Samstag, April 20, 2024

Studie: Gut getarnte Frösche haben kleines Gehirn

Studie:

Biologen haben festgestellt, dass gut getarnte Frösche kleinere Gehirne haben, als auffälligere Artgenossen. Entscheidend für die evolutionäre Strategie der Frosch-Arten ist auch, wie stark sie von Fressfeinden bedroht sind.

Wien/Wageningen, 18. August 2022 | Der österreichische Biologe Alexander Kotrschal hat festgestellt, dass Frösche, die gut getarnt sind, ein kleineres Gehirn haben als jene, die auffälliger aussehen. Zusammen mit Kollegen hat er 102 Frosch-Arten untersucht, die entsprechende Studie ist am Mittwoch im Fachjournal “Science Advances” veröffentlicht worden.

Wer auffällt, muss intelligent sein

“Mit guter Tarnung kann man sich als Frosch demnach ein großes Gehirn sparen”, erklärte Kotrschal der APA. Er forscht am Department of Animal Sciences der Universität Wageningen in den Niederlanden. “Wenn man aber auffällig ist, braucht man es, um auf intelligenzbasierte Fluchtstrategien zurückgreifen zu können”, so der Biologe.

Ein Tier mit großem Hirn kann wohl besser das Risiko durch eine nahende Schlange abschätzen und sich im günstigsten Moment mit einem beherzten Sprung retten. Individuen mit kleinem Hirn müssen hingegen Camouflage-Muster tragen.

Raubtier-Aufkommen bestimmt Strategie

Ob ein großes Gehirn oder eine gute Tarnung besser für das Überleben ist, wird auch durch das Raubtier-Aufkommen bestimmt, berichtet Kotrschal mit Kollegen. Wenn wenig Fressfeinde in einem Gebiet vorhanden sind, also die Gefahr niedrig ist, in ihren Mägen zu landen, können sich die Frösche eher leisten, aufzufallen und ein großes Gehirn für schlaues Fluchtverhalten (und andere kognitive Fähigkeiten) zu entwickeln. “Diese Strategie wird wohl bei hohem Jäger-Druck weniger effizient, was kleine Hirne und stattdessen vermehrte Tarnung bevorzugt”, so die Forscher in dem Fachartikel.

(red/apa)

Titelbild: ERNESTO BENAVIDES / AFP / picturedesk.com

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8 Kommentare

  1. Als ich die Schlagzeile gelesen habe, habe ich mir gedacht, im Artikel würde es um Ministerialbeamte der „Familie“ gehen.

    So kann man sich täuschen.

  2. Gilt diese Frosch-Aussage (mit dem kleineren Gehirn) auch für die jeweiligen Parteisprecher mit deutlich eingeschränkter Weitsicht?

    Würde vielleicht passen (für alle gut getarnten überbezahlten Parteilautsprecher jedes Couleurs).

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