Donnerstag, April 25, 2024

Ein Drittel aller Jugendlichen ist unzufrieden mit seinem Leben

Neue Studie:

Das sind erschreckende Zahlen zur Stimmungslage: Ein Drittel von Österreichs Jugendlichen ist unzufrieden mit seinem Leben. Ihre größten Sorgen sind Geld, Kriegsängste, der Klimawandel oder die eigene berufliche Zukunft. Auch Suizidgedanken nehmen zu.

Wien, 31. August 2022 | Ein Drittel der heimischen Jugend ist unzufrieden mit seinem Leben – dies zeigt die am Mittwoch veröffentlichte Trend-Studie “Jugend in Österreich Sommer 2022”. Die größten Sorgen der 800 im Auftrag von lifeCREATOR durch Marketagent befragten 14- bis 29-Jährigen sind Geld, die Kriegsgefahr in Europa, der Klimawandel, schlechte berufliche Aussichten und die eigene psychische Gesundheit.

Frauen noch mehr betroffen

Zu den größten Belastungen der Jungen zählen “Stress, Erschöpfung, Selbstzweifel und Antriebslosigkeit”. Bei den Frauen liegen die Werte jeweils zwischen 15 und 20 Prozentpunkte höher als bei den Männern. “Keine Belastung” fühlen 22 Prozent der befragten Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen.

In Wien hegen zwölf Prozent der jungen Menschen Suizidgedanken

Nur 66 Prozent gaben an, “mit ihrem eigenen Leben zufrieden zu sein”. 59 Prozent sind mit der finanziellen Lage “teilweise bis sehr unzufrieden” und 39 Prozent “mit den beruflichen Chancen”. 60 Prozent der jungen Männer sind “mit ihrer psychischen Gesundheit zufrieden”, aber nur 50 Prozent der Frauen. 19 Prozent gaben an, dass sie deswegen Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Sieben Prozent hätten Suizidgedanken, in Wien sogar zwölf Prozent, im Vergleich zu drei Prozent in Vorarlberg und Tirol. 15 Prozent “leiden unter Angstzuständen”.

Was Jugendlichen nach eigener Aussage hilft

Unterstützung bei psychischen Problemen holen sich 31 Prozent der Jugendlichen “in Gesprächen mit Familien und Freunden”, gefolgt von “psychischer Behandlung (Arzt, Therapeut)” mit 19 Prozent und “Yoga/Meditation” mit 14 Prozent. “Schulische Betreuungsangebote” oder “Telefonberatung” nehmen nur sechs bis sieben Prozent wahr.

Entsprechend schlüssig sind die Studienergebnisse, dass der größte Sinn im Leben (64 Prozent) “meine Familie” ist, gefolgt von “Partnerschaft/Liebesbeziehung” (54 Prozent), “Freundschaften pflegen” (51 Prozent) und “Ziele im Leben” (51 Prozent). Erst danach kommt “Ein Job, der mir Spaß macht” mit 45 Prozent.

Inflation und Angst vor Armut

Die Sorgen über die hohe Inflation, Angst vor Armut gepaart mit Zukunftsängsten hinterlassen ihre Spuren: Von einem Arbeitgeber erwarten sich die Burschen und Mädchen faire Gehälter, gutes Betriebsklima und verantwortungsvolle, ökologische Unternehmensführung. Diese klare Priorisierung des Einkommens war vor und während Corona anders. Nun wirkt sich die Bezahlung unmittelbar auf die Motivation aus: 48 Prozent nennen Geld an erster Stelle, danach kommt Spaß mit 32 Prozent.

Die junge Generation sieht ihre Lebenspläne durchkreuzt. So legen etwa 57 Prozent ihre Pläne für eine eigene oder größere Wohnung auf Eis, 56 Prozent wiederum überdenken die Entscheidung über ein neues Auto oder eine ausgedehnte Reise. Und mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen, verhältnismäßig mit 60 Prozent noch mehr Frauen, sieht die Entscheidung über eigene Kinder mittlerweile kritisch.

(apa/red)

Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Krisenzeiten:

  • Telefonseelsorge: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr
  • Ö3 Rotes Kreuz Kummernummer: 116-123, täglich 16-24 Uhr, anonym und gratis
  • Raht auf Draht – speziell für Kinder und Jugendliche, 147, rund um die Uhr
  • Kindernotruf: Tel.: 0800 567 567.

Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl

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26 Kommentare

  1. Ein Drittel ist unzufrieden bitte mit wessen Leben?
    “Das Drittel”?
    Oder
    “Die Jugendlichen”?

    Vielleicht sind ja viele unzufrieden das sie nicht im Fernsehen kommen.

    Oder trotzdem markanter Sprachschwachen nicht so viel Geld ferdienen wie Verona Poth.

    Mindestens 2/3 der Menschheit , wenn nicht sogar über die Hälfte findet auch sonniges Wetter besser als Nieselregen und Loch im Schuh.

    • Soll keinen Sinn ergeben oder? Ist doch gewollt, vermute ich, dass man hier vergeblich nach Inhalt sucht. Welche Ironie!

  2. Ja, die guten Zeiten sind vorbei. Langsam aber sicher haben die Mächtigen und Reichen einen Pseudodemokratie als eigenes Sparschwein errichtet. Der Pöbel muss um Brosamen bitten.

    Z.B. meine Heimat Tirol, wo dank Schwarz/Grün die Wohlstandsbürger und Bauern seit Jahrzehnten gefüttert werden. Ich kenne genug Leute, die sich in Tirol eine Eigentumswohnung oder ein Einfamilienhaus schon lange nicht mehr leisten können. Obwohl sie zu zweit gut bezahlte Jobs haben.

    Das war in der Nachkriegszeit noch anders. Wer ordentlich gearbeitet hat, konnte sich ein Eigenheim leisten. Das ist vorbei.

    Und das wissen viele junge Menschen eben. Deshalb die existentielle Angst, die m.M.n. völlig gerechtfertigt ist. Und aktuell wird es einfach immer schlimmer.

    Dass viele Junge ihren Kinderwunsch überdenken, finde ich logisch. Man denke an alleinerziehende Mütter, die vielleicht im nächsten Winter die Kinderzimmer nicht mehr heizen können.

    Die Mächtigen lassen es sich gut gehen…

  3. Und ein viertel ist selbstmirdgefährdet. “Unzufriedenheit” ist da wohl ein Euphemismus.

    Ist das ein Grund den Arschlochkapitalusmus in Frage zu stellen???

    Nein, er macht Mama und Papa wohlhabend, und was könnts wichtigeres geben als Wohlstand?

    Die Fratzen sollen sich einmal zusammenreißen. Wenns der Wohlstand für die Folgegenerationen nicht mehr reicht…. Dann nur deshalb, weil die Jungen nicht so “fleißig” sind, wie wir Alten, gö???

    Hier gehts um einen Generationenkonflikt. Die Nachkriegsgeneration rückt keinen Millimeter ab vom Plan, es sich zum persönlichen Vorteil zu richten, frei nach dem Motto “Hinter mir die Sintflut”.

    Dass ihre Kinder dann perspektivenlis bleiben, ist ihnen scheißegal, es geht schließlich drum besser dazustehen, als der Nachbar, der nur einen Ford fährt, während man selber im Audi hockt!

    Die Nachkriegsgeneration ist geistig nicht in der Lage, sich von der Konsumsucht zu distanzieren…

  4. Als junger Mensch keine Hoffnung mehr zu haben, dass diese ohnehin schon lange unfassbare Leben auch irgendwann einmal besser werden kann, ist meiner Meinung nach vorsätzlicher politischer Massenmord.
    Wie sagte doch die Frau Rendi so schön, “lieber ein Schrecken ohne Ende”…oder so ähnlich?
    Na der brühmte Freudsche Versprecher eben…

  5. Die Politik hat die Kinder und Jugendlichen in der Pandemie nicht nur vergessen sondern ihnen unverhältnismäßige Opfer abverlangt. Kinder bezahlen mit Entwicklungsverzögerungen, Depressionen und Perspektivlosigkeit. Wozu? Sinnlose Lockdowns, unnötige Masken (vor allem FFP2 Masken, Wahnsinn für Kinder), Nötigungen, sich impfen zu lassen, um am sozialen Leben teilzunehmen, haben die heranwachsende Generation viele Lebensjahre gekostet. Wie manche betonen, es ist wichtig vulnerable mit zumeist selbst verschuldeten Vorerkrankungen Gruppen zu schützen, wie sich jetzt herausstellt zu einem Preis, den die wehrlosesten in unserer Gesellschaft zahlen müssen.

