Donnerstag, März 28, 2024

Friday For Future demonstriert in Ballkleidern vor ÖVP-Zentrale

Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future haben am Freitag vor der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse in der Wiener Innenstadt demonstriert: In Ballkleidern.

Wien, 19. August 2022 | Wegen einer umstrittenen Aussage von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erschienen die Demonstrantinnen teils in Ballkleidern und forderten per Spruchband “Wirksame Klimapolitik statt Ballkleidtipps”. “Die ÖVP blockiert überall wo sie an der Macht ist in Österreich den Klimaschutz”, so ein Aktivist.

“Es geht einfach viel zu wenig weiter, es gibt seit fast zwei Jahren kein Klimaschutzgesetz, es fehlt jeglicher Plan für den Ausstieg beim Heizen aus Öl und Gas”, kritisierte Simon Pories im Gespräch mit der APA. Es brauche Pläne, wie wir unabhängig vom russischen Gas werden können, fürs Klimaschutzgesetz, für die Verkehrswende, für Bodenschutz und gegen Flächenversiegelung.

Mikl-Leitner-Aussage als Auslöser

In Sachen Klimaschutz gehe mit der türkis-grünen Regierung mehr weiter als in den vergangenen Jahrzehnten, sagte Pories auf Nachfrage, das “reicht aber absolut nicht” für die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels. Es brauche “viel mehr Tempo”, forderte er. “Wir sehen jetzt im Sommer gerade mit den Dürren, mit den Unwettern, wie sehr die Klimakrise schon in Österreich angekommen ist.” Am 23. September beteiligt sich Fridays for Future in Wien wieder am weltweiten Klimastreik, da erwarte er im Vergleich zur kleinen Aktion vor der ÖVP-Zentrale wieder Tausende Menschen auf der Straße.

Mikl-Leitner hatte im Juni beim “Austrian World Summit” in Wien auf die Frage, was jede und jeder Einzelne gegen den Klimawandel machen könne, gemeint: “Das beginnt bei der Kleidung, dass man nicht zehn Ballkleider haben muss, sondern drei Ballkleider.” Nach öffentlicher Kritik bedauerte sie die Aussage, sie habe “einen Fehler gemacht”.

(bf/apa)

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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23 Kommentare

  1. Hoffentlich haben sie auch das neueste I-phone dabei zum Demonstrieren, damit Greta live zugeschaltet werden kann.
    Und warum demonstrieren sie nur vor der ÖVP ? Klar war der Ballkleid-Sager dumm wie nur möglich.
    Aber die SPÖ Rendi Wagner hat im letzten Wahlkampf sich noch dafür ausgesprochen, dass am Flughafen Wien eine weitere Startbahn gebaut werde. Ist das weniger wichtig als die Ballkleid-Meldung?

  2. Dass die Jugend eine Streikkultur lernt finde ich gut. Formt den Charakter.
    Der Auftritt mit dem Ballkleid ist etwas verfehlt. Die Truppe wirkt dadurch unseriös und schwächlich.

    Die Jugend sollte auch mehr mit Ihren zeitgemäßen Waffen kämpfen. Man sollte es eher so machen wie Rezo. Der Typ hat die deutsche Politik ordentlich zum Schwitzen gebracht.

    Als Elternteil sollte man auch aufpassen dass die Kinder nicht zu stark von der Politik, Medien bzw. Lobbyisten instrumentalisiert werden.

    Eines wird in Zukunft auch noch witzig. Die Generation Z studiert ja bis ca. 30. In manchen Fällen sogar noch länger. Gleichzeitig geht die Generation X und Boomer in Pension. Tröpfchenweiße vertschüßen sich einige Yler aus Ö. Ca. 20.000+ gut ausgebildete verlassen jährlich das Land. Eigentlich komisch dass dieses Topic nicht wirklich seriös im Mainstream diskutiert wird.

  3. Solange Mammi und Pappi alles bezahlen läßt sich leicht gescheit sein ein Schulweg von 50 Minuten über Stock und Stein und bei jedem Wetter dann denken sie anders die Gretas.

