Donnerstag, April 25, 2024

ÖVP tritt in Tirol nicht als ÖVP an – Liste „MATTLE“

Liste „MATTLE“

Angesichts der desaströsen Umfragewerte wird die ÖVP Tirol kreativ – und tritt als Liste „MATTLE“ an. Das könnte an der ausbaufähigen Bekanntheit des Spitzenkandidaten liegen, aber auch an Kanzler Nehammer. Der bekam jüngst „Tirol-Verbot“.

Innsbruck, 05. August 2022 | Bei der ÖVP Tirol herrscht Nervosität, die Umfragewerte waren zuletzt desaströs. Laut jüngster Umfrage von „Imad“ würde man bei einer Landtagswahl satte 15 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018 einbüßen und stünde bei knapp unter 30 Prozent. Es droht ein Wahl-Debakel. Von den 44 Platter-Prozent kann ÖVP Tirol-Boss Anton Mattle derzeit jedenfalls nur träumen.

Bislang unbekannter Spitzenkandidat

Jetzt setzt man auf Methoden aus der Kurz-Zeit. In den Sozialen Medien kursiert der Wahlzettel für die kommende Landtagswahl im September. Darauf ist aber kein Volkspartei-Kürzel zu finden, dafür der Name des Spitzenkandidaten in fetten Lettern: „MATTLE – Anton Mattle Tiroler Volkspartei“.

In der „Krone“ wird genüsslich über die Hintergründe spekuliert. So ist Mattle laut „Imad“-Umfrage im Auftrag der Tiroler „Krone“ nur auf Platz 4 der antretenden Partei-Alphas. Nur 78 Prozent ist der Name Mattles ein Begriff. Am bekanntesten ist FPÖ-Mann Markus Abwerzger (87 Prozent), es folgen SPÖ-Chef Georg Dornauer (84) und der Grüne Spitzenkandidat Gebi Mair (80).

ÖVP könnte Probleme bekommen

Hinzu kommt auch, dass die Tiroler ÖVP offenkundig keine Lust auf Bundeskanzler Karl Nehammer hat. Der hat jüngst „Tirol-Verbot“ erteilt bekommen. Mattle, der Nehammers „Alkohol und Psychopharma“-Aussage kritisierte, lädt Nehammer nicht zu Wahlkampfveranstaltungen nach Tirol ein. Ein ordentlicher Dämpfer für den Kanzler, der an die scheibchenweisen Distanzierungen aus den Ländern gegenüber Sebastian Kurz vor dessen Rücktritt erinnert.

Dass man in der schwarzen Hochburg nun als Liste „MATTLE“ antritt, könnte indes noch Probleme bereiten. Denn die Reihung der Parteien auf dem Stimmzettel orientiert sich an der Stimmenstärke der letzten Wahl. Hier wiederum orientiert man sich an den Partei-Namen der auf der letzten Wahl eingereichten Zettel. Und da trat die ÖVP auch als solche an.

Das Land Tirol lässt bis 10. August ein Mängelbehebungsverfahren zu, fehlerhafte Wahlvorschläge können so noch ergänzt werden. „Zudem können bis zum 8. August 2022 Wahlvorschläge auch wieder zurückgezogen werden oder einzelne WahlwerberInnen verzichten“, heißt es weiter. So weit, dass die ÖVP gar nicht antritt, wird es dann wohl doch nicht kommen.

(wb)

Titelbild: APA/EXPA/JFK/picturedesk.com

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46 Kommentare

  1. Es ist immer wieder putzig zu sehen, wie verzweifelt die ÖVP versucht sich an die (alleinige) Macht zu klammern. Insofern glaube ich auch dass die GrünInnen tatsächlich wieder Chancen haben, als Beiwagelrl am ÖVP Karren mitzufahren.

  2. Schleierfahndung war gestern. Heute wird verschleiert, was das Wahlgesetz hergibt. Wir sind Liste, wir sind Bewegung, soll die Message sein. Wer dahinter steht, soll verschleiert sein. Ist übrigens nichts Neues für die katholische Kirche: Nennen sich heute Freikirchen, sind aber dennoch verschleiert assoziiert zum Katholizismus. Politisch machens denen das jetzt nach: Freidenker sind da die Anhängsel.

    • Wer nur ein bisschen Hirn hat durchschaut das Manöver! Viel interresannter wird werden, ob die Bauern trotz Wolf die Schwarzen wieder wählen.

  3. Ich trete in Tirol als “Matte Glatze” an.
    Immerhin sind die ganzen Hoteliers glatte Fetzenschädl und ich habe eine Schanze , samt dem der immer glaubt er ist wichtich weil Seilbahner

  4. Anton Mattle will das AMTTLE!
    Legitim, denn die Österreicher Verarscher Partei will KEINER mehr!

    Die Tiroler Schützen wird es auch die nächsten 100 Jahre noch geben!
    Die Österreicher Verarscher Partei wird es in 100 Jahren nicht mehr geben!

