Freitag, April 26, 2024

Regierung gab 6,6 Millionen Euro für Studien aus – In zehn Monaten

In zehn Monaten

Insgesamt 6,6 Millionen Euro gaben die Ministerien in den letzten zehn Monaten für Studien aus. Spitzenreiter bei den Ausgaben ist das Ministerium von Leonore Gewessler, wie aus einer NEOS-Anfragenserie hervorgeht.

Wien, 04. August 2022 | Studien und Umfragen von Ministerien erlangten spätestens mit der ÖVP-Inseratenaffäre nationale und internationale Bekanntheit. Die Kosten von Studien sind für den durchschnittlichen Bürger meist schwer herauszufinden. Wie viel geben die Ministerien also pro Jahr für Studien aus? Das fragte der NEOS-Abgeordnete Niki Scherak in einer Anfragenserie alle Ministerien. Die Ergebnisse variieren enorm.

Klimaministerium deutlicher Studien-Spitzenreiter

Unangefochtener Spitzenreiter bei den Ausgaben, als auch bei der Anzahl der Studien ist das Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne). 2,7 Millionen Euro gab man für 59 Studien im Zeitrahmen von 1.8. 2021 bis 31. Mai 2022 aus. 17 von den 59 Studien wurden nicht veröffentlicht. Damit gab das Klimaministerium fast die Hälfte der Gesamtkosten aller Ministerien aus. Insgesamt 6,6 Millionen Euro wurden von den Ministerien in den letzten zehn Monaten für Meinungsumfragen und Studien ausgegeben. 184 Studien wurden insgesamt von den Ministerien in Auftrag gegeben.

Auf Platz 2 bei den Ausgaben landet das Gesundheitsministerium von Johannes Rauch (Grüne). Eine Million Euro wurde für 22 Studien ausgegeben. Für zwei Umfragen zahlte das Rauch-Ministerium 160.000 Euro. Eine davon zur „Ernährungskompetenz in Österreich“, die andere eine „Erhebung der Freiwilligenarbeit“.

Als drittes Ressort sticht Martin Polascheks (ÖVP) Bildungsministerium bei den Ausgaben heraus. 780.000 Euro waren Polaschek 45 Studien wert.

Schnitzeljagd nach Bundeskanzler-Antwort

Das Bundeskanzleramt, das Verfassungsministerium und das Außenministerium schicken indes – die nach Antworten suchenden – Abgeordneten hingegen auf eine Schnitzeljagd und verweisen auf alte Beantwortungen. Der Erkenntnisgewinn aus diesen ist allerdings nicht groß, so wird nur auf noch ältere Anfragen verwiesen.

Im Durchschnitt zahlten die Ministerien pro Studie rund 35.000 Euro. 29 Prozent erblickten nie das Licht der Öffentlichkeit und wurden nur für den internen Gebrauch veröffentlicht. 63 Prozent der Studien befinden sich noch in Planung, sollen allerdings auch veröffentlicht werden.

NEOS fordern Informationsfreiheitsgesetz

Anfragensteller und stellvertretender NEOS-Klubobmann Niki Scherak meint in einem Statement gegenüber ZackZack zu den Studien: „Es ist gut und längst überfällig, dass im neuen Parteiengesetz nun festgeschrieben ist, dass Studien, die die Ministerien in Auftrag geben, auch veröffentlicht werden müssen.“ Zudem fordert er, dass das lange angekündigte Informationsfreiheitsgesetz endlich umgesetzt werde, dass „die Ministerien dazu verpflichtet, alle für die Öffentlichkeit relevanten Informationen allumfassend und transparent zu teilen.“ Immerhin gehe es um sechs Millionen Steuergeld – pro Jahr.

(bf)

Titelbild: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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40 Kommentare

  1. Österreich, immer die gleiche Scheiße!
    Den Balkan hat Österreich im Westen schon lange überholt!

