Dienstag, April 16, 2024

Umfrage: SPÖ weiter vorne – Nur jeder Elfte will Kurz zurück

Nur jeder Elfte will Kurz zurück

Eine neue „Market“-Umfrage bestätigt den Trend der letzten Monate: Die SPÖ führt, die Regierung würde nur mehr ein Drittel wählen. Plus: Ein Comeback von Christian Kern wünschen sich  im Vergleich zu einer Sebastian-Kurz-Rückkehr doppelt so viele.

 

Wien, 16. August 2022 | Kanzlerbonus adé: Bei der fiktiven Direktwahl zum Bundeskanzler kann laut einer neuen „Market“-Umfrage im Auftrag des „Standard“ Kanzler Karl Nehammer nicht groß punkten. Im Vergleich zu seinem Amtsantritt im Dezember verliert er acht Prozentpunkte und kommt mit 19 Prozent auf denselben Wert wie SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

SPÖ weiter vorne – Regierung bei 33 Prozent

In der Sonntagsfrage ergibt sich ein Bild, dass den Trend der letzten Monate bestätigt: Die SPÖ führt mit 30 Prozent das Feld an. Platz 2 geht an die ÖVP mit 22 Prozent, einen Prozentpunkt vor der FPÖ. Grüne und NEOS würden beide auf jeweils elf Prozent kommen. Die MFG würde nach aktuellem Stand nicht in den Nationalrat einziehen. Sie steht bei drei Prozent. Die aktuelle Regierung würde somit auf 33 Prozent und somit ein Drittel der Stimmen kommen. Rot-Pink-Grün hätte mit 52 Prozent eine Mehrheit, ebenso eine Neuauflage der großen Koalition mit 52 Prozent.

Kern und Kurz-Comeback abgefragt

Überraschend abgefragt wurde auch, ob die beiden Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Christian Kern (SPÖ) „eine starke Rolle in der österreichischen Politik einnehmen“ sollen. Beim SPÖ-Altkanzler wünschen sich das 19 Prozent. Bei Kurz hingegen nur neun Prozent. Somit nicht mal jeder Elfte. Sowohl Kurz als auch Kern lagen in ihrer aktiven Zeit in der Kanzlerfrage deutlich höher als das derzeit aktive Politikpersonal. Kern lag 2017 bei 28 bis 34 Prozent Zustimmung, Kurz sogar zwischen 32 und 42 Prozent.

Befragt wurden per Online-Befragung 817 Personen im Zeitraum von 8. bis 11. August.

(bf)

Titelbild: JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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56 Kommentare

  1. Aus heutiger Sicht ist keine einzige derzeit im Parlament vertretene Partei wählbar. Korruption an jedem Ort, in jeder Situation und zu jeder Zeit.

    • Und a jede Partie die derzeit nicht im Parlament vertreten ist und dem Parlament zu nahe kommt, wird mit der Zeit genauso unwählbar …

      • Früher hätt ich an dieser stelle noch etwas widersprochen bzw. eingeworfen dass bestimmte Personen/Parteien/„Listen“ schon eine veränderung bringen könnten (hätte da früher echt an PP gedacht :/),
        inzwischen sehe ich das genauso. Es gibt keine Ausnahmen. Die alte Weisheit gilt zu 100%: Jeder der „oben“ ist, ist Teil des Systems und schon so weit „drinnen” dass er/sie soweit “mitspielt” dass das eigentliche Wohl der Bevölkerung praktisch keine Rolle mehr spielt (auch wenn immer noch damit argumentiert wird). Das ist natürlich zum Großteil ein völlig unbewusster Prozess, man eignet sich so viel “wissen” an das man praktisch voll mit Argumenten ist warum sich letztendlich nichts ändern lässt, und die Abhängigkeiten in die Wirtschaft usw -> man “lernt” dass die alten Ideale (sofern vorhanden) nicht realistisch sind (klar, innerhalb der Grenzen dieses Systems auch schwer vorstellbar) und schwupps, werden diese Stück für Stück abgebaut…

        Ist jetzt etwas abstrakt und eventuell “plump” bzw
        einfach beschrieben, aber einen gewissen negativen Effekt wird es sicher geben, vor allem wenn man bedenkt wie viel Lobbyismus inzwischen betrieben wird. Der trägt ja auch seine Früchte …

