Mittwoch, April 24, 2024

Krönung von Kaufhaus Österreich: Neue Inseratencausa?

Das ist eine Unterüberschrift

NEOS äußerten im U-Ausschuss den Verdacht, dass es Abmachungen mit der “Kronen Zeitung” zu Schramböcks Kaufhaus Österreich gab. Die Ex-Ministerin kann damit nichts anfangen.

Wien, 14. Juli 2022 | Im Gegensatz zum ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss scheint es keine Sommerpause für Skandale rund um die ÖVP selbst zu geben – zumindest nicht, wenn es nach den NEOS geht.

Am letzten Tag des U-Ausschusses vor dem Sommer war die ehemalige Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) als Auskunftsperson geladen.

NEOS begannen die Befragung, indem sie eine neue mutmaßliche Inseratencausa, diesmal rund um die “Kronen Zeitung” und Schramböcks gescheitertes Projekt Kaufhaus Österreich, in den Raum stellten.

“Connection Krone”

Sie beziehen sich auf das E-Mail eines Pressesprechers der Ex-Ministerin an einen anderen. Darin soll dieser geschrieben haben, dass er Kontakt mit der “Krone” habe. Er sprach von einer “Connection Krone redaktionell Verkauf” betreffend Kaufhaus Österreich.

Krone-Herausgeber und Chefredakteur Christoph Dichand selbst soll laut dem Mail “großes Interesse” gehabt haben. Weiters müsse man dann “mit Schaltungen nachgehen”. Die Antwort darauf soll gewesen sein, man solle mit der “Krone” reden, wenn das “Paket” mit der Wirtschaftskammer geschnürt worden sei.

Schramböck kann mit Vorwurf nichts anfangen

Was sei mit der “Connection Krone redaktionell Verkauf” gemeint? “Kann damit gemeint sein, dass auf redaktionelle Artikel Inserate folgen?”, fragte NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper.

Schramböck hatte dazu keine Wahrnehmungen. Sie kenne es nicht und sehe in diesem Mail nur, dass hier jemand kommuniziere und es sei ja “gut, wenn hier eine Führungskraft in Kommunikation mit einer anderen ist.”

Auf Nachfrage von ZackZack schickte die “Krone” folgendes Statement: Wir können für die „Kronen Zeitung“ ausschließen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem „Interesse an einer möglichen Geschichte“ und Anzeigenschaltungen gibt. „Unabhängigkeit“ ist einer der wichtigsten Werte der „Krone“ und von Beginn an im Redaktionsstatut verankert. Wie Sie wissen, ist durch das Konstrukt der Mediaprint die redaktionelle Verantwortung (Krone-Verlag) und der Werbemarkt-Verkauf (Mediaprint) auch firmenmäßig getrennt.

Titelseite und Inserate

Das E-Mail ist auf 20. Oktober 2020 datiert. NEOS weisen daraufhin, dass es am 1. Dezember 2020 in der “Krone” eine Titelseite zu Kaufhaus Österreich gab. Der schmeichelhafte Titel: “Österreich trotzt Online-Riesen!” Inserate von Schramböcks Ministerium gab es in der “Krone” knappe zwei Wochen später.

Krisper fragte spezifisch nach dem Informationsgehalt eines Inserats, auf dem eine Frau in Arbeitskleidung auf einen Bildschirm zeigt. Das Bild ist mit dem Schriftzug: “Digitalisierung bringt Wachstum und Arbeitsplätze” versehen. Darunter folgte ein kurzer Text, der zusammengefasst sagt, dass Digitalisierung zusätzliche Jobs schaffe und Investition in Digitalisierung gut für die Wirtschaft sei.

Schramböck sagte, sie sei nicht in die Erstellung von Werbesujets eingebunden gewesen, für sie zeige das Inserat aber Frauen in technischen Berufen als Vorbild. Sie finde das gut, dass das Team das so gemacht habe.

(sm)

Edit: Am 15. Juli 2022 wurde der Artikel um das Statement der “Kronen Zeitung” ergänzt.

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

24 Kommentare

  1. Kurz bevor das digitale Kaufhaus Momentum aufbauen konnte, wurde es mutwillig in den Dreck gezogen. Wieso eigentlich, wegen der Suchfunktion? Man konnte sich sehr gut durch das Kaufhaus klicken, war ja das Konzept, Stichwort “Flanieren”. Das österreichische Amazon können wir nun vergessen, danke an alle Suderanten!

    • steckt hinter dem nick “niewieder…” der Harald Mahrer oder gra die Ramschböck, denn anders ist der blödsinn nicht zu verstehen, oder es fehlt einfach “sarc off” am ende

  2. Ehrlich
    Möchtet ihr allen ernstes!!! 120 Stunden für die Hendlficker arbeiten?
    OK
    Willst du für die ÖVP 120 Stunden für eine Partei arbeiten und nur 60 Stunden gezahlt bekommen?
    Mach das!

  3. Ich freu mich schon, wenn die ÖVP Kleinpartei ist! Da stecken sich viele die Taschen mit Steuergeldern voll, und keiner weiß was oder kann sich erinnern!!!