    Auch von der Justiz beauftragte Gutachter schreiben Gutachten, da wird zum Beispiel für Eine Seite, mit der Aussage daß keine Unterlagen für die Erstellung eines dezidierten Gutachtens zur Verfügung standen, erstellt. Da kann dieser eine Honorarnote über 10 000 € oder mehr ausstellen!
    Ähnlich laufen die Gefälligkeiten für sogenannte Studien! Ein paar Zeilen, auf ein Blatt Papier und schon wird eine Leistung ohne tatsächlichen Aufwand lukriert!
    Aberwitzige Summen die immer vom Steuerzahler finanziert werden wandern, natürlich gegen Rechnung in die Taschen der Auftraggeber. Dieser wird sich gerne, oft auch in Abhängigkeit, dafür erkenntlich zeigen!

    Österreich ein Scheiß Staat!

  2. MIr wird dafür mein Geld im wahrsten Sinne gestohlen von dieser Regierung. Da wir aufgrund eines langen Krankenstands Überstunden schieben müssen, stiehlt mir die Regierung pro Monat 30 Überstunden, die ich mit einem lächerlichen Stundensatz ab der 30. Überstunde bekomme.

  3. Völlig unverständlich dass der durchaus brauchbare Mafia-Paragraph nicht angewendet wird, bei dieser schwarz-grünen Bagage. All das stinkt nach systematischer Korruption, die KickBack-Methode funktioniert nach wie vor wie geschmiert…..

  4. klima, bildung und gesundheit

    hab ma ned grad bei den drei die letzten jahre gpsart?
    eigentlich fehlt noch justiz. die sinds aber gwohnt nix zu haben

  5. Die Partei des Handstandes hat schnell vom Korruptionspartner gelernt. Hut auf kann man da nur sagen…
    Es sollte dringend heller werden!

    • OT:
      Bester Beobachter, guten Morgen!
      Möchte noch ein Statement zu Gruppen und deren Bildung einbringen, der Slot war schon zu und ich bin momentan ziemlich gut ausgelastet.

      Das gesamte Universum funktioniert nur weil es Gruppierungen, Verbindungen, oder auch Symbiosen gibt.
      Die Gruppenbildung beginnt im subatomaren Raum und geht bis zu den galaktischen Filamenten: https://3.bp.blogspot.com/-JlCguaXpBAo/VpZAlt3HVbI/AAAAAAAAAN4/h0UD5obTj30/s1600/Galactic%2Bfilaments%2Bvs%2Bhuman%2Bcell%2Bnucleous.jpg

      Wir Menschen bilden ständig Gruppen, gezwungen oder freiwillig, egal wann, egal wo.
      Öffis, Städte oder Länder sind wohl keine ganz so “freiwilligen” Gruppierungen.
      Vereine, Parteien, Ehrenamt und ähnliches schon.
      Man kann sich Gruppierungen generell nicht entziehen, auch nicht wenn man versucht es zu tun.
      Jede Art von Gruppierung beeinflusst die Mitglieder, gewünscht, gesteuert oder auch zufällig, sogar Bobachter beeinflussen das System, auch wenn sie versuchen nicht zu interagieren. Beobachter verändern sogar das Verhalten der Materie (Doppelspalt), jede andere Art von Zielsystemen auch, nur mit Ausnahme der Kosmologie.
      Diese Gruppierungstatsache stellt keine Gewichtung oder eine andere Form der Bewertung dar, gut, oder schlecht, das sind menschliche Konstruktionen, die kommen in der Natur nicht vor, diese Einschätzung obliegt jedem selber.
      Unbekannte/Unverstandene Gruppierungen lösen bei Menschen Misstrauen aus, dieses Misstrauen kann auch in Angst umschlagen, Angst ist wohl meist kein besonders guter Ratgeber. Die Angst wurde von der Evolution entwickelt um akute Situationen meistern zu können, Angriff, Flucht und Totstellen sind die verfügbaren Werkzeuge. Diese Mechanismen werden immer noch vom unserem Reptiliengehirn befeuert, auch, oder obwohl, es die akuten Gefahrensituationen (Entwicklungszeitraum) gar nicht mehr gibt. Traumata, Psychosen und auch Burnout sind mit diagnostizierbare Zeichen dieser unbewältigten Urängste.
      Angriffe auf Unverstandenes/Unbekanntes/Neues sind die üblichen Reaktionen darauf, in einer Welt der rapiden Veränderung können sich Menschen nicht ausreichend schnell an die neue Umgebungssituation anpassen. Abgrenzungen und Ausgrenzungen sind oft die Folge, diese können im Einzelnen entstehen, oder auch von einer Gruppe gezielt gesteuert werden. Manche Gruppierungen haben nur deswegen einen namhaften Zuspruch, diese bieten einfache Lösungen zu komplexen Szenarien, die sind so einfach, dass die in der Regel falsch sind.

