Samstag, Dezember 7, 2024

»Nützliche Idioten« – »Politisches Tourette-Syndrom« – Wilder Polit-Streit

»Nützliche Idioten« – »Politisches Tourette-Syndrom«

Nach Aussagen über die FPÖ von NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger im ORF- und “Krone”-Sommergespräch ist die Stimmung zwischen Pink und Blau frostig. Meinl-Reisinger bezeichnete die FPÖ als „nützliche Idioten“. Die FPÖ spricht von „politischem Tourette-Syndrom“.

 

Wien, 18. August 2022 | Beate Meinl-Reisinger (NEOS) hat in den drei Sommergesprächen im ORF, “oe24” als auch in der “Krone” deutlich gegen die FPÖ ausgeholt. Gegenüber dem ORF sagte sie auf die Frage, was Herbert Kickl besonders gut könne, „das Maul aufreißen“. Auch „Verrat an der Gesellschaft machen“ warf sie der FPÖ vor. Am Mittwoch holte sie erneut gegen die Freiheitlichen aus. Die Russlandpolitik der FPÖ kritisierte sie im “Krone”-Sommergespräch scharf: „Ich weiß, dass das hart ist. Aber dass die FPÖ das Spiel von Putin mitspielt, halte ich für schändlich und zutiefst antipatriotisch.“ Die FPÖ, so Meinl-Reisinger, seien „nützliche Idioten“, die sich von Putin „vor den Karren spannen lassen“ würden.

FPÖ außer sich

Die FPÖ reagierte auf die Aussagen am Donnerstagmorgen scharf. Generalsekretär Michael Schnedlitz „wünschte“ in einer Aussendung den NEOS „alles Gute auf der Reise in die politische Bedeutungslosigkeit“.

Die Sager über „Volksverrat“ und „nützliche Idioten“ sorgten bei den Blauen für ganz besondere Verstimmung. Die Worte grenzen an „maßlose Selbstüberschätzung“, für den FPÖ-General. Schnedlitz spricht von einem „Anfall von politischem Tourette-Syndrom“.

Meinl-Reisinger kritisierte aber nicht nur die FPÖ im Krone-Gespräch, sondern auch einen Parteikollegen. Der Sager von Sozialsprecher Gerald Loacker, dass „keiner mehr arbeiten“ wolle, gefalle ihr nicht: „Das ist patzig und hat etwas Zynisches.“ Im Kern sei es aber, laut Meinl-Reisinger, richtig. Auch das griff die FPÖ auf. „Wenn ihr dann gar nichts mehr einfällt, diskreditiert sie noch ihren eigenen Sozialsprecher vor laufender Kamera”, so Schnedlitz. Auf eine FPÖ-NEOS-Koalition nach der nächsten Wahl braucht man sich wohl eher nicht einstellen.

(bf)

Titelbild: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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