Mittwoch, April 24, 2024

Nach Tötung von Walross Freya: Empörung und Statue

Empörung und Statue

An den Fjorden Oslos sorgte das Walross Freya für regen Menschenandrang. Nachdem das Tier eingeschläfert wurde, ist die Empörung groß. Eine Initiative will nun Geld für eine Statue sammeln.

 

Oslo, 16. August 2022 | Am Sonntag wurde das Walross namens Freya von der norwegischen Fischereidirektion eingeschläfert. Man sei besorgt über die Sicherheit der schaulustigen Menschen gewesen, so die Behörde. Tierschutzorganisationen aber auch zahlreiche Privatpersonen können die Entscheidung Norwegens nicht nachvollziehen und verurteilen das Vorgehen aufs Schärfste.

Friedliches Tier getötet

Walross Freya war seit Juli immer wieder in der norwegischen Hauptstadt Oslo zu Gast gewesen. Dabei hatte sie unter den Augen zahlreicher Schaulustiger Entspannung auf Booten gesucht und dabei einige kleine Schiffe leicht beschädigt. Zuletzt seien dem geschützten Tier immer mehr Menschen trotz ausdrücklicher Warnungen zu nahe gekommen. Um begehrte Fotos zu schießen, seien Menschen sogar zu Freya ins Wasser gesprungen. Menschliches Fehlverhalten sei deshalb der Hauptgrund für die Tötung des Walrosses, sind sich Kritiker einig.

Fassungslosigkeit herrscht unter anderen bei der deutschen Tierschutzorganisation PETA. „Freya hat niemandem etwas zuleide getan, sondern nur friedlich ihr Leben als Walross gelebt,“ so eine PETA-Biologin. Weil es keinen Grund für die Einschläferung gegeben habe, hofft die Biologin auf einen internationalen Protest gegen die norwegische Behörde.

Ein eisiger Wind bläst den norwegischen Autoritäten auch in sozialen Medien entgegen. Zahlreiche User machten ihrem Ärger freie Luft, beklagten sowohl die ungerechte Entscheidung der Fischereidirektion, als auch das Fehlverhalten sensationsgieriger Menschen. Der Chef der Fischereidirektion gab an, Morddrohungen erhalten zu haben.

Statue für Freya

Während die Bestürzung über die Tötung nicht abreißt, will eine private Initiative Geld für eine Walross-Statue sammeln. Freya, die nach einer Gottheit in der nordischen Mythologie benannt war, soll damit im Gedächtnis der norwegischen Hauptstadt einen Platz erhalten. Ein Norweger habe bereits über 6000 Euro gesammelt.

Lange Reiseroute

Die geschützte Spezies, die normalerweise in arktischen Breiten lebt, kommt für gewöhnlich nicht so weit in den Süden. Freya war eine reiselustige Ausnahme. Das Walross war zuvor bereits mindestens an den Küsten der zu Schottland gehörenden Shetland Islands, Dänemarks und den Niederlanden vorstellig geworden. Dort sah man keine Bedrohung von Freya ausgehen und ließ sie weiterziehen.

(dp)

Titelbild: Tor Erik Schrøder / NTB / AFP / picturedesk.com

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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4 Kommentare

  1. Arme Freya, dieses friedliche Tier war niemals und für niemanden eine Gefahr. Wieder hat ein empathieloser Unmensch eine unmenschliche Entscheidung getroffen. Traurig und eine Schande…
    Es muss auch hier heller werden!

  2. Wir “Menschen” sind wirklich eine Fehlentwicklung.
    Denke da an die Bonobos, die Konflikte mit schnackseln lösen.
    Wir mit Atombomben…

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