      Wünsche noch einen schönen Tagesbeginn!

      • Lieber ManFromEarth, danke für die netten Wünsche. Habe Ihr Post erst jetzt “entdeckt” und werde versuchen punktuell zu Ihren Aussagen Stellung zu nehmen:
        -Gruppenbildung finde ich absolut positiv und wünschenswert, je größer und vielfältiger, umso besser. Das kosmologische Sein bestätigt dies und erfreut uns mit wunderschönen Bildern. Warum sind Sie und die “Gesalbten” aus der ZZGruppe in eine elitäre Insidergruppe gewechselt und nehmen jetzt quasi eine Zwitterstellung ein, denn Sie kehren ja zu uns Pöbelianern auf ZZ zurück? Zuerst umschrieben Sie dieses Tun mit einem Projekt. Mittlerweile wissen wir, dass es sich nicht um ein solches handelt, weil die entscheidenden Voraussetzungen für selbiges fehlen und nicht nur der Titel.
        -In einer Gruppe beeinflusst wechselseitig jeder jeden, dies selbst, wenn man sich zu einem Thema nicht explizit äußert. Wenn Sie mich in weiterer Folge ansprechen sei bemerkt, dass ich natürlich interagiere. Dies ist allein meiner Anwesenheit und meiner Kommentaren geschuldet. Würde ich das nicht wollen, wäre ich nicht hier, dann allerdings würde ich nach einer gewissen Zeit der Erinnerung anderer Forumsteilnehmer, der Vergessenheit anheim fallen und tatsächlich nicht mehr agieren. Sie sehen also, Interaktion ist selbst ungewollt und ohne physische Anwesenheit, zumindest einen gewissen Zeitraum noch möglich.
        -Ihr Doppelspaltexkurs bildet für mich eine Mystifikation, vielleicht können Sie mir die beabsichtigte Satzaussage erläutern, dass ich selbige auch verstehe.
        – zur wichtigen und notwendigen von der Evolution in unseren Denkapparat gepflanzten Einrichtung der Angst eines vorweg, auch wenn es dubios klingen sollte, es ist so. Ich persönlich habe vor Nichts und Niemandem Angst. Nur eine Sache ringt mir Furcht ab – der Zahnarztbesuch.
        -Angst wird meist bei semi- bzw. ungebildeten Menschen verstärkt hervortreten, wenn man ihr primitiv gestaltetes Schwarzweißweltbild in Frage stellt, oder sich erdreistet, selbiges zu kritisieren. Da sie nicht in der Lage sind faktenbasiert zu argumentieren, gleiten selbige in die für sie einzige Möglichkeit ab, den so agierenden Gesprächspartnern Paroli zu bieten. Sie versuchen die Glaubwürdigkeit von selbigen durch schmutziges und verachtenswertes Agieren wie Verächtlichmachung und Unterstellung zu untergraben. Auch ein sehr probates Mittel ist es Argumente ins Lächerliche zu ziehen, um den Diskussionspartner dumm dastehen zu lassen. Und da sind wir dann leider schon auf einer ethischen Ebene, wo sich Begriffe wie böse, unehrenhaft oder ähnliches zur Bewertung eines solchen Verhaltens nicht vermeiden lassen.
        -Da wir Menschen Natur sind lieber ManFromEarth, gibt es die Begriffe gut, böse, schlecht, gemein, etc… natürlich, wie es schon wörtlich klingt. Hier unterliegen Sie einem fundamentalen Irrtum. Ich erspare Ihnen jetzt die Tatsache, dass wir Tiere sind und in der Natur, sie in uns und wir in selbiger zu Hause… Sie sind intelligent genug das selbst zu wissen. Nicht näher betrachten möchte ich jetzt psychische Anomalien und deren Phänomene.
        -Meine Ausführungen der letzten beiden Absätze haben Sie schon des Öfteren vernommen und ich würde meinen, wir könnten den Ihnen aufgetragenen und durchgeführten “Stellvertreterkrieg” beenden. Ich bemerke, dass Sie Sich dabei nicht wohl fühlen, Argumentationsfehler begehen und sogar in Erkenntnisfallen tappen. Was nicht zu rechtfertigen ist, ist nicht zu rechtfertigen, lieber ManFromEarth.
        Ich halte ausdrücklich fest, dass ich Sie sehr schätze und meine Kritikpunkte Schnittstellen zu diversen Postern bilden. Oder würden Sie sich betroffen fühlen, wenn ich von niederen Motiven, oder bösen Absichten spreche- wohl nicht und die zu Recht.
        Ihren letzten Satz unterstreiche ich vollinhaltlich.
        Ich wünsche Ihnen noch eine gute und erholsame Nacht, arbeiten Sie nicht zu viel lieber ManFromEarth und lassen Sie uns hoffen, dass es heute wieder ein bisschen heller werden möge!

