Samstag, April 20, 2024

Tirol-Wahl: Mattle schließt Koalition mit FPÖ aus

Tirol-Wahl:

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle schließt eine Koalition mit der FPÖ nach der anstehenden Landtagswahl aus. Die Menschen sollten “wissen, woran sie sind”, mit dem “politischen Stil” der Kickl-FPÖ könne er nichts anfangen, so Mattle.

Innsbruck, 24. August 2022 | Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle schließt eine mögliche Koalition mit der FPÖ und deren Obmann Markus Abwerzger nun definitiv aus. Mattle bestätigte am Mittwoch auf APA-Anfrage einen Bericht der Tirol-Ausgabe der “Kronen Zeitung”. Dort wurde Mattle zitiert, dass eine Koalition mit den Blauen “undenkbar” sei. Einmal mehr erklärte er, dass ihm der “politische Stil” der FPÖ nicht behage.

Keine “parteitaktischen politischen Spiele”

Als Begründung, weshalb er sich nun – entgegen der sonstigen Usance der Tiroler ÖVP – vor einer Wahl in Sachen Koalitionen deklariere, meinte Mattle zur APA: “Ich weiß, dass es in der Politik üblich ist, sich immer alle Optionen offen zu halten. Aber diese parteitaktischen politischen Spiele sind nicht das meine. Die Menschen sollen wissen, woran sie sind. Das ist mein politischer Zugang und meine innere Überzeugung.”

Bis dato hatte Mattle, der sich derzeit mit sehr schlechten Umfragewerten konfrontiert sieht, eine Koalition mit der Tiroler FPÖ nicht ausgeschlossen, aber deutlich zu verstehen gegeben, dass er sie für “sehr unwahrscheinlich” halte, zuletzt im APA-Interview. Der frühere Bürgermeister von Galtür galt, wie Landeshauptmann Günther Platter, stets als kein besonderer Anhänger einer Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen.

Klimawandel leugnen “indiskutabel”

Neben dem “politischen Stil” der FPÖ, der nicht der seine sei und seinem “Verständnis einer Politik der Mitte” nicht entspreche, führte Mattle auch die Person Markus Abwerzger sowie die Haltung der Bundespartei zum Klimawandel ins Treffen. Abwerzger habe sich “leider von einem Abgeordneten, der früher durchaus gemäßigte Positionen vertreten hat, zum Scharfmacher und Tiroler Statthalter von Herbert Kickl entwickelt”, so Mattle.

Und Kickl habe erst vor wenigen Tagen im ORF-Sommergespräch “den Klimawandel geleugnet und ihn als Angst und Panikmache bezeichnet”. “So etwas ist für mich indiskutabel, weil wir alle tagtäglich spüren, wie sich das Klima verändert und wie extreme Wetterereignisse zunehmen. Die Tiroler Energiewende als eines der zentralen Zukunftsprojekte ist für mich deshalb nicht verhandelbar. Mit einer Partei, die den Klimawandel als Hirngespinst abtut, geht das nicht”, richtete der derzeitige Wirtschaftslandesrat den Freiheitlichen aus.

Nur 30 Prozent in Umfragen

Geht man nach den derzeitigen Umfragen, wäre eine Koalition mit der FPÖ für die ÖVP noch am ehesten arithmetisch für eine Zweierkoalition möglich gewesen. Hinzukommen die Sozialdemokraten – auch mit ihnen liege eine Zweierkoalition, glaubt man den Demoskopen, in Reichweite. Mattle und seine ÖVP befinden sich seit längerem stark in der Defensive, derzeit weisen ihnen Umfragen nur rund 30 Prozent oder sogar darunter aus. 2018 hatte Platter – mit bundespolitischem Rückenwind – noch 44,26 Prozent eingefahren.

(apa/red)

Titelbild: EXPA / APA / picturedesk.com

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

16 Kommentare

  1. Ich hoffe für uns Tiroler, dass der Matt(sch)le gemeinsam mit dem Platt(sch)er samt den schwarzen Volkstretern zur schlechten Geschichte von Tirol gehören. Und nein Fischgriller ich wähle nicht blau!

    • Der roten Sexist (Stichwort Horrizontale) ist wohl auch nicht wählbar, aber wer soll dann regjeren?

      • Es wird wirklich sehr schwierig wen wir wählen sollen. Der Dornauer ist eine Fahne im Wind ohne eigene Meinung, der VorarlbergTiroler ist obwohl Rechtsanwalt in der Wahl seiner Worte jenseits von gut und böse, der Pinke ist ein umgefärbter Schwarzer, genau wie die ListeFritz und die Grünen sind einfach nur Grün und werden nach der Wahl hoffentlich verwelken. In diesem Fall ist guter Rat teuer, aber vielleicht geht sich zumindest die Abwahl der schwarzen Volkstreter aus.

  2. … mit dem “politischen Stil” der Kickl-FPÖ könne er nichts anfangen?
    Es wird so kommen, dass eher die Freiheitlichen eine Koalition bilden und Unterumständen die Roten einbinden: Tirol und Rot i n die Rolle; so verrückt ist die Welt.

  3. Unfassbar der ÖVP Mattle, die Menschen sollen wissen, woran sie sind.
    Sagt ein Schwarzer der bei der Wahl die eigene ÖVP verleugnet, irre der Typ

  4. Die Menschen sollten “wissen, woran sie sind” – Mit einer ÖVP in diesem Land weiß man nie woran man ist. Da sehe ich schwarz….

    • Wo ÖVP drauf steht ist Korruption drin. Das steht fest. Ist ein Bestandteil derer DNA. Sonst würde die Wksta nicht ermitteln.
      Soviel zu den bisherigen Skandalen……
      Bei unserer unterwanderten Justiz sehe ich allerdings schwarz, dass da irgendeine Konsequenz daraus nach sich ziehen würde……

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!