    • Als Papi, der seinen Kindern ein gutes Maß an Umweltgewissen mit gegeben hat, unterstütze ich Friday for Future. Wir Boomer haben weit über das Ziel hinaus geschossen und ich zumindest, fahre seit über 20 Jahren kein Auto mehr.
      Meinen Kindern habe ich dass auch weitergegeben. -Ja meine Kinder haben , oder hatten ein Auto. Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Mit der Zeit bekommen sie mein denken mit, dass ich ihnen vermittelt habe – ein Auto in WIen ist irrwitzig! Kostet mehr als es bringt und die Öffis schlagen dich IMMER!
      Fazit: Tochter, Auto verkauft, fährt lieber mit Öffis, weil Stressfrei.
      Sohn nutzt sein Auto sein 6 Monaten gar nicht mehr…

      FFF

      • In Wien ist doch alles nur Stress, egal ob im PKW oder in der U-Bahn. Nach Wien komm ich nur wenn ich es gar nicht vermeiden kann. Da zu leben wäre der blanke Horror.

      • Detto. Auch ich hab das Auto vor 10 J. verkauft, letzte Flugreise vor 17 J.
        Öffi fahrer. Meine Tochter will nicht einmal den Führerschein machen. Sie ist 23.

      • Nach dem Schämen fürs Autofahren kommt demnächst das Schämen für das Warmduschen und das Wohnung heizen. Alles fürs Klima. Die das erfunden haben, sitzen derweil in gekühlten Büros und lassen sich mit dem 150’000 Euro schweren Tesla nach Hause fahren. Dort schalten sie ihre Photovoltaik-Anlage (aus China) ein und heizen damit den Pool, im Winter hilft noch die Wärmepumpe mit. Diesen Style haben sie mit unseren Steuern finanziert und jetzt reden sie uns das Schämen für dies und jenes ein.

  4. Geheimtipp an die Strassenkleber: Morgen findet ein kroatischer und türkischer Hochzeitskonvoi in Wien statt- kommt traut euch!

  5. Solange das Wirtschaftswachstum unantastbar ist, wird sich nichts ändern.
    Warum muss der Energieverbrauch immer steigen?
    Wer sind die größten Energieverbraucher?
    Ich finde es toll, dass die Jugend aufsteht und etwas dagegen unternehmen will.
    VdB, mit seiner Aussage, “Zähne zusammenbeißen, irgendwie wird es schon gehen” , da wird die Jugend auch die richtige Antwort haben.

    Für immer Gewaltfrei

    • Sie dürften versäumt haben dass die junge Generation keinen Bock mehr hat auf 40 Stunden im Bergwerk!
      Ich finde es richtig. Wiener Linien stellt warum? auf 30 Stunden um? Weil die Hackler einfach damit besser klar kommen. Arbeit ist nicht mehr alles.
      Das müssen die Parteien in Zukunft lernen.

  6. Ausgerechnet das russische Gas ist die ökologischste Variante, der Krieg, Kohle, Fracking Gas aus Übersee und Atomstrom sind extrem umweltfeindliche Alternativen. Solange die nicht für die Inbetriebnahme von Nordstream II demonstrieren, kann man sie leider nicht ernst nehmen.

    • Dissi Dent: Glauben sie mir! In 3-4 Monaten fließt NS2! Und Kogler feiert mit Gewessler & Co die Rettung Österreichs!

      • Und nennen Sie mir einen Grund, warum RU uns “dekadenten Westlern” Gas schicken soll, wenn wir doch so massiv davon abhängig sind, wie Sie sagen? Genau das wäre für den Kreml doch Anlass genug, alles abzudrehen. Um uns in die Knie zu zwingen. Da würde ich keinen vorauseilenden Gehorsam empfehlen. 😉

    • Kohle ist nicht so schlecht. Man kann sämtliche Schadstoffe eines Kohlekraftwerkes herausfiltern, bis oben nur noch reine Luft rauskommt. Klar kosten diese Filter etwas, aber das Gas wird ja nicht billiger. Über Atomstrom brauchen wir gar nicht zu reden.

    • Um den Krieg mit Waffenlieferung aufrecht zu erhalten, nehmen die Fridays ff Kinder schon ein wenig Fracking in Kauf. Ist ja für ein höheres Ziel, unsere Werte. Greta hat ja auch einmal mit den Atomkraftwerken sympathisiert, erst nach Protesten aus den eigenen Reihen hat das wieder beiseite gelegt. Oder vermutlich nach einem Anruf ihres Public relation managers.

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