        • Bester Beobachter, danke für Ihre umfangreichen Ausführungen.
          Der Doppelspaltversuch: Ein sehr kleines Hindernis mit zwei winzigen Spalten darin, darauf werden Photonen, Protonen oder Elektronen gefeuert, einzeln. Am anderen Ende ist eine Projektionsfläche die die Muster der Durchgänge abbildet.
          Sieht man hin (misst), zeichnet sich nach dem Doppelspalt ein Partikelmuster ab, schaut man nicht hin, ergibt das Muster eine Wellenfront. Das bedeutet, ein einzelnes Partikel durchquert beide Spalten gleichzeitig und macht so das Wellenmuster. Klinkt komisch, ist aber so. Ein Beispiel aus der Optik (Photonen) https://www.leifiphysik.de/optik/beugung-und-interferenz/grundwissen/doppelspalt
          Andere subatomare Teilchen verhalten sich auch so, natürlich mit einem entsprechend angepasstem Aufbau, Elektronen, Neutronen und Protonen sind ja ziemlich unterschiedlich groß. In Wirklichkeit besteht Alles und Jedes aus EM-Wellen, feste Materie ist eine Illusion, dem Elektromagnetismus (stärkste Kernkraft) geschuldet.
          Natürlich begehe ich Argumentationsfehler, meine Sprache entspringt der Technik, nicht der Philosophie, zumindest sind meine Behauptungen meist Faktenbasierend und verifizierbar.
          Wir sind Tiere, Trockennasenaffen, allerdings sind wir mit der mächtigsten Maschine des gesamten bekannten Universums ausgestattet, unser Gehirn und es kommt ohne Betriebsanleitung (das hatten wir schon mal). Es kann unglaublich viele Dinge abstrahieren, auch Surreale. So auch Gut und Böse, nichts in der Welt und dem Universum braucht die, nur wir Menschen benutzen die um Sachen zu trennen um Schubladen daraus zu bauen, oder auch Drohkulissen zu erschaffen.