  4. Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist die Beliebteste im ganzen Land?
    Du liebe Margarete bist die Beliebteste Politikerin im Land, aber nur so lang du nicht mehr aufhörst das Spieglein zu befragen…

  5. Schramböck kann mit Vorwurf nichts anfangen…

    Das ist die die 19 mal mit teure Umfragen Abfragen liess wie beliebt sie sei….sie meinte es sei normal wisse aber nicht wer es in auftrag gab….

  6. Frau Schramböck, ein Therapeut hätte Ihnen, gegen Ihre Minderwertigkeitskomplexe, besser und günstiger, vor allem für uns Steuerzahler, helfen können.

  7. Eine Ministerin, die sich nicht zeigen lässt, mit welchen Werbesujets man für ihr Ministerium in der auflagensträrksten Zeitung Österreichs mit dem teuersten Inseratentarif wirbt?

    Da lachen ja die Hühner.

  8. Gibt es hier zufällig einen Dienstnehmer-freundlichen Arbeitsrechtler (gibt nämlich auch Dienstgeber-freundliche), der folgende Frage beantworten kann: Kann man sich als MitarbeiterIn bei irgend einer Stelle offiziell beschweren, wenn der “Quotenmensch” strohdumm, unfähig, entweder geistig oder sonstwie abwesend ist und lediglich aus parteipolitischen Gründen die Vorgesetztenposition einnimmt, der er/sie in keinster Weise gewachsen ist. Da muss es doch eine Sch(m)erzgrenze geben!

  9. “Charakterlos und lenkbar”, das waren die Kriterien, nach welchen sich Schüssels Marionette ihre Minister und Ministerinnen aussuchte. Und die Schramböckin entsprach zu einhundert Prozent. Nun ist sie gottlob Geschichte, so wie auch viele andere des unseligen Packs. Wäre bloß der Schoß nicht noch immer fruchtbar, aus dem das alles gekrochen kam…

  10. Die Frau scheint im Dauerwachkomma zu sein, wie dié gesamte ÖVP Brut zu der es Untersuchungen gibt. Aber es kommt der Tag (Wahltag) an dem diese Brut sehr schmerzhaft aufwachen wird.

  11. “Schramböck hatte dazu keine Wahrnehmungen”. Ich fürchte, daß sie auch sonst nicht viel wahrgenommen hat.

    • hat denn irgendwer von der Beidlpartie zu irgendwas eine Wahrnehmung? die leiden doch alle trotz ( teilweise ) jungem Alter an schwerer Demenz

  12. ich bin mir grad nicht sicher, wer von all den “steuerbaren” türkisen frauen die grössere niete war bzw. ist.

    das ist wirklich ein beinharter kampf
    die schrammböck
    die köstinger
    die raab
    die tanner
    die aschbacher
    die sachslehner
    die plakolm

    und ich bin alles andere als frauenfeindlich.
    im gegenteil – man könnt schon fast sagen, ich bin ein feminist (wird meine tochter bestätigen).

    diese geballte inkompetenz die sich da zeigt, kann kein zufall sein, sondern da muss bei der personalpolitik der övp irgendwer regie führen.
    gibts gar ned anders.

    • ‘daccord! Ist ganz einfach: In konservativer Weltsicht kann damit das mißliebige “Frauenquoten-Thema” beliebig ad absurdum geführt werden… (Edstadler sollte in dieser Eliten-Girl-Group auch noch erwähnt werden – wie ich meine). Die werden sich in einschlägigen Stammtischrunden bierernst grölend auf die Chauvi-Schenkel klopfen, was da in ihrem “Hasenstall” am Fettnäpfchen Parcours so abgeht…

      (und die Themen Kindergartenplätze, Ganztagsbetreuung, Ganztagsschule, Elementarpädagogik-Reform usw. usf. auch zur Entlastung der Mütter, um fordernden, besser bezahlten Arbeitstätigkeiten in angestrebter sozialer Gleichstellung nachgehen zu können, nicht nur bildungspolitisch (ge)befürchtet, können im ewig gestrigen konservativ reaktionären Patriachat locker weiter auf die lange Bank geschoben werden…)

      • die edtstadler und die mikl-leitner hab ich da absichtlich weggelassen.
        die sind nicht ganz deppad – die sind einfach nur bösartig und empathielos.

        • Dietrich Bonhoeffer: Von der Dummheit. Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt.

    • Sie haben wohl recht. Zumindest ist es ein Armutszeugnis für die ÖVP, wenn das ihre Kapazunder sein sollen. Und überdies machen sie damit bei Gott keine Werbung für die Frauen in Führungspositionen. Und ich bin auch bei Gott nicht frauenfeindlich, im Gegenteil. Traurig ist es nur, wenn offensichtlich diverse Posten nur der Quote wegen “befüllt” werden. Wenn das dann die besten gewesen sind, dann ist der Pool wohl ziemlich klein.

    • Da ist es nur würdig und recht, geziemend und heilsam, dass dem Felsen in der Brandung *Gaby Schwarz* die höheren Weihen der Volksanwältin zuteil wurden.

    • Welche die unfähigste war könnte ich jetzt auch nicht sagen weil die sind/waren alle sehr talentbefreit. Frau Sachslehner punktet halt noch zusätzlich mit überragend unsympathischem Auftreten. Das ist eine Kombi die ist nur schwer zu schlagen.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!