Freitag, März 29, 2024

Schlag gegen Republikaner: Konservatives Kansas für Recht auf Abtreibung

Schlag gegen Republikaner:

Im historisch konservativ und republikanisch geprägten US-Bundesstaat Kansas stimmte die Bevölkerung für die Beibehaltung des Rechts auf Abtreibung.

Topeka, 03. August 2022 | Im US-Bundesstaat Kansas haben die Wähler dafür gestimmt, das Recht auf Abtreibung zu bewahren. Bei einem landesweit beachteten Referendum in dem traditionell konservativen Bundesstaat lehnten die Wähler es laut US-Medien am Dienstag mit klarer Mehrheit ab, das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aus der Landesverfassung zu streichen. Andernfalls hätten Abtreibungen in Kansas erheblich eingeschränkt oder ganz verboten werden können.

Das Ergebnis hat große Signalwirkung für andere Bundesstaaten. Während sich konservative Kräfte einen klaren Volksentscheid gegen das Recht auf Abtreibung erhofft hatten, feierten die Verteidiger der Abtreibung das Ergebnis als symbolträchtigen Sieg.

Antrag per Referendum abgelehnt

Die Republikaner des Bundesstaats hatten einen Antrag darauf gestellt, das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aus der Landesverfassung zu streichen, das Referendum verhinderte das. Rund 60 Prozent votierten für die Beibehaltung des Rechts. Es war das erste Votum zu dem Thema, seit der Oberste Gerichtshof der USA am 24. Juni das landesweite Grundrecht auf Abtreibung gekippt hatte.

Das Votum gilt als Testfall für die Abtreibungsrechte in den USA insgesamt. Zahlreiche republikanisch dominierte Bundesstaaten ebnen nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Washington derzeit den Weg für strikte Abtreibungsverbote. Kansas wird zwar derzeit von einer demokratischen Gouverneurin regiert, ist aber bei Präsidentschaftswahlen ein verlässliches Bollwerk der Republikaner. Bei den Wahlen 2016 und 2020 gaben fast 60 Prozent der Wählenden ihre Stimme Donald Trump.

Oberster Gerichtshof gegen Regierung

Der Supreme Court hatte am 24. Juni das Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 aufgehoben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Die Entscheidung sorgte für ein politisches Erdbeben und gilt als historische Zäsur. Weil es kein Bundesgesetz zu Abtreibungen gibt, können Bundesstaaten jetzt Schwangerschaftsabbrüche weitgehend oder komplett verbieten. Die Regierung von Joe Biden hatte immer wieder angekündigt, das Recht auf Abtreibung bundesweit mit allen Mitteln verteidigen zu wollen.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

DanielPilz
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Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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22 Kommentare

  1. Das ist nur zwischenzeitlich ein Erfolg. Die christlichen Extremisten im Supreme Court wollen einen Gottesstaat. Die sagen das auch offen. So wie die Taliban in Afghanistan. Und sie schrecken vor Nichts zurück. Die USA rutscht immer rascher in einen “religious right” Faschismus. Wie in Polen und Ungarn haben die Extremisten den obersten Gerichtshof übernommen.

    So wie in Polen, wo kurz nach dem Abtreibungsverbot schon die erste Frau wegen vorhersehbarer Schwangerschaftskomplikationen gestorben ist, werden noch viele Frauen in christlichen Extremistenstaaten wie USA einen grausamen qualvollen Tod sterben.
    https://www.derstandard.at/story/2000132912297/tod-einer-schwangeren-in-polen-sorgt-erneut-fuer-wut-und

    Es gibt Schätzungen, dass in Argentinien, dem Heimatland von Papst Franziskus, seit den 80ern ca. 3000 Frauen nach verpfuschten Abtreibungen gestorben sind. Ich habe noch von keinem der christlichen Extremisten ein Bedauern über die vielen toten Frauen gelesen.

    • Zurück ins Mittelalter!
      Diese bigotte, heuchlerische, scheinheilige KKK, QAnon, Rednecks und Trump bzw. Putin, Orban usw., Ideologie.

  2. Unsere Blaubraunen Poster sind noch gar nicht da? Stehen doch ihre Ideale im Kommentar, denen sie hündisch folgen.

  3. Na bumm! Was ist da wohl schiefgelaufen für die Reps und den Fundis? Wird wohl an der demokratischen Gouverneurin liegen. Ein neues Hassobjekt für Donnie? Er wirds uns wissen lassen.

    • Donald plaudert einstweilen mit Orban, Bolsanaro und Farange.
      Der Typ muss unbedingt verhindert werden.

      • Samui, Donald wird wieder kommen oder ein noch größerer Extremist. Z.B. Ron DeSantis, der das Wort “schwul” an Schulen verboten hat.

        Nächstes Jahr wird der Supreme Court entscheiden, wie einfach es für Bundesstaaten wird, die “erwünschten” Wahlmänner zu schicken. STATT der vom Volk für den Bundesstaat gewählten Wahlmänner. Das Verfahren läuft bereits.

        Das wollte eigentlich Donald schon bei der letzten Wahl machen. Ein Putsch.

        Die Republikaner haben vor, bei der nächsten Wahl wegen erlogenem Wahlbetrug, das Wahlergebnis zu kippen. Es darf nur mehr ein rechter Republikaner Präsident werden, damit die White Supremacy bestehen bleibt. Das ist kein Witz. Der mit christlichen Extremisten besetzte Supreme Court wird die Demokratie in USA abschaffen. Die Republikaner werden das ausnutzen. Kein Witz.

          • Ups. Sorry … ich stand am Schlauch.

            Ich verfolge die Geschichte in den USA aus persönlichen Gründen schon länger genauer. Mir machen die Republikaner mittlerweile echt Angst. Ich hätte es vor Trump nicht für möglich gehalten, wie die Republikaner seit ihm in den Extremismus rutschen.

        • Liegt wohl auch an der Zivilcourage der gemäßigten und adäquat kultivierten Bevölkerung, ob sie sich dazu aufraffen können den erforderlichen Wiederstand zu leisten. Aber das größte Übel ist wohl das unverhältnismäßige Wahlsystem bez. Wahlmänner bei Präsidentschaftswahl, Blockademöglichkeiten im Senat und Repräsentantenhaus und Gesetze dass Richter im Supreme Court auf Lebenszeit ihr Unwesen treiben dürfen.

      • Bei den rechten Reps gabs zumindest Widerstand. Davon war bei uns nicht mal ansatzweise was zu spüren, was den Boulevard anlangt. Was sagt uns das?

        • Wir werden nicht immer richtig informiert. Es ist heute wichtiger wer der Herausgeber einer Zeitung ist, als ehrlicher Journalismus.

    • Und wer macht America wieder great again? Donnie sicher nicht! Hoffe dass er seinen Altersitz mal verlegen muss in den Hinterwald bei seinen Rednecks. Da könnens ja mal versuchen ihren Erlöser vor dem Knast zu bewahren.

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