          Danke für die Wünsche und ich wünsche Ihnen erfolgreiches Schaffen.

          • Lieber ManFromEarth, danke für die Zusatzinformationen. Sie wissen, ich bin ein gelehriger Schüler von Ihnen, was die Physik betrifft. Zu einer umfassenden Weltsicht sind aber die Politik und die über allem stehende Philosophie unabdingbar. Wie Sie ja unschwer erkennen bin ich Kantianer, selbiger beeinflusste meine ethischen Betrachtungen zum Bösen, nachstehend verkürzt dargestellt, dergestalt.
            Das Wesen des Menschen ist nach Kant zweigeteilt. Der Mensch hat somit seinem Wesen nach Anteil an zwei Welten, da er seiner Beschaffenheit nach zum einen ein Naturwesen und zum anderen ein rationales Wesen ist. Der Mensch als Naturwesen – analog zum Tier – gehört der sich in Raum und Zeit befindlichen, materiellen Welt (Sinnenwelt) an, wohingegen er als rationales Wesen – im Unterschied zum Tier – einer immateriellen, sich außerhalb von Raum und Zeit befindlichen, intelligiblen Welt (Verstandeswelt) angehört. Zugang zur intelligiblen Welt besitzt der Mensch einzig durch seine rationalen Vermögen des Verstandes und der Vernunft. Als Naturwesen hat selbiger natürliche Bedürfnisse und ist aufgrund dieser Bedürfnisse oder Anlagen natürlichen Gesetzmäßigkeiten wie z.B. dem Selbsterhalt durch Nahrungsaufnahme unterworfen. In der Sinnenwelt sind alle Erscheinungen notwendig einem Ursache-Wirkungszusammenhang unterstellt. Das Verhalten des Menschen ist somit in der materiellen Welt vorherbestimmt. Im Gegensatz zur materiellen Welt ist die intelligible nicht in Naturgesetze oder Kausalzusammenhänge eingebunden und daher ist sie die Welt, in der der Mensch als rationales Wesen unabhängig von seiner Eingebundenheit als Naturwesen in naturgesetzliche, kausale Zusammenhänge ist, d.h., der Mensch ist und handelt in der intelligiblen Welt frei und autonom.
            Kant lässt keinen Zweifel daran, dass sich der moralische Status des Menschen aus einer der rigoristischen Positionen ergeben muss. Selbige kategorisiert er nachstehend in vier Formen.
            1. Der Mensch ist gut (Position der Rigoristen)
            2. Der Mensch ist böse (Position der Rigoristen)
            3. Der Mensch ist weder gut noch böse (Position der Indifferentisten)
            4. Der Mensch ist gut und böse zugleich (Position der Synkretisten)
            Der Grund hierfür ist die unbedingte Gültigkeit des moralischen Gesetzes. Entweder der Mensch nimmt das moralische Gesetz als Triebfeder in seine Maxime auf oder nicht. Die Annahme der unbedingten Gültigkeit des moralischen Gesetzes schließt somit die moralischen Mischformen des Indifferentismus sowie des Synkretismus aus. Übrig bleiben daher nur zwei Varianten des Rigorismus: Der Mensch ist entweder gut oder böse. Zur Beantwortung dieser Frage geht Kant zu einer anthropologischen Untersuchung der menschlichen Natur über, namentlich der Anlagen zum Guten sowie des Hangs zum Bösen.

