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»Klitschko-Falle« ging online – Kein FPÖ-prophezeites »Ludwig-Ibiza«

Kein FPÖ-prophezeites »Ludwig-Ibiza«

Die FPÖ prophezeite bereits ein “Ibiza” für Michael Ludwig: Das zehnminütige Video-Telefonat, bei dem der Wiener Bürgermeister auf einen falschen Klitschko hereingefallen war, entpuppte sich jedenfalls nicht als Balearische Insel.

 

Wien, 09. August 2022 | Ende Juni flogen einige Stadtchefs auf zwei russische Komiker rein, die sich mittels Deepfake-Technologie als Kiews Bürgermeister Witali Klitschko ausgaben. Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) fiel auf den Fake-Klitschko rein. Am Dienstag ging das zehnminütige Aufnahme des Gesprächs online. FPÖ-Wien-Politiker, wie etwa Maximilian Krauss, prophezeiten Ludwig im Vorfeld der Video-Publikation bereits sein eigenes “Ibiza”.

Ludwig geht auf immer abstrusere Forderungen kaum ein

Der Fake-Klitschko versuchte Ludwig zwar immer wieder einige „Fallen“ zu stellen, Großteils ignorierte ein mit dauerndem Gespräch zunehmend gereizt wirkender Ludwig angesichts der immer dreisteren Forderungen die Komiker. Auf die Forderung des Fake-Klitschkos, alle Russen die sich im Land verstecken, aufzuspüren und zu enteignen, verwies Ludwig etwa auf die EU. So etwas liege nicht auf Stadtebene. Auch militärische Hilfe sagte Ludwig den Komikern nicht zu – mit Verweis auf die Neutralität. Man spende Medikamente an die Ukraine.

Kurz die Fahne in die Kamera

Eine weitere Forderung des Klitschko-Darstellers: Eine Feier zu Ehren des ukrainischen Nationalisten und NS-Kollaborateurs Stepan Bandera in Wien. Doch Ludwig verwies nur auf die vielen Events ukrainischer Künstler, die bereits aktuell in Wien stattfänden. Der Name Bandera schien Ludwig offensichtlich kein Begriff zu sein. Auch ein “Fahnenwedeln” des ukrainischen Wimpels samt “Hoch lebe die Ukraine!”-Spruch stieß bei Ludwig auf taube Ohren. Nur ein kurzes Fahne in die Kamera halten gab es von Ludwig. Als der falsche Klitschko schließlich Ludwig vorwarf ein “prorussischer Bürgermeister” zu sein, reagierte Ludwig gereizt: “Wir verteidigen Putins Regime nicht. Unser Rathaus schmückt die ukrainische Flagge.”

(red)

Titelbild: twitter/michael ludwig

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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2 Kommentare

  1. Ein Altnazi ist der Ludwig nicht; Bandera hat er noch nie gehört!
    Aber er verweist auf die EU… Was ist dort eigentlich? Demokratie?

  2. Der braune Schnitzelbaron war noch nie die hellste Kertze auf der Torte.

    Die Vorstände bei den Wiener Energiekonzernen verdienen Millionen Gehälter, während der Pöbel Geldnöte hat. Dem rotbraunen Sonnenkönig ist es egal.

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