Ehrenfrau:
Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm plant eine Servicestelle für das Ehrenamt. Etwas Ähnliches gibt es allerdings bereits seit dem Vorjahr.
Wien, 03. September 2022 | Fast die Hälfte aller Menschen über 15 Jahre verrichten in Österreich ehrenamtliche Arbeit. Claudia Plakolm, ÖVP-Staatssekretärin für Jugend, Ehrenamt und Zivildienst hätte sich möglicherweise Arbeit ersparen können, hätte sie zuvor beim grünen Koalitionspartner im Sozialministerium nachgefragt.
Sie wolle “all die Ehrenmänner und Ehrenfrauen dieses Landes unterstützen”, sagte Plakolm im APA-Sommerinterview und kündigte eine Servicestelle für Vertreter und Funktionäre von ehrenamtlichen Einrichtungen an. Diese solle künftig Vereinen bei logistischen und rechtlichen Fragen unter die Arme greifen.
Grüne: Webportal bereits vorhanden
Eine solche Servicestelle gib es aber bereits, ließ David Stögmüller, Freiwilligensprecher der Grünen, per Aussendung ausrichten. Sie wurde im Regierungsprogramm festgehalten und Ende 2021 vom Sozialministerium umgesetzt. Dabei handle es sich um eine Online-Plattform mit Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Freiwillige und Organisationen.
Das Portal bündelt die teils sehr unterschiedlichen Informationen und Angebote zum Thema Freiwilligenarbeit. Das Pilotprojekt mit dem etwas sperrigen Namen „Service- und Kompetenzstelle für Freiwilliges Engagement in Österreich“ soll auch 2023 fortgeführt werden. Die Ergebnisse fließen in die Novellierung des Freiwilligengesetzes ein, so Stögmüller.
Neue Ideen aber positiv
Stögmüller sagt in der Aussendung jedoch auch: „Ich freue mich über jede Initiative, die zur Verbesserung im Freiwilligenwesen führt.“ Geht es nach Plakolm, sollten sich Studierende zum Beispiel ihr Engagement als ECTS im Studium anrechnen lassen können. Mitglieder einer Blaulichtorganisation sollten leichter freigestellt werden.
(sm)
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