Freitag, März 29, 2024

Entertainer Joko und Klaas widmen Kellermayr ihre Show

Das ist eine Unterüberschrift

Der tragische Tod von Lisa-Maria Kellermayr berührt Menschen über die Landesgrenzen hinweg. Jetzt widmeten ihr sogar die deutschen TV-Stars Joko & Klaas die jüngste Ausgabe ihrer Sendung und bedankten sich. Die oberösterreichische Ärztin war ein großer Fan gewesen.

Wien/Berlin, 03. August 2022 | Die deutschen Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben in der jüngsten Ausgabe ihrer Sendung “Wer stiehlt mir die Show?” an die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr erinnert. Kellermayr hatte sich vergangene Woche das Leben genommen, nachdem sie monatelang Zielscheibe radikaler Impfgegner gewesen war und von Politik und Behörden kaum bis keine Unterstützung bekommen hatte. Kellermayr war eine “langjährige Wegbegleiterin” gewesen, wie es zum Beginn der Show am Dienstagabend hieß.

Fan von Entertainern

Die Ärztin sei oft Gast in den Sendungen von Joko und Klaas gewesen, hieß es in dem auch bei Instagram und Twitter veröffentlichten Beitrag der beiden Entertainer. Während der Corona-Pandemie sei sie engagiert “für die Notwendigkeit der Impfung” eingetreten und somit ins Visier von radikalen Corona-Leugnern und sogenannten Querdenkern geraten.

Kellermayr habe “regelmäßig explizite und detaillierte Morddrohungen” erhalten und der Betrieb ihrer Praxis sei immer wieder gestört worden. Ihr Ruf nach Hilfe sei “bei den zuständigen Behörden auf Unverständnis und Untätigkeit” gestoßen, hieß es weiter in dem Beitrag. Die Polizei in Österreich hatte sich gegen Vorwürfe gewehrt, zu lax reagiert zu haben.

“Danke für deine Treue”

“Dr. Lisa-Maria Kellermayr war oft zu Gast in unseren Sendungen, kannte jede unserer Shows und nahm sich Urlaub, um unsere Produktionen besuchen zu können. Urlaub von ihrem Beruf als Ärztin in Österreich. Während der Covid-19-Pandemie tritt sie engagiert für die Notwendigkeit der Impfung ein und gerät damit ins Visier von radikalen Coronaleugnern und ‘Querdenkern'”, hieß es in dem Gedenktext.

“In den folgenden Wochen und Monaten erhält Lisa regelmäßig explizite und detaillierte Morddrohungen. Immer wieder wird der Betrieb ihrer Praxis gestört. Lisas Ruf nach Hilfe stößt bei den zuständigen Behörden auf Unverständnis und Untätigkeit. Im Juni dieses Jahres muss Lisa aufgrund der zunehmenden Bedrohung ihre Praxis schließen. Sie fühlt sich alleine gelassen – und ist es auch. Am 29. Juli 2022 findet man Lisa tot in ihrer Praxis. (…) Wir trauern um Dr. Lisa-Marie Kellermayr. Danke für deine Treue. Danke für deinen Applaus. Danke für dein Engagement.”

In Österreich gibt es zahlreiche, kostenlose Einrichtungen und Telefonnummern, die bei Suizidgedanken und in Krisensituationen ihre Hilfe anbieten:

Telefonseelsorge: 142 (Notruf) rund um die Uhr erreichbar
Kriseninterventionszentrum: 01/406 95 95 Mo-Fr von 10-17 Uhr erreichbar
Rat auf Draht: 147 rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche erreichbar
Psychosozialer Dienst (PSD) Wien: 0/ 31330 rund um die Uhr erreichbar
Männernotruf: 0800 246 247 rund um die Uhr erreichbar
Frauenhelpline: 0800 222 555 rund um die Uhr erreichbar

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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4 Kommentare

  1. Joko und Claas, ihr seid einmalig. Sich vor einem Menschen, der keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat und sich das Leben genommen hat, so zu verneigen ist einfach Top.

        • Revolverblattl ist kein Argument – der Artikel ist vom Inhalt her jedenfalls stimmig. Impfgegener und Coronaleugner (gibt es sowas überhaupt?) für Kellermayrs Suizid verantwortlich zu machen ist komplett daneben – bei dem Drohbriefschreiber handelt es sich ja um einen verrückten Berliner (mit dubiosen Motiven). Dass der mit einer Schrotflinte nach Seewalchen in die Ordination gekommen wäre ist sicher weniger wahrscheinlich als an einer Impfung zu sterben. Detail am Rande: Kellermayr hatte einen Leibwächter aus der (Ex-)Neonaziszene, also praktisch einen Kollegen von Gottfried Küssel – war sie also auch so rechtsradikal wie alle Demonstranten, die gemeinsam mit Küssel marschieren?

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