Freitag, März 29, 2024

Kampf um die Hofburg: FPÖ-Kandidat Rosenkranz bläst zum Angriff

Kampf um die Hofburg:

In Wien ging am Dienstag der Wahlkampfauftakt von FPÖ-Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz über die Bühne. Die Pressekonferenz war von aktuellen Gerüchten über FPÖ-Querelen überschattet.

Wien, 09. August 2022 | Anlässlich des Auftaktes des Bundespräsidentschafts-Wahlkampfs posierten Dienstagvormittag Walter Rosenkranz, der blaue Kandidat für die Hofburg, und dessen FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz hinter einem Schild mit der Aufschrift „Stopp Kostenlawine“. Die FPÖ bemühte sich bei der darauf folgenden Pressekonferenz, Rosenkranz als Gegenpol zu Amtsinhaber Van der Bellen und zur Bundesregierung zu präsentieren.

Gegen Regierung

Schnedlitz bezeichnete Rosenkranz in seiner Eingangsrede als „einzigen Kandidaten einer Oppositionspartei“ und als „Schutzschild der österreichischen Bevölkerung“. Der amtierende Präsident Alexander Van der Bellen wurde hingegen als „Schutzpatron einer Chaos-Regierung“ abqualifiziert.

Rosenkranz selbst wiederholte bekannte FPÖ-Positionen, wie etwa die Forderungen nach einem Preisdeckel und einem Ende der Sanktionen gegen Russland. Er plädierte außerdem dafür, den „Zentralismus aus Brüssel hintanzuhalten“ und warnte vor dem „Verlust der immerwährenden Neutralität“. Österreich solle vermitteln, anstatt zu sanktionieren, gab sich Rosenkranz überzeugt. Der FPÖ-Kandidat wünschte sich außerdem eine Erhöhung des Budgets für die österreichische Landesverteidigung – langfristig auf 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dem aktuellen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen warf er vor, sich nicht zu den zahlreichen im Raum stehenden ÖVP-Fiaskos geäußert zu haben.

„Schönheit der Verfassung“

Angetan zeigte sich Rosenkranz von der österreichischen Verfassung und ihrer Schönheit. Mehrmals preiste er die Grundlage des österreichischen Rechts, konkret die Möglichkeit, als Bundespräsidenten die Bundesregierung oder sogar den Nationalrat zu entlassen. Auf eine Nachfrage, wie hoch denn die Chance sei, dass er als gewählter Bundespräsident tatsächlich den Nationalrat auflösen würde, antwortete Rosenkranz: „Höher als 50 Prozent.” Er fügte hinzu: „Traditionell bietet die Bundesregierung bei der Wahl eines neuen Präsidenten ihren Rücktritt an. Dieses Angebot kann man ja auch einmal annehmen.“

Fragen zu internen Problemen

Die anwesenden Journalisten interessierten sich vor allem für die seit einigen Tagen durch die Medien geisternden Querelen innerhalb der FPÖ. Sowohl Schnedlitz als auch Rosenkranz wollten davon nichts wissen, betonten, es gäbe keine Krise in der FPÖ. Der Generalsekretär verwies außerdem auf fehlerhafte Berichterstattung und Sensationsgier einiger Medien, die angeblich aus einem Abschiedsbrief wörtlich zitierten, den es nie gegeben hatte. Zudem deutete er an, dass allen voran in der ÖVP einige Personen gut mit einigen Medienschaffenden „verhabert“ seien.

(dp)

Titelbild: Hans Klaus Techt/APA/picturedesk.com

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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10 Kommentare

  1. Den Blauen ist niemals zu trauen.

    Der Typ verbreitet schon Gschichterln über ” falsche” Unterstützungserklärungen. Er baut mal vor, um dann anfechten zu können.
    Das ewige Spiel der Blauen…..

  2. Rosenkranz wird Positionen bedienen, die den Österreichern unter ideologisierten Parteien bzw. unter der Kuratel der EU abhanden gekommen sind. Auch wenn zu diesen sensiblen Themen aus naheliegenden Gründen schon lange keine Volksbefragungen oder gar -abstimmungen mehr durchgeführt werden, werden die Wähler halt auf diesem Weg ihren Willen demokratisch zum Ausdruck bringen. Ich gehe von einer deutlichen Protestwahl aus. Wobei das Wahlergebnis des Herrn Rosenkranz aufgrund der belastenden Verbindung zur FPÖ, gegen die doch eine verbreitete Aversion besteht, dann gleich doppelt so hoch gewertet werden darf.

    • Positionen bedienen? Ja die der Rechten. Wie oft wollen die das noch probieren?
      Blau kann es einfach nicht.

  3. 😁…hab ichs nicht gesagt….der will den Nationalrat auflösen….Die FPÖ als Schutzschild der Bevölkerung, jo, jo haben wir alle live und in Farbe mitbekommen wie ihr uns “geschützt” habt….

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