            „ Der Satz: der Mensch ist böse, kann nichts anders sagen wollen, als: er ist sich des moralischen Gesetzes bewusst, und hat doch die (gelegentliche) Abweichung von demselben in seine Maxime aufgenommen.“

            Der Begriff des Bösen ist durch zwei Elemente charakterisiert: Erstens ist man böse, wenn man weiß, was richtig ist und trotzdem falsch handelt. Die Schärfe der Kantschen Definition des Begriffs „böse“ liegt jedoch, zweitens, in dem Wort „Abweichung“: Böse ist demnach nicht nur der, der sich für eine böse Maxime entscheidet; böse ist auch der, der nur allein die Möglichkeit der Abweichung vom moralischen Gesetz, d.h. von guten Maximen, in Erwägung zieht. Das Böse ist bei Kant eine formale Konstellation der Triebfedern in der obersten Maxime und zwar derart, dass in der obersten Maxime eine nicht-moralische Triebfeder einer moralischen Triebfeder übergeordnet wird. Somit ist der Hang zum Bösen eine Ablehnung des moralischen Gesetzes, das in unterschiedlichen Graden stattfinden kann. Vor dem Hintergrund des methodischen Grads der Ablehnung des moralischen Gesetzes entsprechen der Gebrechlichkeit die Willensschwäche und der Unlauterkeit die Selbsttäuschung. Die Stufe der Bösartigkeit ist ein Grad der Ablehnung des moralischen Gesetzes, die im Vergleich zu den anderen beiden Stufen keinen Hehl daraus macht, dass in der obersten Maxime nicht-moralische moralischen Triebfedern übergeordnet werden. Die pervertierte Konstellation der Triebfedern ist hier ein offensichtliches Kalkül auf prinzipieller Ebene.
            Betrachten wir nun stark verkürzt den Begriff des Hangs:

            „Unter einem Hange (propensio) verstehe ich den subjektiven Grund der Möglichkeit einer Neigung (habituellen Begierde, concupiscentia), sofern sie für die Menschheit überhaupt zufällig ist. Er unterscheidet sich darin von einer Anlage, dass er zwar angeboren sein kann, aber doch nicht als solcher vorgestellt werden darf: sondern auch (wenn er gut ist) als erworben, oder (wenn er böse ist) als vom Menschen selbst sich zugezogen gedacht werden kann.“

            Laut Kant ist ein Hang somit etwas, das nicht angeboren ist, sondern das sich der Mensch aufgrund seiner Naturwesenheit aus freien Stücken aneignet. Die Aneignung eines Hangs geschieht nicht in der physischen Welt, sondern in der intelligiblen, in der Welt der Freiheit des Menschen als rationales Wesen. Der Hang zum Bösen ist somit ein anthropologisches Faktum, weil er die Natur des Menschen charakterisiert. Der Begriff „anthropologisches Faktum“ scheint auf den ersten Blick immun gegen moralische Vorwürfe zu sein. Kant jedoch plädiert dafür, dass sehr wohl moralische Vorwürfe erhoben werden können, und zwar im Bereich der Wahl und der Freiheit. Im Unterschied zu den Anlagen, die nicht durch die Entscheidungsfreiheit des Menschen gewählt werden können, fällt der Hang sehr wohl in die Wahlfreiheit des Menschen und genau das ist der Grund, warum der Mensch seine Bosheit verantworten muss.

            „Aller Hang ist entweder physisch, d.i. er gehört zur Willkür des Menschen als Naturwesens; oder er ist moralisch, d.i. zur Willkür desselben als moralischen Wesens gehörig. – Im ersteren Sinne gibt es keinen Hang zum moralisch Bösen; denn dieses muss aus der Freiheit entspringen, und ein physischer Hang (der auf sinnliche Antriebe gegründet ist) zu irgend einem Gebrauche der Freiheit, es sei zum Guten oder Bösen, ist ein Widerspruch. Also kann ein Hang zum Bösen nur dem moralischen Vermögen der Willkür ankleben. Nun ist nichts sittlich- (d.i. zurechnungsfähig-) böse, als was unsere eigene Tat ist.“

