Freitag, April 19, 2024

Grüne wollen Wiener Brunnen zum Baden öffnen

Badespaß im Karlsplatz-Brunnen? Die Wiener Grünen brachten einen Antrag ein, dass die Brunnen für die Bevölkerung zum Baden geöffnet werden. Die Stadt hat Hygiene-Bedenken.

 

Wien, 15. Juli 2022 | 2020 brachten die Wiener Grünen den „Gürtelpool“ durch. Nun sind die Stadt-Grünen auf eine neue Idee zur Abkühlung gekommen: Wiener Brunnen als Schwimmbad. Dazu brachten sie einen Antrag im Wiener Gemeinderat ein. Argumentiert wird mit den steigenden Ticketkosten für Freibäder, der Klimakrise und den vermehrten Hitzewellen.

Vorbild Basel

Zudem sei dies bereits in anderen europäischen Städten sehr beliebt. Jugendsprecher Ömer Öztas nennt gegenüber „Wien heute“ (ORF) die Schweizer Stadt Basel als Beispiel. In Wien könnten sich die Grünen die Öffnung bei den Brunnen am Karlsplatz oder am Schwarzenbergplatz vorstellen. Öztas meint dazu, die Stadt müsse „einfach die Erlaubnis erteilen, dass die Menschen in den Brunnen schwimmen dürfen“. Aktuell ist das Betreten der Brunnen nicht erlaubt.

Stadt Wien zeigt Hygiene-Bedenken

Wenig begeistert zeigt sich die Stadt Wien vom – mittlerweile bereits abgelehnten – Antrag. Das Büro des dafür zuständigen Umwelt-Stadtrat Jürgen Czernohorsky (SPÖ) sieht Hygiene-Bedenken. Die gesetzliche Badehygiene für eine öffentliche Nutzung müsse gewährleistet sein. „Derzeit sind die bestehenden Anlagen nicht dafür vorgesehen bzw. es würden umfangreiche Nachbesserungen notwendig sein, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten. Eine Nachrüstung wäre auch aufgrund des oftmals bestehenden Denkmalschutzes schwer möglich“, so das Statement des Stadtrates gegenüber „Wien heute“.

Statt der Brunnenöffnung setzt die Stadt lieber auf die sogenannten „Sommerspritzer“. Von den Sprühnebelduschen gibt es derzeit 100 Stück in der Bundeshauptstadt. Die Grünen wollen am Brunnenprojekt allerdings dranbleiben.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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20 Kommentare

  1. Aufgrund der Hitzewellen und den steigenden Preisen bei den Bädertickets wollen wir schnelle und niederschwellige Abkühlung ermöglichen. Die Idee ist selbstverständlich NICHT dass Schwimmmarathons drinnen abgehalten werden. Sondern, dass Kinder im Brunnen plantschen und Erwachsene ihre Füße reingeben dürfen. Bis dato ist das in Wien verboten. Der Stadt kostet das 0€. Denn es ist keine Raketenwissenschaft eine Erlaubnis zu erteilen, sondern nur eine Frage des Willens. Jetzt tun das sowieso jeden Sommer viele Menschen. Und selbstverständlich muss die Frage der Sauberkeit des Wassers mitbedacht werden. (Ömer Öztas)

  2. Auf so eine blöde Idee, in einem Brunnen mitten in der Stadt Wien zu baden, können auch nur Grüninnen kommen. Denn direkt vom Karlsplatz fährt die U1 in 10min auf die Donauinsel.
    Aber das zeigt wieder mal, womit sich diese Grüninnen den ganzen Tag beschäftigen.

    • is ja ka idee der grünen
      das haben die sich von anderen europäischen städten abgeschaut

  3. Bundesgärten in der Pandemie zusperren, aber dreckige Brunnen aufsperren.

    Irgendwie haben die Grünis eine Art Realitätsverweigerung.
    Man könnte ja auch die Hebeinsche Badewanne am Stephansplatz aufstellen – oder ist die bereits umweltschonend in einem Bobogarten zur Nachnutzung aufgestellt?

    Dümmlicher gehts nicht mehr.

  4. Die DabeiInnen schaffen es immer wieder, ihre schon skurrile Inkompetenz unter Beweis zu stellen. Angeblich sollen schon Angebote vom erfolgreichsten heimischen Kabarettisten vorliegen. Michael Niavarani ist bereit hohe Summen zu zahlen, wenn sich die DabeiInnen als Ideenlieferanten für die neue SimplRevue bereit erklären…
    Gute Nacht Österreich!

    • Bei dem politischen Personal, v.a. in Wien, braucht es keine Kleinkunstbühne mehr. Das Tun dieser Figuren ist per se schon eine Realsatire vom Feinsten.

  5. Wenn es um dumme Ideen geht sind die Grünen immer vorne mit dabei. Aber wehe in einem öffentlichen Schwimmbad eine erhöhte Keimzahl festgestellt wird, wären die Grünen die ersten die laut schreien würden.

  6. Wieder einmal ein untrügliches Zeichen reflektierter Selbstironie:

    “Wenn die Regierung öffentlich mit Pomp und Glorie “baden geht” sollte das dem Fußvolk wohl auch gestattet sein!?”

    (Noch so eine fast schon unheimliche Kohärenz: Da wie dort gibt es schwerste Hygienebedenken…)

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