    • Die Eltern, die dieses Spiel mitspielen und offenbar zu blöd sind, um diese Schäden zu bemerken, sind eine einzige Schande. Es gab eine Zeit, da haben sich Eltern schützend vor ihre Kinder gestellt. Heute verstecken sie sich feige hinter ihnen.

      • Richtig, ich halte dieses Detail für eines der entwicklungspsychologisch schlimmsten Folgen, dass Kinder erlebt haben, dass ihre Eltern sie nicht nur nicht vor dem Irrsinn schützen, sondern oft sogar noch proaktiv mitgemacht haben und die Kinder noch extra gemaßregeld und mit moralischen Vorhaltungen terrorisiert werden damit sie sich bloß nicht über den Masken- und Testirrsinn beschweren.
        Absolut katastrophal was hier gesellschaftlich angerichtet wurde, wir brauchen eine gerichtliche Aufarbeitung, die Verantwortlichen für Masken- und Testpflicht gehören wegen Nötigung, Körperverletzung, Gesundheitsgefährdung, Landzwang usw. verurteilt und zivilrechtlich zur Haftung herangezogen.

  6. Die Jungen sind momentan tatsächlich schwer zu motivieren. Das bemerkt man beispielsweise auch in diversen Sportvereinen. Der Nachwuchs ist, nicht zuletzt wegen unglücklicher Entscheidungen während der letzten Jahre mehr denn je demotiviert. Es ist sehr schwierig junge Sportler bei Laune zu halten. Turniere, wenn sie denn stattfinden, sind da ein klarer Indikator. Die Teilnehmerzahlen sind gravierend gesunken, die Qualität überschaubar.

  7. Die Zeiten sind nicht rosig aber ich denke auch, die Jugend ist zu viel im Internet unterwegs. Wenn ich an meine Jugend denke, da standen sich zwei Weltmächte mit dem unerbittlichen Willen gegenüber, sich gegenseitig zu übertreffen wenn es um die Vernichtung der Welt mit Atomwaffen geht. Matura und Studium waren ein Privilege und der Rest musste sich um die wenigen vorhandenen Lehrstellen prügeln. Für die Frauen war der Weg mehr oder weniger ohnehin vorgezeichnet und die Erziehung (oder was man dafür gehalten hat) war mehr oder weniger autoritär bis brachial. Und ich bin alles andere als im Pensionsalter, das ganze ist also noch nicht besonders lange her. Nur wir hatten damals noch kein Internet, das uns die Probleme der Welt von früh bis spät vor Augen geführt hätte, vieles hat man wenn überhaupt erst als Erwachsener erfahren. Neben Schulschließungen und mangelnden sozialen Kontakten werden auch der zunehmende Medienkonsum als Ursache für eine steigende Suizidrate genannt.

    • Schade, das ist so überhaupt nicht meine Musik. Und dass Rap eine besonders friedensstiftende Musikrichtung ist, das ist mir eigentlich auch neu.🤷‍♀️

  8. Logisch. Der politische Kurs der letzten 3 Jahre hat komplett versagt.
    Die Opfer dieses autoritären Führungsstils sind die nachkommende Jugend.
    Auch Generation 55+ zahlt ebenfalls einen Teil.der Zeche. Ein paar wissens schon und die anderen sind halt die Orf Fans.
    Die Zeit des betreuten Denkens ist vorbei.

  9. “Die Sorgen über die hohe Inflation, Angst vor Armut gepaart mit Zukunftsängsten hinterlassen ihre Spuren.”
    Welche Rolle spielt hier die Politik bzw. die Medien und wo sind deren Lösungsansätze? Zähne zusammenbeissen, Alkohol oder Psychopharmaka?

    • Die hat keine Zeit für solche Kleinigkeiten. Die ist damit beschäftigt, sich mit aller Kraft an der Macht und am Futtertrog festzuhalten und von den desaströsen Umfragen mit allen Mitteln abzulenken…..

      • Du nimmst sicher schon lange was. Von Natur aus kann man nicht auf so viele spezielle Gedanken kommen.

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