Montag, September 9, 2024

Wien Energie: Einigung zwischen Bund und Wien zu zwei Milliarden Euro Darlehen

Wien Energie:

Die Milliardenhilfe für die Wien Energie ist fixiert. Bund und Stadt Wien haben sich am Mittwochvormittag auf eine Kreditlinie in Höhe von zwei Milliarden Euro geeinigt, seit Sonntag wurde verhandelt. 

Wien, 31. August 2022 | In den Verhandlungen über Unterstützungen für den in finanzielle Not geratenen Energieversorger Wien Energie bzw. deren Mutter Wiener Stadtwerke haben sich Bund und Stadt Wien nun geeinigt. Demnach soll der Wien Energie ein Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro gewährt werden. Die Kreditlinie soll kurzfristig, nämlich innerhalb von zwei Stunden, abrufbar sein, abgewickelt wird über die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA).

Das Darlehen sei an klare Bindungen geknüpft, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Die Kreditlinie werde bis April 2023 gewährt. Bis dahin werde die Stadt Wien verpflichtet, dem Bund Bericht über die Sicherstellung Energieversorgung durch die Wien Energie zu erstatten. Weiters forderte die Bundesregierung die Aufklärung der Situation, konkret der Geschäfte der Wien Energie und ob es ein ausreichendes Risikomanagement gegeben habe. Bis April 2023 werde ein Vertreter des Bundes in das Aufsichtsgremium der Wien Energie entsendet.

Offenlegung aller Handelsgeschäfte der Wien Energie

Vertreter der Stadt Wien waren bei der Regierungspressekonferenz nicht dabei. Auf Wunsch Wiens wurde im Vertrag vereinbart, dass alle Handelsgeschäfte der Wien Energie von 1.1.2020 bis jetzt offengelegt werden, so der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Bis 15. September werden die Unterlagen übergeben. Den Wunsch des Finanzministeriums einen Vertreter im Aufsichtsgremium zu bestellen, “nehmen wir zur Kenntnis”, sagte Hanke zur APA. Am Montag seien 1,75 Milliarden Euro notwendig gewesen, gestern habe man 800 Millionen Euro zurückbekommen und heute weitere 530 Millionen Euro.

Hohe Volatilität des Strommarktes

Die Gelder dienen als Sicherheit, um erneute extrem Ausreißer an der Strombörse abdecken zu können. Derzeit sehe es aber so aus, dass das Abrufen der Mittel aus dem Schutzschirm nicht notwendig ist, so Hanke in einer Aussendung. Dennoch könne sich das aufgrund der hohen Volatilität des Marktes auch sehr rasch wieder ändern. Das zeige, wie dringend es sei, dass es eine österreichweite Lösung gebe, dass es für alle Marktteilnehmer der E-Wirtschaft wichtig, sei diesen Schutzschirm aufzuspannen.

(apa/red)

Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl

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