            Der Hang zum Bösen kann kein physischer Hang sein, denn wenn dies so wäre, dann hätte er keine moralische Qualität, da der Mensch physische Gegebenheiten nicht zu verantworten hat, weil er sie nicht beeinflussen kann. Die Aneignung von moralischen Qualitäten ist nur durch den freien Gebrauch der Willkür möglich. Auf der Suche nach dem Ursprung des Bösen kommt Kant zu dem Ergebnis, dass dieser ein Vernunftursprung in der intelligiblen Welt sein muss und keinen Zeitursprung in der Sinnenwelt haben kann. Im Übrigen hat sich Freud diese Erkenntnis sehr verinnerlicht und in seine Wissenschaft einfließen lassen…
            Die Wahlsituation, in der der Mensch in der obersten Maxime die Konstellation der Triebfedern durch seine freie Willkür bestimmt, bezeichnet Kant als „intelligible That“ oder „Aktus der Freiheit“. Das Moment des Vernunftursprungs, in dem „durch eine Verstimmung unserer Willkür“ die Willkür eine nicht moralische einer moralischen Triebfeder in der obersten Maxime überordnet, ist der „subjektive Grund“, der „uns unerforschlich“ bleibt.
            Während die Anlagen zum Guten ein notwendiges und konstituierendes Merkmal des Menschen sind, ist der Hang zum Bösen ein Merkmal, das der Mensch frei gewählt hat.

            Nun will ich Sie aber nicht weiter bemühen und langweilen lieber ManFromEarth, hoffe Ihnen aber durch diese verkürzten Ausführungen eines Genies meinen Zero Tolerance Standpunkt für unethisches, unmoralisches, böses handeln, ansatzweise näher gebracht zu haben.
            Behalten oder erlangen Sie Ihre Unabhängigkeit wieder, selbige ist ein hohes Gut.
            Wie bereits erwähnt, Sie betrifft es ja nicht. Die Gemeinten sind betroffen weil selbige sich betroffen fühlen…
            Auch deshalb sollte es heller werden!

          • Mein heutiges Lied für Vangelis Reise ins Licht, von einem der viel zu früh von uns gegangen ist,
            George Michael – Freedom! ’90 (Official Video)
            Da wird es hell!

          • Wow, Danke für die Vorlesung über das Kant Universum!
            Sie sind wohl sowas in der Philosophie, wie Harald Lesch in der Physik.
            Als technischer Mensch bin ich momentan überfordert von der Fülle der Betrachtungsweisen, einiges kann ich für meine Welt interpolieren, nur eine Kausalität entstehet für mich noch nicht, zu viele Variablen, zu wenige Parameter. Naturwissenschaften sind linear, überprüf- und vor allem auch falsifizierbar, Geisteswissenschaften sind das nicht wirklich. Ein Atom, oder eine Maschine, zu verstehen ist das Eine, Kant ist das Andere.
            Momentan ist es dunkel, zumindest draußen vor dem Fenster…, es wird heller werden, bald schon, vielleicht auch bei mir.

          • Lieber ManFromEarth, das war nur ein Stecknadelkopf seiner Denkschule. Richtig interessant werden Kants metaphysische Betrachtungsweisen. Da steckt der Überbau für Ihre Wissenschaft drinnen- Sie erinnern sich wissen ohne zu wissen. Sie tun es auch…
            Wirklich verstehe ich von Kant vielleicht zehn Prozent, mehr zu behaupten wäre vermessen. Ich bin angehalten jeden Tag zu lernen und es wird deshalb nicht einfacher, im Gegenteil…
            Genies bedürfen nicht der Empirie, Thales von Milet, Freud, Kant, Einstein, etc…
            Auf Ihnen wird aufgebaut, sie schufen Grundlagen. Manche werden heute leider nicht mehr verstanden, bzw. fehlinterpretiert. Es würde schon genügen, diese Giganten wieder zu erforschen und verstehen zu lernen. Stattdessen gleitet alles in den Kommerz ab. Die aktuellen Populärphilosophen haben sich im besten Falle scheibchenweise Denkmuster der großen Entwickler zu Eigen gemacht und gehen damit erfolgreich hausieren. Die Physik stagniert auf hohem Niveau schon seit Jahrzehnten, wir haben darüber gesprochen…
            Lieber ManFromEarth, verlassen Sie Sich auf Ihre innere Stimme-Unabhängigkeit ein hohes Gut…
            Es muss immer heller werden!

