Donnerstag, April 25, 2024

In welchem Bundesland die meisten Bahnhöfe vandalisiert werden

Graffitis, Gebäudebrände oder zerstörte Fensterscheiben: Eine parlamentarische Anfragebeantwortung des Klimaministeriums zeigt nun, auf welchen Bahnhöfen die meiste Zerstörung herrscht.

 

Wien, 25. Juli 2022 | Schäden an Bahnhöfen sind keine Seltenheit. Eine parlamentarische Anfragebeantwortung einer Anfrage des FPÖ-Sicherheitssprechers Hannes Amesbauer durch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) zeigt, wie sehr Österreichs Haltestellen durch Vandalismus in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Auf Niederösterreichs Bahnhöfen wird am meisten zerstört

Seit Anfang 2020 kam es auf Österreichs Bahnhöfen zu 1.045 Fällen von Sachbeschädigungen und Vandalismus. Die Gesamtsumme dieser Schäden wird mit 1,8 Millionen Euro beziffert. Das Bundesland mit den meisten Bahnhofsschäden ist dabei Niederösterreich. 425 Fälle und somit fast die Hälfte aller Taten in Österreich entfallen auf das größte Bundesland. Die Schadenssumme in Niederösterreich ist mit mehr als 900.000 auch deutlich am höchsten von allen Bundesländern. Besonders auf den Strasshofer Bahnhöfen kommt es immer wieder zu Vandalismus. Die Markgemeinde östlich von Wien meldete Beschädigungen der Haltestellen-Verglasung im Wert von mehr als 100.000 Euro.

Mit Respektabstand folgt auf Rang zwei Oberösterreich. 132 Fälle wurden gemeldet, im Wert von fast 200.000 Euro. Wien und Steiermark folgen knapp dahinter. 122 Vandalismusakte wurden auf den Bundeshauptstadt-Bahnhöfen seit 2020 gemeldet. Die Gesamtschadenssumme wird mit 182.000 Euro beziffert. Bei den meisten Meldungen handelt es sich um Graffitis.

Die wenigsten Fälle meldete das Burgenland. Gerade einmal 20-mal schlugen Vandalen im Burgenland in den vergangenen drei Jahren zu. Mit 28.000 Euro fielen die Schäden auch am niedrigsten aus. Auffallend: Auf den Bahnhöfen Kärntens kam es im Jahr 2022 noch zu keinen Schäden.

Die Sachbeschädigungen in Zügen betrugen im Jahr 2020 2,2 Millionen Euro, im Jahr 2021 2,9 Millionen Euro und im Jahr 2020 bisher 890.000 Euro.

193 Übergriffe auf Mitarbeiter

Die Zahl der tätlichen Übergriffe auf ÖBB-Mitarbeiter liegt seit 2020 bei 193. Klimaministerin Gewessler sieht in ihrer Anfragebeantwortung das Sicherheitsniveau auf den heimischen Bahnhöfen als sehr hoch an. Besondere Hotspots für Angriffe gebe es nicht: “Jeder Übergriff auf Mitarbeiter:innen ist einer zu viel und wird konsequent verfolgt.“

Eine Übersicht, ob auch ihr Bahnhof betroffen war, finden Sie hier unter der Beilage.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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16 Kommentare

  1. Achtung, liebes antiquiertes Klimaministerium:
    Graffiti zählt NICHT zu Vandalismus! Und da diskutiere ich nicht 🙂
    Wer jemals den Cours Julien in Marseille abgewandert ist… ach was, in Ö wimmelt es von Sachsehners, denen kann man diese künstlerische Ausdrucksform genauso wenig näher bringen wie sozialkritischen Rap.

      • Obwohl aus einigen vielen “Beschmierern” erst die talentiertesten Künstler und echte Demokraten wachsen konnten durch die Reflektion ihres eigenen tun`s.

        • der Bewegrund macht wohl den Unterschied, manchmal ist es auch nur reiner Vandalismus, aber beiweitem nicht immer, manche kennt niemand, trotzdem sind die Weltbekannt…

      • Nein, und danke, dass Sie ihn erwähnen. Er wurde x-Mal angezeigt, verurteilt und hat sich immer darüber hinweggesetzt. Das ist nicht tolerierbar. Seine Tags waren ja auch nicht im Sinne der Graffiti-Kunst, wie man zB in der Absbergergasse die riesige Wand mit dem Motiv “Freundinnen” bewundern kann, sondern lediglich Ausdruck seiner Egozentrizität, ansonsten ohne künstlerischen Gehalt und nichtssagend. Ein Therapeut wäre ihm insgesamt billiger gekommen…
        Auch Seethaler (glaub so heißt er) mit seiner Zettelwirtschaft und den Millionen Sprüchen hat ca. 25 Jahre genervt. Das war sozusagen sein Lebenswerk. Da hört sich der Spaß auf. Anzeigen und Verurteilungen die Folge. Seit einiger Zeit verhält er sich jedoch unauffällig.

    • Wenn man mit seinem Tun wissentlich Schaden an fremden Eigentum anrichtet, betreibt natürlich Vandalismus. Sie diskutieren das nicht, weil Sie wissen dass Sie in der Diskussion den kürzeren ziehen.

      Es ist dabei auch zweitrangig, wie “schön” der angerichtete Schaden ist.

      Und: nicht jede Schmiererei ist Kunst.

      Ja, es gibt Graffiti, die ausgesprochen schön und gelungen finde – deswegen jeden Schmierer des Vandalismus’ frei zu sprechen, fiele mir nicht im Traum ein.

      • Hab noch nie IN einem Bahnhof Graffiti entdeckt (außer in Marrakesch, und da ist es sogar erwünscht)… Ihre Meinung ist durchaus in Ordnung, Sie verstehen aber nicht, worum es mir dabei geht. Daher sinnlos. Ich überlasse sehr gerne Ihnen alle Neun, damit sind wir dann schon fertig für heute.

          • Whow… das ist sehr schön! Hab mich missverständlich ausgedrückt: ich meinte Bahnhofshallen und die darin befindlichen Geschäfte. Danke an die Verantwortlichen, dass sie diese Wand in den Farben belassen und nicht “gereinigt” haben. Erfreut das Auge, tut niemandem weh und bringt Stimmung in ein trostloses Gelände zum Nulltarif für Steuerzahler. Danke auch Ihnen, dass Sie als treuer Begleiter die zeitaufwändigen Recherchen unternehmen, egal welcher User, egal welches Thema. Wenn Sie noch andere Plätze kennen, bitte ich um Nachricht. Es gibt mehrere int. Vereinigungen für diese Kunstform, da kann ich Motive aus Wien beisteuern.

          • Gleich die nächste Station Wien Rennweg sieht auch ähnlich aus. Wahrscheinlich gibt es sehr viele, das sind nur Bahnhöfe wo ich zufälligerweise öfters vorbeifahre.

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