamagenda wirklich hinein passen.

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