    • Wenn man sowohl in der Politik, der persönlichen Weiterbildung, als auch in der Gesellschaft, bei Gruppenbildungen ebenso, den Kategorischen Imperativ beherzigen würde, könnte man sich als nachträgliche Rechtfertigung gewisse Turnübungen (Rückgrat verbiegen, Seiltanzen, durchs Feuer springen Bungee jumping, im Kreis drehen, Spagat usw) ersparen.

      • Liebe Summa summarum, Sie haben vollkommen Recht. Diese zeitlose Formel für das menschliche Miteinander kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Meiner Meinung nach eine der eminentesten sozialpolitischen Überlegungen in philosophischem Rang überhaupt.
        Selbige Gültigkeit und die darin verborgenen Auswirkungen sollten als Pflichtfach in allen Schulen gelehrt werden. Das Gegenteil geschieht, dem Kommerz wird gehuldigt. Der Gott des Konsums ist übermächtig, die Masse der Pöbelianer dem hilflos ausgeliefert. Auch im Strafgesetzbuch ist amoralisches Handeln nicht normiert. In der neuen Realität werden solche Überlegungen der Vergessenheit anheimfallen…
        Schön und von mir erwartet zu sehen, dass Sie das erkannt haben.
        Es sollte dringend heller werden!

  6. Der Grossteil Sind doch eh nur Scheinstudien weil ernsthafte Studien sahen anders aus, da gehts doch nur Gewisse Leute das Geld hinten reinzuschieben um vermutlich selbst abzukassieren…
    Für mich organisierte korruption….anders sieht es nicht aus….

  7. Spitzenreiter bei den Ausgaben ist das Ministerium von Leonore Gewessler,

    Nicht vergessen, das kassiert ein EX Grüner….stinkt nach korruption !!!!

    Rauch annzweiter Stelle mit “Studien”….

    Die grünen sind in sachen korruption, was es offensichtlich ist bereits an erster Stelle …

    Gut das die das korrupte Justizministerium haben….

    • Stimmt schon, aber an die Schwarzen kommen die Grünen diesbezüglich nicht heran.

      • Offensichtlich haben sie ihren Weg gefunden….für mich korruption….weil viele Studien weit überteuert Sind, oder gar nicht errscheinen was für mich bedeutet….Schmierenblätter zur show….das ist lupenreine korruption…

  8. Wenn Wissenschaft die “richtigen” Auftraggeber braucht….. Da kennst dich dann eh schon aus…..

    Unpackbar!

    Wir brauchen Neuwahlen!

  9. dass wir studien bezahlen, die wir dann nicht einmal sehen dürfen an sich ist schon schlimm.

    dass viele dieser studien aber kompletter bullshit sind und uns als der weisheit letzter schluss verkauft werden, ist die reine verarsche.

    ich behaupte jetzt, dass ich viele dieser studien allein an einem ruhigen wochenende ebenfalls so hinkrieg. ohne unterschied.

  10. Das Land OÖ führt momentan eine “Mobilitätsstudie” durch. Ich wurde ausgewählt dabei mitzumachen, werde ich aber nicht. Schon vor Jahren wurde festgestellt, dass die Öffis bei uns überdurchschnittlich schlecht ausgebaut sind. Wir sind Schlusslicht in ganz Österreich. Die Öffis sind nicht nur schlecht ausgebaut sondern auch überdurchschnittlich teuer, verbessert hat daran nur Gewesslers Klimaticket etwas. Wenn man für diese Erkenntnis jetzt schon wieder eine Studie braucht dann scheint man aber sehr weit oben im Elfenbeinturm zu wohnen. Vielleicht sollte man den Dienstwagen samt Chauffeur einmal stehen lassen…..

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