Dienstag, April 23, 2024

Mattle: Nehammer auch 2024 ÖVP-Spitzenkandidat – Kritik an Plakolm

Kritik an Plakolm

ÖVP-Tirol-Obmann Anton Mattle wünscht sich Bundeskanzler Karl Nehammer auch bei der nächsten Wahl als Volkspartei-Spitzenkandidat. Weit weniger glücklich zeigte er sich über Parteikollegin und Staatssekretärin Claudia Plakolm.

Innsbruck, 18. August 2022 | Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahl-Spitzenkandidat Anton Mattle stellt sich hinter den stark unter Druck geratenen Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Karl Nehammer. Dieser sei “in der Volkspartei unbestritten”, ein “guter Bundeskanzler” und werde auch der ÖVP-Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl im Jahr 2024 sein, sagte Mattle im APA-Interview.

Nehammer wurde nur “gelegentlich falsch interpretiert”

Nehammer, der im Sommer mit einer medialen Diskussion über angebliche Ablösegerüchte konfrontiert war, werde nur “gelegentlich falsch interpretiert”, meinte der Tiroler ÖVP-Landesparteiobmann. “Ich höre aus den eigenen Reihen keine Zwischenrufe. Wir haben ein gutes Verhältnis und ich schätze seine Arbeit”, betonte Mattle. Mattle selbst kritisierte im Sommer Nehammer nach dem Auftritt auf dem Tiroler Parteitag, als der Kanzler mit seinem “Alkohol oder Psychopharmaka”-Sager für Schlagzeilen sorgte.

Er hoffe und gehe davon aus, dass auch die türkis-grüne Bundeskoalition bis 2024 halten wird. “Ich würde es mir wünschen. Sie haben noch ein ordentliches Regierungsprogramm vor sich. Es sind Dinge umzusetzen, die Österreich und der Gesellschaft gut tun.”

Kritik an Parteikollegin Plakolm

Nicht einverstanden zeigte sich der Tiroler ÖVP-Obmann mit den Aussagen von ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, die mehr Generationengerechtigkeit eingefordert hatte und meinte, nicht jeder könne wegen der Teuerung Geld vom Staat bekommen und dabei Menschen mit “Luxuspensionen” anführte. Er habe zwar Verständnis, wenn Plakolm den “Fokus auf die Jugend” richte und die Äußerung möge “von ihrer Position aus gerechtfertigt” sein, aber: Es sei “ungeschickt”, wenn die Generationen gegeneinander ausgespielt werden, ließ Mattle Kritik durchblicken. Man müsse dabei einen “gesamtgesellschaftlichen Blick” bewahren.

Will auch bei unter 30 Prozent bleiben

Angesprochen auf die bevorstehende Wahl in Tirol, will Mattle auch bei einem Ergebnis unter 30 Prozent im Amt bleiben: “Jeder, der mich kennt, weiß: Ich bin ganz sicher kein Sesselkleber. Aber auch keiner, der davonläuft.” Er gehe aber davon aus, dass man deutlich über 29 Prozent zu liegen komme. “33 Prozent, 34 Prozent oder, wenn es ganz gut geht, 35 Prozent wären ein toller Erfolg”, meinte Mattle.

(bf/apa)

Titelbild: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com  EXPA / APA / picturedesk.com   ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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10 Kommentare

  1. Auch 2024 Spitzenkandidat? Habe ich eine paar NR-Wahlen verpasst oder bezieht sich das “auch” auf Wahlen in Boxklubs, Vereine für Hochbegabte, etc.?

  2. Ehrlich gesagt, auch die SPÖ wünscht sich Nehammer als Spitzenkandidat bei den Wahlen im Jahre 2024. Sozusagen der beste Mann für eine satte rote Mehrheit.

  3. Mattle sitzt seit 20 Jahren im Tiroler Landtag und ist ein sehr guter Freund von LH Platter aus dem gleichen Bezirk.

    Ein schwarzes Urgestein, der maßgeblich für die jetzigen Verhältnisse in Tirol mitverantwortlich ist.

  4. Natürlich hat die ÖVP ein Problem mit Plakolm. Sie hat sich getraut, auf die Ungerechtigkeit der prozentuellen Pensionserhöhungen für Spitzenpensionen hinzuweisen. Und damit gewagt, die Kernwähler der ÖVP anzutasten.

    Was aber besonders enttäuschend ist, das ist die Reaktion der sozialistischen Gewerkschafter. Sie holen sich einen einzigen Satz aus der Aussage von Plakolm heraus und verteufeln ihn. Den Kerninhalt ihrer Aussage ignorieren sie völlig. Normalerweise müssten sie dankbar für ihre Aussage sein. Aber dafür sind sie anscheinend nicht clever genug, das für die Sozialdemokratie argumentativ zu nutzen.

    Und das ist das Kernproblem der SPÖ: fehlende Clevernis.

  5. Er ist sicher kein Sesselkleber! Niemals nicht! Aber er will auch bei einem Ergebnis von unter 30% bleiben. Minus 15%, das wäre ein Totalcrash der ÖVP in Tirol. Aber er will bleiben, weil er nicht davonläuft. Das kannst nicht erfinden. Früher steckte man solche Politiker in diese ominöse Jacke, wenn sie solchen Stuss von sich gaben.

    • Naja, er muß halt auslöffeln was ihm die Bundestürkisen, sowie die Tiroler Platter, Tilg, Hörl und Walser eingebrockt haben. Wer soll in Tirol denn danach die Führung übernehmen?
      Rein taktisch war es ein Fehler in diesen turbulenten Zeiten eine Wahl im September durch zu führen. Normalweise muß Platter sagen übernimm am 01.09.22 und gewählt wird wie geplant 2023, dann ist er eingearbeitet und kann vielleicht schon etwas vorweisen.

      Persönlich bin ich mit der Entscheidung der vorgezogenen Wahlen zufrieden, denn nichts täte Tirol besser, wie eine nicht regierende VP.

  6. Sagt einer, der nicht einmal als ÖVP am Stimmzettel sich antreten traut. Ich hoffe auch, dass der Herr Karl, der es nicht kann, bald als Spitzenkandidat antritt.

  7. Kurz war da wesentlich schlauer, was die Pensionisten betrifft. Er hat ihnen vor der Wahl einfach Bettelbriefe geschickt und ihnen Angst gemacht, was alles passieren würde wenn er nicht BK werden würde…

    • Politiker, die Angst verbreiten anstatt Lösungen anzubieten, gestehen damit ihr eigenes Versagen ein.

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