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Rund 6.600 Fälle von Affenpocken haben die USA bereits zu verzeichnen. Die US-Regierung hat nun sogar den nationalen Notstand verhängt. Auch in Österreich steigen die Zahlen, impfen ist bereits möglich.
Washington, 05. August 2022 | Die US-Regierung hat wegen der sich weiter verbreitenden Affenpocken den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mit dem Schritt sollen unter anderem Mittel des Bundes freigegeben werden können, um das Virus zu bekämpfen. “Wir sind bereit, unsere Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Virus auf die nächste Stufe zu heben, und wir fordern jeden Amerikaner auf, die Affenpocken ernst zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen”, sagte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra am Donnerstag.
USA: 6.600 Fälle
Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO vor knapp zwei Wochen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine “Notlage von internationaler Tragweite”, hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärt. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.
Laut dem Gesundheitsministerium gibt es in den USA mittlerweile rund 6.600 Fälle. Rund 1,1 Millionen Impfdosen würden für die Menschen im Land bereitgestellt, sagte Becerra. Er kündigte an, die Kapazitäten bei den Tests auf 80.000 pro Woche zu erhöhen. Einzelne US-Staaten und große Städte, etwa der Bundesstaat New York und das kalifornische San Francisco, hatten bereits zuvor den Notstand ausgerufen und um Hilfe des Bundes gebeten.
Erste Fälle bei Kindern bestätigt
Aktuell konzentriert sich der Ausbruch weitgehend auf Männer, die Sex mit Männern haben. In den USA wurden jedoch nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bereits Fälle bei Kindern bestätigt. Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich, allerdings wurden am vergangenen Freitag und Samstag die ersten beiden europäischen Todesfälle in Spanien bekannt.
Zweite Impfstoff-Lieferung in Österreich angekommen
Mittlerweile ist der Impfstoff Imvanex gegen Affenpocken auch von der EU-Kommission zugelassen worden. Ende Juli folgte die Behörde einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde und genehmigte das Präparat des Unternehmens Bavarian Nordic zum Schutz von Erwachsenen gegen die Affenpocken.
In Österreich hat es bisher 160 gemeldete Affenpocken-Fälle gegeben. Davon sind 45 Erkrankte bereits als genesen im Epidemiologischen Melderegister (EMS) gemeldet. Das geht aus dem Update der Fallzahlen auf der Internetseite der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vom Freitag hervor. Seit Montag kamen damit 28 Fälle hinzu. Indes ist die erwartete zweite Lieferung des Impfstoffs gegen Affenpocken in Österreich angekommen, hieß es im Gesundheitsministerium.
Mit der zweiten Tranche von gerade einmal 2.000 Dosen sollen Kontaktpersonen von direkt Betroffenen und Beschäftigte in spezialisierten Laboren geimpft werden, hatte das Ministerium am Mittwoch per Aussendung angekündigt. Bemühungen zur Beschaffung von zusätzlichem Impfstoffen seien am Laufen. Bei Symptomen empfehlen die Gesundheitsbehörden, sich rasch mit einem Dermatologen, einer Dermatologin oder einem anderen Arzt oder Ärztin in Verbindung setzen. Die ansteckende Krankheit ist meldepflichtig.
(apa/red)
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