  5. Und die Liste wird aus welchem Grund dann auf Listenplatz eins gereiht? Wieso bekommt die Liste Gelder für Werbung wenn sie nicht als ÖVP antreten? Wird sich schon wer finden der die Reihung anfechten wird.

    • Also ja die Fragestellung zu den Sanktionen hat es ja in sich. Gestörter gehts wohl nicht 🤦‍♂️. Aber natürlich solls heißen – ist ja auch eine Gazetteumfrage – dass jeder Zweite sich wünscht, dass sich Österreich wie Ungarn, Türkei und Serbien verhält.
      In ihrem sozialen Umfeld vielleicht.

  6. Die LTWO sagt ja iSd. § 32 lit c ja ua: Mängel müssen 46 Tage vor dem Wahltag durchgeführt werden.

    Die Wal st für den 24.09 angesetzt, dh. 24.08 = 30 Tage, 10.08. 44 Tage 08,08. 46 Tage. Also bis zum 07.08. gehts noch. (siehe mein Link)

  7. Der alte Schmäh: Gammelfleisch aus dem Kühlregal nehmen, auspacken, abwaschen, neu verpacken und etikettieren. Der dumme Bürger kauft’s eh.

  8. Schwer zu glauben dass die SPÖ hier keinen gscheitern Spitzenkandidat finden. So einen Unsympathler wählen zu müssen ist ja fast eine Zumutung. Wär ich Tiroler gäbs dann nur noch Grün für mich da es die Rechtsparteien kaum schmerzt wenn wer die KPÖ wählt.

      • Ja eh, fern von Tirol lässt sich leicht stinken. Im wahrsten Sinne des Wortes, bezogen auf unsere “saubere” OÖ Regierung

  9. Nachdem die Tiroler Wähler*innen sicher gewohnt sind, das Kreuzerl in die 1. Zeile zu setzen, werden sie also diesmal jemand Anderen wählen…

  10. Was gehört gehört zum anerzogenen Selbstverständnis eines/r “guten”, braven Reaktionisten/in??

    Richtig! Selbstverleugnung!!! (nach dem zuvor unbedingten Gehorsam in vereidigter Gefolgschaft) … spätestens dann nämlich, wenn es gilt, Verantwortung für die Geschichte / Mißstände zu übernehmen…

    Wir malen die Fassade ggf. einfach etwas anders an: Situationselastisch, je nach dem, mit neuer Farbe, mit anderem Namen, mit “neuem” Programm… -> “Es geht jo eh um nix!?”

    “Verantwortung für anmaßendes Machtstreben in Zukunft zu übernehmen? Ja, selbstverständlich! Verantwortung für Geschehenes eingestehen? – Na, sooo weit käme es noch…”

    (Jede/r König:in, der/die auf sich hält, wird NICHT vom Pöbel abgesetzt – wenn schon, dann höchstens vom deklarierten externen Feind -> ein Uralt-Royalgesetz!)

  11. Hat nicht Sachslehner gesagt, dass die schlechten Umfragewert und die Tatsache, dass die Hälfte der Wähler das Weite gesucht haben, nur eine Momentaufnahme seien? Mattle scheint das anders zu sehen ….seltsam.

  12. Ich glaube jetzt wird das Ende der ÖVP eingeläutet. Die Selbstverleugnung des eigenen Namen stimmt mich sehr nachdenklich.
    Kurz sei Dank.

  13. Jeder Ökonom und Spindoktor würde sagen, gut gemacht. Die Marke ÖVP ist dermaßen beschädigt, dass mit selbiger keine Stimmenzahl in ergiebiger Menge mehr zu lukrieren sind. Mit diesem Etikettenschwindel ist doch garantiert, dass zumindest einige Pöbelianer in die selbe Falle tappen werden…
    Es sollte dringend heller werden!

  14. ÖVP tritt in Tirol nicht als ÖVP an: Selbst in der ÖVP (von Türkisen ganz zu schweigen), gibt es noch Leute, die sich der Scham hingeben!

  15. Die ÖVP als Partei wird von der WKStA als Beschuldigte geführt. Wahlen vor der Tür, was tun? Sie filetieren die Partei, treten selbstständig als Liste XY auf, nicht ohne vorher sämtliche vom Rechnungshof bis dato gut versteckten Parteispenden aliquot auf die Namenslisten zu überführen. Sollte die Partei angeklagt werden, gibt es die Partei nicht mehr und jeder aus der “ehemaligen” ÖVP kennt jemanden, der mit der Partei niemals etwas zu tun hatte.

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