  2. Natürlich hat es vielen gefallen, auch einigen User hier im Forum, dass es unter Kurz salonfähig wurde, Flüchtlingen und unerwünschten Asylanten zu erklären, dass sie in Österreich nichts verloren haben. Die Strategie diese Menschen möglichst schlecht zu behandeln um potentiale Nachzügler abzuschrecken, fand auch Applaus, quer durch alle Gesellschaftsschichten. Kurz nannte sein Erfolgsrezept dann gewinnbringende und patriotische Law and order Politik,denn dies musste ja auch sein, nachdem er und sein treu ergebener
    Boulevard dem Volke klarmachten,
    dass wir von gewaltbereiten, glaubensfremden Aggressoren und potentiellen Terroristen heimgesucht wurden, die uns überdies hinaus alles neidig sind und uns alles hart Erarbeitete wegnehmen wollen. Alles blauer Spin, doch Kurz war eben jünger, schlauer und schöner als der HC Strache. Da konnte dann auch die “Mitte” mit, mitsamt vielen betuchten “Bürgerlichen”.

    • So kann man es sehen.
      Ich habe einen anderen Zugang.
      Mein Vater musste Zwangsarbeit bis 1950 im Titoto Staat leisten.
      Danach arbeitete er zwei Schichten (a, 9Std.) um uns ein Zuhause zu schaffen.
      Ich und meine Gattin haben drei Kinder mit einem Gehalt zu braven Steuerzahlern erzogen.
      Der Dank dafür sind ca. 500.- als Pension für meine Angetraute.
      Merken Sie das Ungleichgewicht?

    • Das mit der fremden Gefahr ( “der Feind in eigenem Bett” ) hat er herausgefunden, als er noch undercover im Einsatz war. Als verkleideter Integrationsbeauftragter. 🙂

    • Der würde sogar als Obdachloser eine noch bessere Figur abgeben, als einige Herren im Parlament und hohen Haus. Tu mir jetzt voll schwer einen Erstgenannten zu finden. Da würden sich ja gleich mehrere anbieten. 🤔

      • Trau mirs gar nicht zu schreiben wen ich da in erster Linie mein. Jetzt mit dem neuen Hassgesetz….nur so weit sei verraten…er hat mehr zu melden als der Karli. ☝️

  3. Des Pudels *Kern*:
    Flex kriegt Komplex
    Kathi desolati
    Kurz ist uns schnurz.
    1000 Dank an Kai Diekmann für Ihren Einsatz 🙂

    • Liebe Summa summarum, schön literarisiert wieder. Für das nächste Jahr werde ich Sie bei den Bachmannlesungen nennen…
      Es muss immer heller werden!

  4. Schön, jetzt brauchen wir nur noch Neuwahlen und das Problem ÖVP würde vorerst auf der Oppositionsbank landen.

  5. Und hier die Realität ausserhalb der woke Blase, Bernie Sanders bringt es für die USA auf den Punkt, und das gilt ganz genauso für Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und sonstige “westliche Demokratien”, wo abgehobene und arrogante Politiker sich von Lobbyisten kaufen lassen und die Menschen die sie gewählt haben dann mit irgendwelchem Schwachsinn terrorisieren, und praktischerweise die Medien kaufen, damit das alles alles toll hingestellt wird, und jeder der das nicht gut findet dann ein Nazi ist.
    Sollte sich jeder anhören und mal nachdenken was die letzten Jahre so abgeht:
    https://www.youtube.com/watch?v=A1a-MFaeIMk

    • Sie haben die Bilderberger vergessen zu erwähnen….und was ist jetzt eigentlich mit diesem “reset”? Kommt der noch oder nicht?

    • Wer den politischen Gegner wegsperren möchte, hat in einer Demokratie nichts verloren. Das Tragisch-Komische daran ist aber, dass genau diese Leute glauben, dass sie die Säulen der Demokratie sind.

      • Das mit dem politischen Gegner haben sie gesagt.
        Ich ziehe nur allgemeine Rückschlüsse von der Verherrlichung von Kurz auf die intellektuelle Satisfaktionsfähigkeit dieser “Wähler”.

        • Vorsicht ist geboten! Wehret den Anfängen!

          KURZ, MIT FUSSTRITT DURCH DIE VORDERTÜR AUS DEM AMT GEJAGT, KOMMT DURCH DIE HINTERTÜR WIEDER REIN!

          Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz zieht in den Beirat der Internationalen Demokratischen Union (IDU) ein, wie die Organisation kürzlich bekannt gab. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Verbund von etwa 70 konservativen und christdemokratischen Parteien. Krone, 13.08.22

  6. Kurz wäre nach wie vor der fähigste Politiker seit langem, allerdings dürfte er keine “Freunde” mitbringen. Mit einer konstrutiv arbeitenden und kontrollierenden Opposition und mit totaler Transparenz wäre er die beste Alternative für Österreich. Nachdem aber die Intransparenz auch in der Opposition das grösste Heiligtum ist und sich ansonsten die oppositionelle Regierungsarbeit ausschliesslich auf die Destruktion beschränkt, werden wir weiterwurschteln wie bisher.

    • “Kurz wäre nach wie vor der fähigste Politiker seit langem”
      ja, zu allem fähig.

      das grösste politische talent seit …

      das war schon vor langer zeit purer schwachsinn.
      und es wird durch wiederholung nicht besser.

          • Dieses Aufstützen hat mich schon immer irritiert, weil es inkongruent und nicht aus einer natürlichen Bewegung heraus erschien. Er hat sogar solche unbewussten Gesten vor dem Spiegel einstudiert, eine gestelzte Figur durch und durch.

        • Vermute dass er dieses noch immer für sich beanspruchen kann. Gut dass er aber auch bei seinem engsten Umfeld Schaden anrichtet. Da drücke ich ihm sogar beide Daumen dabei.

    • Kurz marschierte faktisch evident schnurstracks Richtung reaktionären Austrofaschismus. Im glorios fähigen(?) Alleingang wäre das niemals möglich gewesen. Er brauchte – und fand! – (s)einen willfährigen Apparat dahinter bzw. erkor dieser Apparat ihn als seltsam obskur verehrte Führungsfigur … (Protagonist:innen, die zumeist leider noch immer honorig in Amt und Würden (ge)walten.)

      DAS wird ihm die vernünftig aufrichtige, geläutert / gebildet moderne Mehrheit im Lande niemals verzeihen! (Seinem föderalistisch konservativen, korrupten Apparat dahinter auch nicht.)

      Seinen Nimbus als “politisches Talent” verdankt er seiner an ein Chamäleon erinnernde Fähigkeit, brutale populistisch politische Halbwahrheiten kurz und bündig niederschwellig medial so zu verkaufen, dass der Inhalt seiner “Message Control” stets auch ambivalent in eine positive Deutung interpretiert werden kann / konnte.

      That’s it overall. Eine wundersame Fügung des Schicksals unterbrach aber dieses perfide medienkorrumpierte, xenophob großbürgerliche Treiben und ersparte unserer Nation so (hoffentlich) weit größeren kulturellen, monetären Schaden…

    • Austria is too small for this extraordinary talent…
      Er feiert jetzt international Erfolge: Vorträge in Salzburg, beim ÖVP-Parteitag, gern gesehener Gast bei der Hochzeit von Hahn, Beteiligung an einer Grazer Firma, man sieht schon seine globalen strategischen Fähigkeiten! Hat er übrigens das Arbeitsvisum für die USA bekommen oder liegen da die Ermittlungen zu seinen Korruptions-Falschaussagen-Causen dazwischen…

    • Ein mensch ist fähig, weil er nach 10 jahren coachings auswendig gelerntes daherplappern kann?
      Warum glauben sie, hat er keine journalistenfragen bei seinen monologen zugelassen?
      Weil er zu blöd ist, auch nur auf eine einzige frage eine sinnvolle antwort zu geben.

  7. Beinschab läßt Grüßen!

    Wie kann irgend jemand, irgend ein Market Institut, fragen ob Kurz in die Politik zurückkehren soll? Da könnte man die Österreicher gleich fragen, welches Tier sie sich als Kanzler oder Bundespräsident wünschen!

    • Aber nein, dieses von der Regierung bezahlte Market Institut ist gaaaanz bestimmt objektiv, wirklich! Ganz bestimmt !

    • Vielleicht, weil er jedesmal, wenn irgendein unnötiges medium ihn “interviewt”, dh seine geplapper pflichtschuldivst zu papier bringt, beteuert, nicht mehr in die politik zurückzuwollen.
      Er beteuert es zu oft, ist mittlerweile abgelutscht, wie er selber.

      • Vorsicht ist geboten! Wehret den Anfängen!

        KURZ, MIT FUSSTRITT DURCH DIE VORDERTÜR AUS DEM AMT GEJAGT, KOMMT DURCH DIE HINTERTÜR WIEDER REIN!

        Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz zieht in den Beirat der Internationalen Demokratischen Union (IDU) ein, wie die Organisation kürzlich bekannt gab. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Verbund von etwa 70 konservativen und christdemokratischen Parteien. Krone, 13.08.22

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