Dienstag, Januar 21, 2025

Krönung von Kaufhaus Österreich: Neue Inseratencausa?

Das ist eine Unterüberschrift

NEOS äußerten im U-Ausschuss den Verdacht, dass es Abmachungen mit der “Kronen Zeitung” zu Schramböcks Kaufhaus Österreich gab. Die Ex-Ministerin kann damit nichts anfangen.

Wien, 14. Juli 2022 | Im Gegensatz zum ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss scheint es keine Sommerpause für Skandale rund um die ÖVP selbst zu geben – zumindest nicht, wenn es nach den NEOS geht.

Am letzten Tag des U-Ausschusses vor dem Sommer war die ehemalige Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) als Auskunftsperson geladen.

NEOS begannen die Befragung, indem sie eine neue mutmaßliche Inseratencausa, diesmal rund um die “Kronen Zeitung” und Schramböcks gescheitertes Projekt Kaufhaus Österreich, in den Raum stellten.

“Connection Krone”

Sie beziehen sich auf das E-Mail eines Pressesprechers der Ex-Ministerin an einen anderen. Darin soll dieser geschrieben haben, dass er Kontakt mit der “Krone” habe. Er sprach von einer “Connection Krone redaktionell Verkauf” betreffend Kaufhaus Österreich.

Krone-Herausgeber und Chefredakteur Christoph Dichand selbst soll laut dem Mail “großes Interesse” gehabt haben. Weiters müsse man dann “mit Schaltungen nachgehen”. Die Antwort darauf soll gewesen sein, man solle mit der “Krone” reden, wenn das “Paket” mit der Wirtschaftskammer geschnürt worden sei.

Schramböck kann mit Vorwurf nichts anfangen

Was sei mit der “Connection Krone redaktionell Verkauf” gemeint? “Kann damit gemeint sein, dass auf redaktionelle Artikel Inserate folgen?”, fragte NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper.

Schramböck hatte dazu keine Wahrnehmungen. Sie kenne es nicht und sehe in diesem Mail nur, dass hier jemand kommuniziere und es sei ja “gut, wenn hier eine Führungskraft in Kommunikation mit einer anderen ist.”

Auf Nachfrage von ZackZack schickte die “Krone” folgendes Statement: Wir können für die „Kronen Zeitung“ ausschließen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem „Interesse an einer möglichen Geschichte“ und Anzeigenschaltungen gibt. „Unabhängigkeit“ ist einer der wichtigsten Werte der „Krone“ und von Beginn an im Redaktionsstatut verankert. Wie Sie wissen, ist durch das Konstrukt der Mediaprint die redaktionelle Verantwortung (Krone-Verlag) und der Werbemarkt-Verkauf (Mediaprint) auch firmenmäßig getrennt.

Titelseite und Inserate

Das E-Mail ist auf 20. Oktober 2020 datiert. NEOS weisen daraufhin, dass es am 1. Dezember 2020 in der “Krone” eine Titelseite zu Kaufhaus Österreich gab. Der schmeichelhafte Titel: “Österreich trotzt Online-Riesen!” Inserate von Schramböcks Ministerium gab es in der “Krone” knappe zwei Wochen später.

Krisper fragte spezifisch nach dem Informationsgehalt eines Inserats, auf dem eine Frau in Arbeitskleidung auf einen Bildschirm zeigt. Das Bild ist mit dem Schriftzug: “Digitalisierung bringt Wachstum und Arbeitsplätze” versehen. Darunter folgte ein kurzer Text, der zusammengefasst sagt, dass Digitalisierung zusätzliche Jobs schaffe und Investition in Digitalisierung gut für die Wirtschaft sei.

Schramböck sagte, sie sei nicht in die Erstellung von Werbesujets eingebunden gewesen, für sie zeige das Inserat aber Frauen in technischen Berufen als Vorbild. Sie finde das gut, dass das Team das so gemacht habe.

(sm)

Edit: Am 15. Juli 2022 wurde der Artikel um das Statement der “Kronen Zeitung” ergänzt.

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Stefanie Marek

    Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.

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